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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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gab Andris zurück. »Wir sind hier, um das Objekt zu entfernen, das die Untoten dazu bringt, sich an Magie zu laben. Nur so können wir die Gefahren für die umliegenden Bauernhöfe und das nahegelegene Wasser ausräumen, und erst dann wirst du frei sein, um in dein Heimatland zurückzukehren«, fügte er vorsorglich an.
    Wolther zuckte die Achseln. »Dann sollten wir aufbrechen.«
    Andris fiel auf, dass keiner der Männer den Vorschlag machte, noch zu bleiben, die Elfenstadt zu erkunden und zu plündern. Sie waren alle darauf aus, Kilmaruu so schnell wie möglich hinter sich zu lassen.
    Spät in der Nacht kehrten die erschöpften Überlebenden in das Lager zurück, in dem sie trainiert hatten. Kiva und ihr Wemic-Leibwächter erwartete sie bereits. Die Bluthündin hörte sich Andris’ Bericht mit großer Zufriedenheit an, und ihre bernsteinfarbenen Augen leuchteten ungewohnt hell auf, als er ihr die Kugel gab.
    Ein Verdacht regte sich in Andris. Irgendwie bezweifelte er, daß Kivas erklärte Absicht – die Vernichtung der Gefahr, die von den Untoten ausging – ihr wahres Ziel war.
    Kiva ließ die anderen Männer zu Bett gehen, damit sie sich ausruhen konnten, aber Andris nahm sie mit in ihre Privatgemächer und schenkte ihm Wein ein, während sie ihn in allen Einzelheiten nach dem Abenteuer befragte, das er wohlbehalten überstanden hatte. Sie entwickelte andere mögliche Kampfsituationen, in die sie hätten verwickelt werden können, und ließ sich von ihm erklären, wie er dann reagiert hätte.
    Andris machte es nichts aus, obwohl er erschöpft war. Seit seiner Zeit am Jordaini-Kolleg und seinen langen Diskussionen und Streitgesprächen mit Matteo war er niemandem begegnet, der so sehr seine Leidenschaft für Taktiken und Strategien teilte.
    Doch der Zweifel, der einmal gesät worden war, begann Fuß zu fassen und ließ sich nicht aus der Welt schaffen. Er betrachtete die schwach leuchtende Kugel, die Kiva im Schoß liegen hatte, als handele es sich um eine geliebte Katze.
    »Ihr scheint Euch für diesen Sieg nicht zu interessieren. Was ist Eure wahre Absicht? Was kommt als nun?«
    Sie lächelte. »Du bist ein schneller Denker. Ich glaube, ich muß dir nicht erklären, daß Kilmaruu kaum mehr als ein Test war.«
    Andris lachte sarkastisch. »Als nächstes werdet Ihr mir sagen, der Kampf gegen einen roten Drachen sei auch nur eine Übung. Ich werde die Frage vielleicht bedauern, aber worauf hat Kilmaruu uns vorbereitet?«
    Kiva schenkte ihm mehr Wein ein, dann fragte sie: »Was weißt du über Akhlaurs Sumpf?«
    Der Jordain verschluckte sich. Er mußte husten und stellte den Kelch mit lautem Knall auf die Tischplatte. »Es handelt sich um einen uralten Sumpf mit verhältnismäßig neuem Namen. Früher kann man ihn als den Sumpf von Ghalager, aber er wurde nach Akhlaur umbenannt, dem berüchtigten Nekromanten, der dort angeblich einen Turm errichtete. Der Sumpf wächst ständig und reißt jedes Jahr rund dreihundert Meter Land an sich. Niemand scheint den Grund dafür zu wissen, und die Magier, die in den Sumpf vordringen, um nach Antworten zu suchen, kehren nie zurück.«
    »Die Magier«, betonte sie. »Deine Männer werden das besser lösen.«
    Andris dachte nach. »Wir sind nach Kilmaruu gegangen, um eine Mission zu erfüllen. Ich werde das Leben meiner Männer nicht noch einmal aufs Spiel setzen, solange ich nicht weiß, daß es dafür einen gerechtfertigten Grund gibt.«
    Die Elfe saß eine Weile stumm da, als diskutiere sie mit sich selbst. Dann stand sie auf, hielt die leuchtende Kugel hoch und begann zu singen.
    Noch nie hatte Andris etwas gehört, was diesem Elfenlied gleichkam. Es als Musik zu bezeichnen, wäre nicht gerecht gewesen, eher würde er den besten Wein als vergorenen Traubensaft bezeichnen! Kivas Lied war Magie und Sternenlicht, Wind und jedes Gefühl, das er jemals empfunden oder sich eingebildet hatte. Die Klage eines Trauermarschs steckte in diesem Lied, aber genauso die Begeisterung des Kampfgebrülls und die Süße eines ersten Kusses.
    Ihre glockenhelle Stimme verzauberte die Kugel ebenso wie ihn. Das Licht wurde intensiv, und im Inneren begannen leuchtende Formen zu wirbeln. Dann ließ Kiva das Lied auf einer nachhallenden Note ausklingen. Noch ehe der Ton verstummt war, warf sie die Kugel zu Boden.
    Es gab keine Explosion, auch kein Splittern eines zerbrechenden Kristalls. Plötzlich war der Raum mit sanften, durchscheinenden Schatten erfüllt, die alle Elfen waren und ihn und Kiva

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