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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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zwischen ihren Patronen, manchmal hatte sie gar den Stellenwert eines echten Duells. Matteo sah Frando nach, der den Platz verließ und zweifellos schon von seiner baldigen Rache träumte.
    Tzigone hüpfte vom Podest und eilte durch die Menge zu Matteo. »Du mußt mir nicht danken«, sagte sie gutgelaunt.
    »Da sind wir uns ja einig«, sagte Matteo und warf verärgert die Hände hoch. »Hast du eine Ahnung, was du mir eingebrockt hast?«
    Sie runzelte die Stirn. »Einen Herausforderer abgelenkt? Einen Kampf verhindert? Ein paar Münzen verdient?« Sie hob den Beutel, in dem Münzen klimperten. »Komm. Ich kaufe für uns beide Bier und Süßbrot.«
    Matteo packte sie am Arm und zog sie mit sich bis zur gegenüberliegenden Seite des Platzes. Im Schatten einer rankenüberwucherten, hohen Mauer blieben sie stehen.
    »Frando war nicht mein Freund, jetzt ist er mein Feind«, sagte er knapp. »Er hat mich zu einer öffentlichen Debatte herausgefordert, um sich für die Schmach zu rächen, die du ihm bereitet hast. Ob ich siege oder verliere ist gleich, da dies so oder so die Hoffnungen meines Patrons zunichte macht. Procopio wird mir für dieses Tagwerk nicht danken. Meinen Posten beim Oberbürgermeister bin ich so gut wie los.«
    Tzigone dachte einen Moment nach, dann zuckte sie die Achseln. »Das ist doch ganz leicht. Such dir einen neuen Patron.« Sie schnippte mit den Fingern. »Ich weiß, wie du das anstellen mußt. Das sollte meine Schuld endgültig begleichen!«
    »Ich danke dir für die gute Absicht, aber bitte ›hilf‹ mir nicht mehr«, sagte er ernst.
    Tzigone hörte ihm gar nicht zu. Sie suchte eifrig den Markt ab, dann leuchteten ihre Augen auf, und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. »Warte«, sagte sie fröhlich und ließ sich zu Boden fallen. Sie kämpfte sich zwischen den dichten, blühenden Ranken hindurch und verschwand aus seinem Blickfeld.
    Wie die Menge argwöhnte nun auch Matteo, daß hier unerlaubt Magie eingesetzt wurde. Er bückte sich und teilte die Büsche, konnte aber weder von Tzigone noch von ihrem Fluchtweg etwas entdecken. Er suchte eine Weile, ehe er eine Erklärung fand. Hinter den Ranken war die Mauer stellenweise zerfallen, so daß ein Loch entstanden war, durch das sich ein Kind oder eine sehr zierliche Frau zwängen konnten.
    »Hast du etwas verloren, von deinem Urteilsvermögen und deiner Würde einmal abgesehen?«
    Die Altstimme weckte in Matteo eine Erinnerung. Er richtete sich auf und sah vor sich eine große, königlich wirkende Frau stehen, die ein einfaches, aber elegantes weißes Kleid trug. Ihre Arme waren unbedeckt, und das Dekolleté ihres Kleides war tief. Ihr glänzend schwarzes Haar war kunstvoll frisiert und um ihren wohlgeformten Kopf gelegt, doch der einzige Schmuck, den sie trug, war der Emailanhänger, der ihre Position erkennen ließ. Ihr längliches, schmales Gesicht hätte man nie als den konventionellen Vorstellungen von Schönheit entsprechend bezeichnet, doch das intelligente Leuchten in den dunklen Augen machte es zu etwas Außergewöhnlichem.
    »Herrin Cassia.« Matteo verbeugte sich respektvoll, um der mächtigsten Jordain in ganz Halruaa die Ehre zu erweisen. »Wie kann ich Euch dienen?«
    Seine Worte waren höflich, doch bei ihr lösten sie ein flüchtiges, hartes Lächeln aus. »Wohl nur schlecht, wie es scheint. Wer ist dein Patron?«
    Matteo sagte es ihr, woraufhin sie überrascht die Brauen hob. »und weiß Procopio, daß du dich mit einfachen Gauklerinnen abgibst? Daß es dir Spaß macht, wenn man andere Jordaini verspottet? Ist das typisch für deine Dienstauffassung?«
    »Ich denke nicht, meine Herrin.«
    »Oh, im Gegenteil. Ich denke sehr wohl, daß es so ist«, sagte sie listig. »Es heißt, Königin Beatrix brauche Rat. Wenn du ihr dientest, dann würdest du höchstwahrscheinlich auch mir dienen, vorausgesetzt, du würdest lange genug überleben. Mechanische Kreaturen sind so unzuverlässig, und Beatrix ist so von ihnen begeistert. Eine Schande, was ihrem letzten Ratgeber widerfahren ist. Sie wollen ihn mit allen Ehren bestatten, sobald sie genug von seinen Einzelteilen zusammengetragen haben.«
    Sie lächelte Matteo kalt und reptilienartig wie ein Krokodil an. »Bereite dich auf eine Beförderung vor, Junge. Und wenn du schon dabei bist, solltest du vielleicht auch deine Angelegenheiten regeln.«

ZWÖLFTES KAPITEL
    M atteo sah zu, wie Cassia über den Markt davonging, königlich und erhaben, als trüge sie tatsächlich eine Krone. Die kurze

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