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Rassenwahn: Kriminalroman (German Edition)

Rassenwahn: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Rassenwahn: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Gustmann
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Abend
nicht wieder auf. Ansonsten war er ganz nett.«
    »Da habt
ihr ja ganze Arbeit geleistet.«
    »Jeder von
denen hätte ein potenzieller Mörder sein können. Ein Motiv, Strocka zu töten, hätten
sie alle gehabt, so wie Strocka sie bei Gericht verhöhnt hatte. Als der tot war,
zeigte niemand von denen wirklich echte Betroffenheit, außer dem Priester vielleicht.«
    »Alois Feldmann«,
ergänzte Martin.
    »Genau.
Feldmann. Netter Kerl. War die Ruhe selbst. Alle übrigen Kläger mochten ihn, sahen
ihn teilweise als Beichtvater, nur weil er mal Priester war. Ungefähr so, als wenn
du in deinem Bekanntenkreis einen Zahnarzt hast, dem du, wenn du ihn triffst, das
Loch im Backenzahn zeigst. Ist wie ein Zwang. Der Priester kannte am Ende jede Lebensgeschichte
von den anderen.«
    Von irgendwoher
ertönte ein Klingeln. Werner griff reflexartig an seine Hosentasche, bemerkte aber
schnell an der Art des Tones, dass es nicht sein Handy war, das klingelte. Vom Wohnzimmer
her drang das Schellen nun noch lauter an ihre Ohren. Martin verzog verärgert das
Gesicht.
    »Pohlmann«,
krächzte er ins Telefon.
    »Ist Hartleib
auch bei Ihnen?«
    »Hallo,
Chef. Danke der Nachfrage. Es geht mir schlecht.«
    »Pohlmann,
jetzt ist keine Zeit für Mätzchen. Ist Hartleib bei Ihnen?«
    »Ja, ist
er. Wieso?«
    »Können
Sie Ihr Telefon laut stellen?«
    »Klar, wie
jedes andere auch.«
    »Dann tun
Sie’s, verdammt noch mal.«
    Martin drückte
einen Knopf am Telefon und sprach wieder hinein. »Alles klar, Chef. Ist an. Was
ist so dringend?«
    »Wir haben
einen weiteren Toten, der in die Geschichte verwickelt ist. Der Kerl heißt Bernd
Schäfer. Ist auch ein ehemaliger Kläger. Wurde in seiner Wohnung tot aufgefunden.
Die Putzfrau hat ihn heute Nachmittag entdeckt, hat einen Schlüssel, kommt ein Mal
die Woche.«
    Martin und
Werner drängten sich um das Telefon herum und sahen sich an. »Der Architekt«, flüsterte
Martin. Werner nickte. Er kannte die Namen der Kläger.
    »Wie ist
es passiert?«
    »Sieht nach
Selbstmord aus. Lag tot auf dem Bett. Hatte ’ne ganze Schachtel Schlaftabletten
im Körper und bestimmt zwei Promille. Der Whiskey stand leer neben dem Bett auf
dem Nachttisch. Obduktion wird angeleiert.«
    Martin drehte
sich zu Werner um und sprach gleichzeitig ins Telefon und zu seinem Freund. »Das
ist damit der dritte tote Kläger und dann noch der Professor. Vier Leute, die vor
zwei Jahren an dem Prozess beteiligt waren und in drei Wochen wieder dabei wären.
Mist. Jetzt wird es wirklich Zeit.«
    »Genau,
Martin. Sie sagen es. Jetzt wird es Zeit, dass Sie endlich loslegen. Heute Morgen,
kurz nachdem Sie sich krankgemeldet haben, war Schöller senior bei mir. Hat einen
Aufstand vom Feinsten gemacht. Fragte mich, ob Sie der Sache überhaupt gewachsen
wären. Ob nicht besser sein Sohn …?«
    »Was haben
Sie ihm gesagt?«, unterbrach Martin seinen Chef.
    »Ich hab
ihm erzählt, dass Sie ausgezeichnet vorankommen und schon erste Ergebnisse hätten.«
Martin schluckte, denn in Wahrheit tappte er noch völlig im Dunkeln.
    »Oh, mein
Gott. Wie können Sie denn so was behaupten? Ja, wahrscheinlich schaff ich das irgendwie,
aber ich brauche mehr Zeit. Ich habe mich heute den ganzen Tag durch die Akten gewühlt.
Gestern hatte ich ein gutes Gespräch mit Emilie Braun. Klar komme ich voran, Chef,
aber Ergebnisse wäre ein bisschen zu viel gesagt.«
    »Menschenskinder,
ich musste ihn bei Laune halten, sonst wären Sie schneller wieder draußen, als Sie
richtig drin sind. Martin, ich glaube immer noch an Sie. Nur nicht Schöller junior
neben mir im Büro. Hatten wir bereits zwei Jahre, das reicht. Ich habe keine Ahnung,
was da läuft, Martin, und wenn ich es nicht besser wüsste, müsste ich vermuten,
dass Schöller senior um jeden Preis in diesem Fall Bescheid wissen will. Pohlmann,
seien Sie klug und erzählen Sie so wenig Leuten wie möglich von dem Fall. Das Ding
entwickelt sich zu einer richtig großen Nummer.«
    »Werner
hört mit, das ist Ihnen klar, Chef.«
    »Na, sicher.
Hartleib, nichts für ungut!«, rief Lorenz. »Helfen Sie Martin, wo Sie können. Ab
heute ziehen Sie zu zweit los. Die Zeit drängt, Leute.«
    »Ich muss
noch mal zu Frau Braun, und Werner könnte dem Priester Feldmann und diesem Künstler
Rohdenstock einen Besuch abstatten.«
    »Ja, gute
Idee, Pohlmann. Allmählich müssen wir davon ausgehen, dass alle am Prozess Beteiligten
in Gefahr sind. Ach, und übrigens, Martin, wie geht es Ihnen eigentlich? Sorry,
war nicht

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