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Rasputins Erbe

Rasputins Erbe

Titel: Rasputins Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Wilde
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Chance gegen ihn hatte, aber sie würde sich trotzdem nicht einfach wehrlos ergeben, falls er es wagte, sie weiter zu quälen.
    Ihr Adrenalinrausch sorgte dafür, dass sie so konzentriert wie noch nie in ihrem Leben war. Sie spürte, dass ihr nun nichts mehr passieren würde. Komischerweise machte Alexej keinerlei Anstalten, um sie weiter festzuhalten. Im Gegenteil, fiel ihr auf. Er hatte sie sogar losgemacht. Aus Reue? Oder gehörte das zu seinem Spiel. Julia blieb aufmerksam, um sich im Zweifelsfall verteidigen zu können. Aber es passierte nichts mehr.
    Alexejs Kopf dröhnte und sein Unterleib schmerzte. Julia bemerkte gar nicht, dass er selbst verletzt war. Er hatte eine kleine Platzwunde an der Schläfe. Er konnte sich das alles nicht erklären.
    Julia hingegen war sich sicher, dass Alexej endgültig den Verstand verloren hatte. Vielleicht hatte es wirklich mit dem Ring zu tun, überlegte sie kurz. Es war ihr egal.
    „Wie kann man nur so blöd sein“, zischte sie halblaut und raffte ihre Klamotten zusammen. Das Wachs bröckelte langsam ab und erst als Julia sich ihr Kostüm wieder überziehen wollte, bemerkte sie, dass die bescheuerte Metallkette immer noch an ihrer Brust baumelte.
    Ihre Nippel waren wund und taub, daher hatte sie nichts mehr gespürt. Es war ein absurdes Bild. Sie nahm sich die Konstruktion ab und knallte sie wütend auf den Boden.
    Alexej drehte nervös den geerbten Ring am Finger. Rasputins Erbe. Julia beobachtete ihn und eine Sache überraschte sie, als ihr Verstand langsam wieder einsetzte. Warum tat Alexej so, als wüsste er nicht, was passiert sei?
    Er antwortete selbst, denn er schien zu wissen, worüber sie nachdachte: „Irgendjemand hat mich niedergeschlagen, als ich auf der Treppe war. Ich würde so etwas niemals tun.“ Er zeigte verdattert auf die Stelle, an der unter dem Kostüm die frische Brandwunde klaffte, die auf den zweiten Blick doch nicht ganz so übel aussah. Zumindest dachte das Julia – sie war sich sicher, dass sie für so etwas keinen Arzt brauchen würde.
    Sie schnaufte und schüttelte widerwillig den Kopf.
    „Du kannst dir deine Lügen sparen“, sagte Julia und versetzte ihm einen eiskalten Blick, als sie sich gerade ihre Schuhe anzog. Ihre Verletzung brannte immer noch höllisch, aber es war ihr egal. Das Brandmal war nichts im Vergleich zu dem Schmerz, der in ihr tobte. Sie hatte sich in einen gefährlichen Spinner verknallt, dessen Hobby es war, junge Frauen in seinem Keller zu verstümmeln.
    „Aber, es ist die Wahrheit“, versuchte Alexej zu erklären. „Ja, ich wollte dich tatsächlich mit Wachs überraschen, aber Wachs verursacht keine Brandwunden. Außerdem hatte ich noch gar nicht damit begonnen, bevor ich auf der Treppe nachgeschaut habe. Ich kann mir das nicht erklären“, sagte Alexej. Das Feuer in seinen Augen war erloschen.
    „Ach ja? Ich glaube, ich – aua, verdammter Mist“, sagte Julia mit zusammengebissenen Zähnen, denn der Stoff ihres Kostüms klebte bereits an ihrer Brandwunde fest und machte ihr den höllischen Schmerz wieder bewusst. Sie riss sich jedoch zusammen, denn in Momenten wie diesen wuchs sie stets über sich hinaus. Wie sie das machte, konnte sie sich jedoch auch nicht erklären.
    „Ich glaube, ich kann das ganz gut nachvollziehen. Dir sind die üblichen Spielchen zu langweilig geworden und da dachtest du, du könntest es mal mit einem hübschen Brandmal versuchen. Warum verstellst du dich überhaupt? Meinst du wirklich, ich bin so blöd? Dachtest du, ich würde den Kippenqualm nicht riechen?“ Julia kochte vor Wut und versuchte mit schmerzverzerrtem Gesicht, den Reißverschluss am Rücken zuzuziehen. Ihre Hände zitterten und sie schaffte es erst nach mehreren Anläufen.
    „Aber ich rauche doch gar nicht. Ich besitze keine Zigaretten, ich -“, stammelte Alexej und aus dem riesigen Russen war ein Niemand geworden.
    „Wie kannst du es WAGEN!“, schrie Julia zornig und stampfte in Richtung des kleinen Holztisches, auf dem die Schatulle lag. Zum ersten Mal sah Julia den gesamten Inhalt und ihr wurde speiübel. Sie schaute sich im Keller um und erkannte, was für ein Freak ihr Lover eigentlich war.
    Sie hatte tatsächlich in einer aufwändigen Holzkonstruktion gehangen, an welcher etliche feste Metallringe angebracht waren. Julia glaubte, dass dort vermutlich Seile oder noch mehr Ketten festgemacht wurden. Sie hatte so etwas in der Bondage-Zeitschrift in Jack's Werkstatt gesehen.
    Die Schatulle enthielt etliche Dildos,

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