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Rashminder Tage 3 (German Edition)

Rashminder Tage 3 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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vermuten, dass er darauf baut, dass du alles versuchst, um den Layn aufzuhalten, sobald du von der Sache erfährst. Es klingt widersinnig, aber es mag seinen Plänen dienen, wenn du weißt, was auf dem Spiel steht.“
    „Ich verstehe.“ Lys nickte bedächtig. „Ja, es klingt sehr danach. Töten will er mich ganz sicher nicht, er hätte das schon vor langer Zeit tun können. Zumal es dann sinnlos gewesen wäre, mich wieder offen ins Spiel zu setzen. Bleibt also, dass er mich magisch unterwerfen will. Oder einfacher, dass ich Zeuge werden soll, wie Kumiens Körper übernommen wird, damit ich weiß, dass ich mich ihm und Irtawitts Macht unterordnen muss, sollte ich tatsächlich jemals König werden.“
    „Was planst du, Schwiegersohn?“, fragte Archym mit einem Seufzer aus tiefstem Herzen. „Welchen brillanten Plan zauberst du aus dem Nichts, um das Unmögliche zu vollbringen?“
    Lys blickte in die Gesichter der drei Männer, die ihn alle aufmerksam beobachteten. Er spürte, sie vertrauten darauf, dass er wieder irgendeinen Geniestreich führen konnte. Die Angst zu versagen war immens. Jene Angst, die ihn seit Jahren im Griff hielt, denn wenn er versagte, dann war nicht bloß sein eigenes Leben bedroht.
    „Ich denke, wir halten an dem Plan fest, von dem ich Kirian bereits erzählt habe“, sagte er langsam. Er berichtete Lark in groben Zügen von dem, was er vorhatte.
    „Die Götter mögen dich schützen, Fürst Lyskir von der Weidenburg“, murmelte Lark danach. „Ein riskantes Unterfangen, du setzt viel Vertrauen in etwas, das von einem Windstoß zunichte gemacht werden könnte.“
    „Was sagt Euer Instinkt?“, fragte Archym. „Ratet Ihr ihm ab?“
    Ihm war anzusehen, dass er am liebsten darum betteln würde, dass Lark ja sagen würde, doch der schüttelte langsam den Kopf.
    „Nein. Es ist ein tollkühner Schachzug, der Naxander überraschen wird.“
    „Wie finden wir nun heraus, ob es wirklich eine Falle gibt, die Naxander in Irtrawitt gestellt hat?“ Kirian war zutiefst besorgt, das konnte Lys spüren. Er war selbst fast krank vor Sorge, einmal mehr setzte er alles aufs Spiel, was ihm wichtig war und jeden, den er liebte.
    „Schick deinen Bruder, würde ich vorschlagen“, sagte er, als Lark nicht reagierte. „Naxander vertraut ihm, und ihm würde er wohl keine magische Falle stellen?“
    „Ja, das ist richtig. Ich werde mit ihm sprechen.“
    Lark erhob sich mit einem schweren Seufzen.
    „Es gibt viel zu tun. Sollte ich noch nicht zurück sein, wenn Eryk und Kaiden erwachen, sorgt bitte dafür, dass die beiden sich ausruhen, solange es geht. Das gilt ganz besonders für Kaiden. Seine Kraft wird gebraucht werden, jede einzelne Unze davon.“
    Lys sah dem so unscheinbaren Mann nach, der mit festen Schritten zur nächsten Mauer eilte und verschwand.
    „Vielleicht sollten wir die Gelegenheit nutzen, über das Schicksal meines Vaters zu entscheiden, solange wir auf Larks Rückkehr warten müssen?“, murmelte er.
    „Hm, nein, ich denke, wir beginnen schon einmal, die offiziellen Dokumente aufzusetzen. Damit können wir keinen Schreiber betrauen.“ Archym musterte seinen Sohn. Resignation und Erschöpfung standen in seinem Blick.
    „Wir beginnen damit, Corlin an Robans Sohn zu überschreiben und dessen Mutter Anira als Verwalterin einzusetzen“, sagte Kirian. „Den unangenehmen Teil können wir danach angehen.“
    „Es ist mir nicht unangenehm, Stefár.“ Archym wandte den Kopf ab, beinahe, als wollte er seine Gefühle verbergen. „Ich denke, ich werde gelöst in den Tod gehen können mit dem Wissen, dass ich meinen Sohn nicht als Geächteten zurücklassen muss. Seit über einem Dutzend Jahren hat es keinen Tag gegeben, an dem ich nicht gewünscht hätte, dich zurück nach Hause holen zu dürfen. Nein, es ist Freude und Glück für mich. Ab heute darf ich der Welt verkünden, dass ich einen Sohn habe und dass der Erbe von Lichterfels mein eigen Fleisch und Blut ist.“
    Er sagte es mit Stolz in der Stimme, und als er sich Kirian und Lys wieder zuwandte, die wie vom Blitz erschlagen dasaßen und nicht begreifen konnten, was da gerade geschah, war nicht zu übersehen, wie tief Archym aufgewühlt war.
    „Hinfort mit Kirian, dem Sheruk. Heil sei dir, Stefár von Lichterfels!“
     

Kapitel 20
     
    „Sollten wir nicht doch besser bis zur Dunkelheit warten?“, fragte Natt leise. Sie standen im Schutz der Mauer, die ein Jagdschloss umgab. Etwa zwei Wegstunden von der Küste entfernt im

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