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Rasputins Erbe

Rasputins Erbe

Titel: Rasputins Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Wilde
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gleich heiraten!“ Verena übertrieb maßlos, aber grundsätzlich traf sie mit dieser Bemerkung den Nagel auf den Kopf. Julia erzählte ihrer besten Freundin alles und sie ließ kein Detail aus.
    Ursprünglich hatte sie Verenas Einladung angenommen, um alles zu verdrängen oder gar zu vergessen, aber es tat ihr gut, ihre Gedanken offen auszusprechen. Verena würde sie nicht dafür verurteilen. Im Gegenteil, sie bestätigte Julia in den meisten Angelegenheiten.
    „Also, der Kuss, da musst du nochmal genauer werden“, scherzte Verena, die sichtlich entzückt war, dass Julia sich in den reichen Russen verknallt hatte.
    „Ich kann es kaum beschreiben. Das war mehr als nur ein Kuss. Es war eine Art Befreiungsschlag. Alexej ist so anders als andere Männer. Klar, er ist ein Arschloch, aber ich kann einfach nicht vergessen, was er gestern mit mir angestellt hat. Im positiven Sinne, meine ich“, erzählte Julia aufgewühlt.
    „Aber willst du dir das wirklich weiter antun? Ich meine, bei solchen Typen ist Ärger doch vorprogrammiert. Meintest du nicht, dass er sogar eine Affäre mit seiner Sekretärin hat?“, Verena guckte ein wenig angewidert, als wäre gerade das ein besonders schweres Vergehen.
    „Das weiß ich eben nicht. Die Frau ist definitiv durchgeknallt und ich kann mir durchaus vorstellen, dass sie sich diese sogenannte Affäre mit Alexej bloß einbildet. Sie meinte, sie seien zusammen“, Julia verdrehte die Augen und deutete mit ihren Fingern Anführungszeichen an. „Was soll das denn bitte heißen? Wenn sie wirklich zusammen wären, dann hätte Alexej doch sicher nicht mit mir geflirtet, oder?“
    Sie lästerten noch eine Weile über Annabelle, bis Amica für eine Schrecksekunde sorgte, als sie sich gähnend ausstreckte und dabei eine der Schalen mit den Knabbereien von der Couch stieß. Die Schale zerbrach und verstreute Salzbrezeln und diverse Cracker auf dem Boden. Verena wollte das Chaos sofort beseitigen, aber Julia winkte mit strenger Miene ab. „Du sollst dich doch schonen!“, meinte sie.
    Sie nutzte die Unterbrechung, um aus der Küche Nachschub zu besorgen. Die Scherben fegte sie geschickt zusammen. Amica schnurrte, als wäre nichts passiert.
    Verena spielte mit dem Zipfel an einem der Kissen, auf denen sie es sich bequem gemacht hatte und fragte Julia, als sie aus der Küche zurückkam, wie ihr Plan aussehen würde. „Mein Plan? Ich habe keinen Plan“, erwiderte Julia, die es sich ebenfalls wieder bequem gemacht hatte. Sie dachte nach. Sie hatte tatsächlich keine Ahnung, wie ihr plötzlich so chaotisch gewordenes Leben weitergehen sollte. Alexej war heiß, keine Frage, aber würde sie sich an ihm nicht die Finger verbrennen? Mit Annabelle war nicht zu spaßen und Peer durfte sie vermutlich nicht noch einmal enttäuschen, sonst wäre sie ihren Job wirklich los.
    „Also, fassen wir nochmal zusammen. Du hast gestern einen millionenschweren Auftrag an Land gezogen, obwohl du zu spät und völlig unvorbereitet erschienen bist. Dann, wenige Stunden später hast du dich in den Kunden, der natürlich umwerfend gut aussieht, verknallt und dann...“, Verena kam nicht weiter, denn Julia protestierte lauthals: „Wie kommst du eigentlich auf die Idee, dass ich mich in ihm verknallt habe? Wir haben uns geküsst, na und?“
    Verena ließ sich davon nicht beeindrucken: „...und dann hast du es irgendwie geschafft, seine Sekretärin – die er offenbar ebenfalls vögelt – so wütend zu machen, dass sie dich möglicherweise umbringen will. Hinzu kommt die Tatsache, dass du nicht nach Alexejs Pfeife getanzt hast und den Auftrag somit vermutlich wieder verloren hast. Julia, ich muss schon sagen, wenn ich dich und dein wildes Leben so anschaue, könnte ich glatt neidisch werden!“, schloss sie grinsend. Julia lachte zum ersten Mal von ganzem Herzen und war unglaublich dankbar, dass sie so eine gute Freundin hatte.
    „Ja, wenn du es so aufzählst, klingt das wirklich abenteuerlich. Ich muss gestehen, dass ich für eine solche Art von Abenteuer nicht gut geeignet bin. Das überlasse ich lieber der da“, meinte Julia abschätzend und zeigte auf den Fernseher, den sie nach der DVD im Hintergrund hatten weiter dudeln lassen. Zu sehen war Lara Croft, die laut dem Trailer bald in ihrem vierten Abenteuer auf der Leinwand zu sehen sein würde. Die Oberweite der attraktiven Schauspielerin erinnerte sie ein wenig an die prallen Brüste von Annabelle. Sie erinnerte sich an den komischen Satz, den Annabelle am

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