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Rasterfrau: Knobels achter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Rasterfrau: Knobels achter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Rasterfrau: Knobels achter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Erfmeyer
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dass ich von der Ankunft der beiden nichts wusste«, sagte Trost. »Du kannst mir glauben oder auch nicht.«

    Traunhof kehrte kurz darauf gut gelaunt zurück. Er hatte sich umgezogen.
    »Die beiden kennen sich hier gut aus«, flüsterte Stephan. »Also sind das die Freunde, mit denen du vor rund sechs Jahren hier warst. Stimmt’s?«
    Trost nickte unmerklich.
    »Es ist urgemütlich hier – wie immer«, säuselte Traunhof und trat freudestrahlend ein. »Kaum ist man hier, ist die Mühsal des Weges vergessen. Beine und Füße sind vom Laufen schwer, aber es ist eine wohltuende Schwere. Die Haut kribbelt noch vom Regen. Eine wunderbare Massage. Man fühlt sich durch und durch gesund und gut. Es ist erstaunlich, wie schnell man regeneriert.«
    Stephan war sich sicher, dass Traunhof die salbungsvollen Worte mit Bedacht gewählt hatte. Mehr als alles andere genoss er die Überraschung, die er kalkuliert und gekonnt inszeniert hatte. Fast schien es, als sei das Wetter willkommener Statist geworden, denn aus dem nächtlichen Himmel zuckten die ersten grellen Blitze, unter denen die Felswände bizarr für Sekundenbruchteile erleuchtet wurden, bevor sich krachende Donner entluden, die im Gebirge gespenstisch widerhallten.
    Der Hüttenwirt erschien.
    »Meine Herren! Rösti aus der Pfanne, mit Zwiebeln und Speck – schmeckt riesig nach so einer Tour.«
    »Wunderbar«, schnalzte Böhringer, der gerade hinzukam und sich mit der Hand durch die noch nassen Stirnhaare strich. Wie Traunhof hatte er sich umgekleidet. Er setzte sich an den großen Ecktisch und winkte die anderen herbei.
    »Ihr Angebot ist ganz in unserem Sinn!«, lobte er. »Dazu bitte einen Grünen Veltliner!«
    Der Hüttenwirt verschwand wieder Richtung Küche.
    »Nun kommt endlich zu uns«, forderte Traunhof, der sich neben Böhringer gesetzt hatte. »Wir teilen heute Nacht das Lager. Unsere Rucksäcke stehen schon in unserem gemeinsamen Zimmer.«
    »Warum seid ihr hier?«, fragte Gereon Trost, ohne sich von der Stelle zu rühren.
    »Das überwältigt dich Gereon, nicht wahr? Und erst recht unseren Freund, den Anwalt des Maxim Wendel.« Traunhof verzog sein Gesicht zu einem spöttischen Lächeln. »Der Gereon wusste wirklich nichts«, beteuerte er. »Aber wir dachten uns, wir stoßen einfach zu euch, denn es geht darum, den Herrn Knobel für unsere Idee zu begeistern. Gereon betont ja ständig, dass Sie sich uns anschließen wollen.«
    »Wem anschließen?«, fragte Stephan tonlos.
    »Na, den ›Zehn‹ natürlich«, antwortete Böhringer verwundert. »Wem sonst? Wir haben uns doch schon einen Abend lang beschnuppern dürfen.«
    »Ich denke, Stephan ist noch zu überrascht, hier auf euch zu treffen«, half Trost. »Natürlich unterhalten wir uns häufig darüber – und wir sind ja gerade deswegen hier, Lutz.«
    Stephan beobachtete Gereon Trost nur aus den Augenwinkeln und schwieg. Er spürte, dass sich zwischen ihm und den beiden anderen eine Spannung aufbaute, die im Laufe dieses Abends ihre Entladung suchte.
    Der Hüttenwirt brachte die bestellte Karaffe Grünen Veltliner, dazu vier Gläser. Er stellte die Gläser an die Tischecke, an der er stand, und stieß sie so gekonnt über den Tisch, dass auf jedem Platz eines der Gläser zu stehen kam.
    »Brillant wie eh und je, unser Wirt«, grunzte Traunhof, lehnte sich behäbig zurück und umfasste mit seinem Arm die Lehne des Stuhls, auf dem er saß. »Nun kommt endlich rüber!«, wiederholte er. »Die Gläser markieren unsere Plätze.«
    Unverkennbar schwang sich Traunhof zum Dirigenten auf, und er inszenierte geschickt. Er verstand es, die symbolische Bedeutung seiner Worte zu unterstreichen, indem er verstummte und nun schweigend die Befolgung seines Befehls einforderte.
    »Ach, Wolfgang«, seufzte Trost und erhob sich merkwürdig schwerfällig. Er wirkte ganz anders als vorhin beim Aufstieg zur Hütte, den er leichtfüßig wie eine Gämse bewältigt hatte. Trost schien fast zu dem von Traunhof vorbestimmten Platz zu schlurfen, dann sank er auf den Stuhl und bedeutete Stephan mit einer flüchtigen Geste, sich an seine Seite zu setzen.
    »Also habt ihr nicht so intensiv über Knobels Aufnahme bei den ›Zehn‹ diskutiert?«, fasste jetzt Böhringer nach.
    »Doch, immer wieder«, löste Stephan die Spannung, stand auf und wechselte zu dem Tisch. Jetzt saß er neben Gereon Trost und zugleich Lutz Böhringer gegenüber.
    »Hier oben in dieser Hütte hat vor rund sechs Jahren alles angefangen«, erinnerte Traunhof

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