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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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offenbar und völlig unerklärlich bei dem Wemic zur Anwendung gekommen worden war.
    Kiva studierte das Bild in der Kristallkugel. Nachdem sie die Illusion erzeugt hatte, durch die es ihr möglich gewesen war, Andris aus Haus Jordain zu schaffen, war sie der Gruppe trauernder Jordaini-Studenten nach Khaerbaal gefolgt. Damit hatte sie zwei Absichten verfolgt. Zum einen hatte sie gehofft, mehr über Matteo zu erfahren, wenn er nicht von den strengen Regeln der Schule und dem wachsamen Blicken seiner Meister eingeengt wurde. Außerdem war es ihr Bestreben gewesen, Mbatu die Arbeit vom Vortag zu Ende führen zu lassen und endlich Keturahs Tochter aufzuspüren.
    Das Mädchen war vor einigen Tagen in Khaerbaal gesehen worden, und die Feiern zum Tag der Herrin hatten sich als Mittel zum Zweck erwiesen, um sie ausfindig zu machen. Aber das Mädchen hatte es geschafft, Mbatu abzuhängen, und Kiva hatte sich gezwungen gesehen, die Stadt zu verlassen, weil sie nicht das Risiko hatte eingehen wollen, Andris an einen hoch bietenden Magier zu verlieren.
    Tzigone stellte eine Komplikation dar, daran gab es nichts schönzureden, doch ihre Anwesenheit in Khaerbaal war auch eine Gelegenheit, die sich Kiva nicht entgehen lassen konnte. Drei Monde waren gekommen und verstrichen, seit sie zum letzten Mal etwas über das Mädchen gehört hatte, das sich ihr beständig entzog. Also hatte der Wemic den schlafenden Andris in Kivas Obhut gegeben, den Ohrring gegen ein identisches Teil ausgetauscht, das mit ihrer Kristallkugel verbunden war, und sich dann daran gemacht, Tzigone ausfindig zu machen.
    Rubin und Kugel waren mächtige Werkzeuge, älter als die Zeit der Abrechnung. Angeblich hatte ein ilythiirischer Magier sie vor dem Zerbrechen des einen Landes geschaffen. Kiva hatten gründliche Nachforschungen angestellt, um die Behauptungen des Abenteurers zu prüfen, der ihr die Kugel verkauft hatte. Als sie sicher war, daß der Mann die Wahrheit sprach, hatte sie ihm die Kostbarkeit abgekauft – und ihn dann umgebracht. Heute nannte man die Ilythiirianer bei einem anderen Namen: Dunkelelfen. Diese dunklen Elfen riefen soviel Angst und Schrecken hervor, daß Kiva niemanden – weder Elfe noch Mensch – kannte, der bereit war, ein Artefakt zu benutzen, das sie geschaffen hatten, nicht einmal dann, wenn es sich um das mächtigste Objekt seiner Art handelte, dem Kiva in zwei Jahrhunderten begegnet war, die sie dem Studium solcher Schätze gewidmet hatte.
    Doch aller Macht zum Trotz ließ die Kristallkugel kein Zeichen des eigensinnigen Mädchens erkennen. Kiva unterdrückte Wut und Frustration, während sie durch Mbatus Augen sah, ohne dessen Beute sehen zu können. Ihre Enttäuschung hatte sich in Faszination verändert, als Matteo zwischen den Wemic und die Flüchtige getreten war. Ein Jordain war verpflichtet, dem Gesetz zu dienen, doch Matteo hatte seine Zukunft aufs Spiel gestellt, um sich vor ein unbekanntes Mädchen zu stellen, damit es vor der persönlichen Wache einer Bluthündin sicher war. Kiva bemerkte die Mischung aus Ritterlichkeit und Zorn, die die uncharakteristische Reaktion des Jordain ausgelöst hatte. Damit hatten sich ihre Pläne für den jungen Matteo plötzlich geändert.
    Sie sah zu, wie das junge Paar gemeinsam floh, und behielt Tzigone auf dem Umweg über Matteos verärgerte Reaktionen auf die nicht zu sehenden Handlungen und die nicht zu hörenden Worte des Mädchens im Auge. Die Abschirmung des Mädchens gegen magische Ermittlungen war vollkommen – sogar noch stärker als die der Jordaini, die sich durch ihre magische Widerstandskraft auszeichneten.
    Das Mädchen wäre eine der stärksten Jordaini in der Geschichte Halruaas gewesen, wenn sie den Regeln entsprechend aufgezogen worden wäre. Eine solche Verschwendung – all die sorgfältigen Tests und die minutiösen Aufzeichnungen, die die Ehe zwischen zwei Magiern ermöglicht hatten, ganz zu schweigen von den Zaubertränken, die der Frau jahrelang verabreicht worden waren. Wer hätte ahnen sollen, daß Keturah den Aufzuchtprozeß unterbrechen und die Dinge selbst in die Hand nehmen würde?
    Kiva mußte eingestehen, daß die Initiative der Frau sie überrascht hatte. Es stimmte, daß Keturah schon immer ein willensstarkes Mädchen gewesen war, doch die Menschen Halruaas waren selten zu einer so offen Rebellion fähig. Leben und Verstand wurden von Gesetzen, Regeln, Bräuchen und Magie bestimmt und eingeschränkt.
    Immer wieder Magie, sagte Kiva sich. Dafür konnte

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