Rashminder Tage 3 (German Edition)
immer dieses Ding war, es hat niemanden getötet, sondern ihn verschwinden lassen. Genauer weiß es möglicherweise Lark.“ Er zögerte einen Moment, bevor er Natt ins Ohr flüsterte: „Ich hätte dich vermisst.“
„Meine Herren, könntet ihr vielleicht ein wenig Aufmerksamkeit auf meine Person lenken und mir gütigerweise erklären, was hier gerade geschehen ist?“ Layn Kumien drängte sein Leibwächter beiseite und baute sich herrisch vor ihnen beiden auf.
„Ungern“, murmelte Cael, während Natt zeitgleich sagte: „Dies ist nicht der richtige Ort und die richtige Zeit, und wir sind nicht die richtigen Männer für diese Aufgabe.“ Er senkte seine Stimme zu einem Flüstern, damit keine falschen Ohren sie belauschen konnten, und fügte hinzu: „Fürst Naxander hatte ein Attentat auf Euch geplant. Ich hoffe, dass schon bald jemand zu Euch kommen wird, der Eure Fragen beantworten kann.“
„Wie bald ist bald ?“
„Sehr sicher heute noch.“ Natt wollte weg. Layn Kumien war eine strenge Persönlichkeit, er hatte kein Verlangen, sich weiter seinen Fragen zu stellen.
„Wir müssen Euch bitten, erst einmal hier zu bleiben, Layn.“ Cael hatte sein gewohnt strahlendes Lächeln wiedergefunden. Mit ein paar höflichen Floskeln und dem Versprechen, dass sich so rasch wie möglich alles aufklären würde, konnte er den Herrscher erst einmal zufrieden stellen. Vor allem, als er König Archym und Fürst Lyskir von der Weidenburg erwähnte.
„Wohin jetzt?“, fragte Natt ratlos. „Hauptquartier?“
„Nein. Onur würde ich sagen, Eryk meinte, dass Lark dort ist.“
„Also Hauptquartier. Ohne Landkarte gehe ich nirgends hin!“
Kapitel 25
Kaiden marschierte entschlossen auf die Tür zu. Eryk und er hielten Naxander fest im Griff, der zu schockiert zu sein schien, um sich zu wehren. Er konzentrierte sich auf Onur, umfasste den Türgriff – und verharrte. Sein Gefühl sagte ihm, dass das Ziel nicht Onur sein konnte. Ohne länger zu zögern vertraute er sich der Magie an, ließ sich blind führen …
Und fand sich auf einer verwilderten Wiese wieder. Seiner Orientierung nach waren sie nahe bei Rashmind.
„Was sollen wir hier?“, fragte Eryk ungeduldig. Naxander hingegen bewegte sich nervös, er schien zu wissen, wo sie waren.
Einen Moment später wurde es Kaiden dank seiner Magie auch klar, doch da erschien bereits Lark neben ihnen.
„Verschwindet!“, befahl er, packte sich mit unheilverkündender Miene Naxander und riss ihn zu sich heran.
Hastig stolperten Eryk und Kaiden zurück in den Raum mit den Türen.
„Was sollte das …?“
„Schneller, wir müssen raus hier! Das war der Ort, wo der Meteorit verborgen liegt, Lark wird ihn direkt dorthin verschleppen.“ Kaiden stieß seinen Liebsten voran zur nächsten Tür. „Bring uns nach Onur!“
„Aber was …?“
„Schneller! Das Ding ist das mächtigste Artefakt, das es gibt! Naxander wird von seiner Magie gezwungen werden, sich mit ihm zu verschmelzen!“
Eryk hielt einen winzigen Moment inne, öffnete die Tür …
Ein urgewaltiges Erdbeben erschütterte den Raum.
„Nein!“ Kaiden sprang vor, versuchte Eryk abzufangen – zu spät, er befand sich bereits auf der anderen Seite der Tür. Verloren im grauen Nichts. Der Limbus, die Zwischenwelt, aus der es keine Rückkehr gab. Es sei denn …
Kaiden krallte sich an dem Holzrahmen der noch immer geöffneten Tür fest. Finden entsprach seiner Natur, warum sollte er nicht einen Weg ins Nichts finden?
„Geh“, sagte Lark leise, der plötzlich hinter ihm stand, und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Es ist die richtige Entscheidung. Geh und hol ihn zurück. Sag mir nur, wo Naxander jetzt genau ist.“
„In Tardis Haus.“ Kaiden musste sich nicht einmal besinnen, um ihn zu suchen. Fast, als hätte der Meteorit selbst ihm die Worte in den Mund gelegt.
Stumm nickte er Lark zu. Lark würde sich allein um Naxander kümmern können. Er hatte seine eigene Queste. Ohne zu zögern schritt er in die Leere hinein und ließ sich von ihr verschlingen.
~*~
Lark betrachtete den wie zerbrochen daliegenden Körper. Naxander lag im Sterben, nachdem der Meteorit ihn fortgeschleudert hatte wie ein lästiges Insekt. Es war überraschend gewesen, als seine rudimentäre Magie ihn angebrüllt hatte, sofort hierher zu kommen. Sobald er Kaiden, Eryk und Naxander erblickt hatte, war ihm klar gewesen, was er tun musste. Der einzige Weg, seinen Feind endgültig zu vernichten, ohne
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