Ratgeber Parkinson
Erkrankung
Vegetative Symptome. Vegetative Symptome, wie z. B. vermehrtes Schwitzen; Talgablagerungen besonders im Gesicht; Verdauungsprobleme, Störungen der Harnentleerung und des Herz-Kreislaufsystems.
Schlafstörungen. Schlafstörungen können entweder bereits als Frühsymptom (s. o.) auftreten oder sie sind ein Resultat der Hypokinese, welche zu Problemen mit dem Lagewechsel im Bett führen kann. Problematisch kann auch die Tagesmüdigkeit sein, die sich unter Umständen in völlig unerwarteten Einschlafattacken äußert. Treten diese beim Autofahren auf, kann die Fahrtauglichkeit massiv beeinträchtigt sein.
Sexuelle Dysfunktionen. Sexuelle Dysfunktionen können entweder als Folge der Neurodegeneration oder als Nebenwirkung einiger Medikamente auftreten. Besonders bei jüngeren Patienten ist das Ausmaß dieser Beschwerden allerdings mit der Depressivität und dem Verlust der sozialen Einbindung assoziiert. Berücksichtigt man bei den Älteren die Raten sexueller Funktionsstörungen der jeweiligen Alterskohorten, dann treten Störungen in diesem Bereich jedoch nicht stark gehäuft auf. Bei bestimmen Medikamenten („Dopamin-Agonisten“) können auch ungewohnte Steigerungen des sexuellen Verlangens vorkommen.
Psychische Veränderungen. Unter psychischen Veränderungen sind v. a. Angst- und Depressionszustände zu verstehen, auf die weiter unten noch detaillierter eingegangen wird.
Kognitive Veränderungen. Zu den kognitiven Veränderungen zählt bei der überwiegenden Zahl der Erkrankten nicht die Demenz, sondern es werden darunter sehr umgrenzte Minderungen der geistigen Leistungsfähigkeit gerechnet.
Entscheidend ist bei dieser Liste der Umstand, dass die verschiedenen Begleitsymptome bei unterschiedlichen Patienten in sehr unterschiedlicher Ausprägung und Kombination auftreten. Da die bei der Parkinson-Krankheit befallenen Nervenbahnen und -netzwerke des Gehirns von Patient zu Patient regional sehr unterschiedlich betroffen sind, variieren die Muster der Symptome zwischen den Patienten beträchtlich. Erst in den späteren Stadien der Erkrankung stellen sich bei den meisten Patienten – wenn auch wiederum in unterschiedlicher Ausprägung – weitere motorische Symptome ein:
Motorische Symptome in den späteren Stadien der Erkrankung
Propulsionen. Dazu gehört die Sturzneigung nach vorn („Pro“-), hinten („Retro“-) oder zur Seite („Latero“-). Diese kann mit zunehmender Ängstlichkeit dazu führen, dass sich viele Patienten ohne Begleitpersonen kaum noch aus dem Hause trauen.
Sprechstörungen. Als Erstes tritt eine Reduktion der Stimmkraft auf, die beim fortgeschrittenen Parkinson in ein Sprechflüssigkeits- und Artikulationsdefizit übergeht. Die Sprache ist leise, monoton und heiser. Im späten Stadium können die Artikulationsdefizite zu einer kaum noch verständlichen Sprache führen. Am Ende des Satzes kommt es oft zu Verhaspelungen. Im Gegensatz dazu ist das Sprachverständnis aber intakt.
„Einfrieren“. Hierbei handelt es sich um eine plötzliche Bewegungsblockade, die beim Versuch, eine Bewegung zu beginnen, einen Richtungswechsel vorzunehmen, oder vor dem Durchqueren (vermeintlicher) räumlicher Engpässe wie zum Beispiel Türrahmen und optischer „Barrieren“ (z. B. Texturänderungen der Lauffläche) entsteht. Auch psychische Auslöser wie Aufregung und Anspannung führen in Kombination mit den materiellen Auslösern oft zum Auftreten dieses „Freezing“-Phänomens. Es bewirkt bei den Betroffenen eine ausgeprägte Tendenz, die auslösenden Situationen und Zustände zu vermeiden.
Paradoxe Bewegungen. Hiermit wird das plötzliche, teilweise überschießende Wiederauftreten der Beweglichkeit bezeichnet, die unter anderem bei massivem Stress entsteht. Allerdings bildet sie sich schnell wieder zurück. Erklärbar ist dieses Phänomen durch die bei starker emotionaler Beteiligung mögliche Aktivierung anderer, noch nicht durch die Parkinson-Erkrankung geschädigter Zellverbände.
Überbeweglichkeiten. Hiermit werden „Hyperkinesien“ (auch „Spätdyskinesien“) bezeichnet, die sich nach dem Ausbleiben der (dopaminergen) Medikamentenwirksamkeit als tänzelnde Bewegungsanomalien der Arme, Beine und Schultern einstellen. Diese Zustände sind für die Betroffenen ausgesprochen befremdlich und führen zu Gefühlen von Peinlichkeit und Scham.
„On-off“-Symptome. Diese Symptome treten in der Endphase der (dopaminergen) Medikamentenbehandlung auf. Dabei gerät der Patient
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