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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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Cyric vor der Taverne angebunden.«
    Sie hob eine Augenbraue und sah ihn an. »Cyric?«
    »Ja, der Hengst ist benannt nach ...«
    »Ich weiß, wer Cyric ist, obwohl es mich wirklich wundert, daß du es auch weißt. Was hat das Pferd getan, um einen solchen Namen zu verdienen?«
    »Es ist sehr aufbrausend.«
    »Darauf wette ich.« Tzigone verzog den Mund. »Weißt du, ich dachte immer, alle Jordaini seien langweilig, weil es euch nicht erlaubt ist, die Fakten ein wenig auszuschmücken. Es ist schön zu wissen, daß Untertreibungen nicht gegen eure Regeln verstoßen.«
    Ihr trockener Kommentar ließ Matteo erstaunt auflachen. Sie gingen in gemächlichem Tempo nebeneinander her, während Tzigone den Weg durch die Stadt vorgab.
    Ihre Schatten eilten ihnen weit voraus, als sie um eine Ecke gingen und in eine weitere schmale Straße bogen. Die Stadt begann sich zu regen, je weiter die Siesta voranschritt. Auch wenn die Sonneneinstrahlung nicht so direkt war, kühlte es nicht ab. Matteo fiel auf, daß es an diesem Tag für die Jahreszeit untypisch warm war. Die Luft über den gepflasterten Straßen flimmerte vor Hitze und verzerrte die Sicht. Eine vier Mann starke Patrouille ging an ihnen vorbei, die Gesichter verschwitzt, ihre Augen brannten von der Hitze.
    Matteo bemerkte, dass Tzigone sich auf einmal stark für die Auslage in einem Geschäft interessierte, die aus Angelködern, kleinen Hämmern, Drahtspulen und zierlichen Objekten aus Metall bestand.
    »Hast du einen Grund, den Stadtwachen aus dem Weg zu gehen?« fragte er.
    »Üblicherweise ist das deren Meinung«, erwiderte sie. »Ich finde, es ist nur höflich, wenn ich gehorche.«
    Der Jordain wollte diese zweifelhafte Logik in Frage stellen, als auf einmal die Schatten auf der gegenüberliegenden Straßenseite verwischten und sich zu einem bedrohlichen Schemen formten, der sich rasch näherte.
    Matteo schob Tzigone zur Seite und drehte sich mit dem Schwert in der Hand um, wobei er sich instinktiv zwischen sie und den Wemic stellte.
    Der Löwenmann griff über die gewaltige Schulter. Der Stahl zerschnitt geräuschvoll die Luft, als Mbatu das Schwert zog. Der Wemic ging in die Hocke, dann machte er einen Satz und holte mit der Klinge zum vernichtenden Schlag aus.
    Matteo hob sein geborgtes Schwert, um den brutalen Angriff zu parieren. Die beiden Waffen trafen mit einem hellen, metallischen Kreischen aufeinander. Der Jordain unternahm keinen Versuch, den heftigen Schlag wirklich abzuwehren, sondern verlagerte sein Gewicht auf den rechten Fuß, um die Wucht, mit der die beiden Klingen aufeinandergeprallt waren, in den Boden abzuleiten. Geschickt sprang er zur Seite und tänzelte ein Stück zurück, während er sein Schwert unter der Klinge des Wemics wegzog. Er holte aus und stach ein Stück tiefer zu, als er es beim Angriff auf einen Menschen getan hätte.
    Der Wemic parierte und wich zurück, wobei er versuchte, sein Schwert für einen neuen Angriff von oben zu heben. Das wollte Matteo nicht zulassen. Er stach und hieb immer wieder nach dem Wemic, der damit gezwungen war, flach zu kämpfen.
    Noch nie hatte Matteo gegen einen Wemic gekämpft, aber er hatte sich überlegt, welche Strategie die Kreatur am ehesten anwenden würde. Wenn die Klingen hoch erhoben waren, konnte er seine Vorderpranken ins Spiel bringen. Nach Matteos Einschätzung konnten die Krallen an Mbatus Füßen einen Mann mit drei schnellen Hieben enthaupten und ihm mit einem einzigen Schlag die Kehle durchtrennen.
    Immer wieder versuchte der Wemic, sich zurückzuziehen und seine Klinge lange genug zu befreien, um sie für einen tödlichen Schlag in Position zu bringen. Matteo folgte ihm auf dem Fuße, blieb in der Offensive und suchte seinerseits nach einer Lücke in der Verteidigung seines Gegenübers.
    Der Kampf zog sich. Die Hitze der Sonne war mörderisch, und Matteos Arme schmerzten wegen des ungewohnten Gewichts seiner Waffe. Wie in Trance hörte er Tzigone etwas von dem verdammten Pferd murmeln und davon, daß die Miliz nie in der Nähe war, wenn man sie wirklich nötig hatte. Aus dem Augenwinkel sah er, daß sie einen Eimer mit Regenwasser heranschleppte und den Inhalt in hohem, glitzerndem Bogen über ihn und den Wemic schüttete.
    Matteo lächelte flüchtig, als er das Wasser aus den Augen schüttelte. Seltsamerweise verstand er Tzigones Absicht. Das Wasser kühlte ihn ab, war aber weder eine Ablenkung noch unpraktisch. Mbatus glänzende schwarze Mähne hing ihm naß und schwer ins Gesicht,

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