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Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Titel: Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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Tzigone und ließ das Spiegelbild nicht aus den Augen. »Wir könnten verwandt sein.«
    Sinestra verzog den Mund zu einem schwachen Lächeln. »Vielleicht sind wir ja Schwestern.«
    »Wohl kaum. Ihr seid alt genug, um meine Mutter zu sein«, sagte Tzigone.
    »Aua! Warum jagst du mir nicht eine Klinge ins Herz und erlöst mich?«
    Trigone ignorierte Sinestra und atmete tief durch. »Bist du es?«
    Eine Zeit lang schwieg Sinestra. Tzigone betrachtete das Spiegelbild, um ein Anzeichen für Hoffnung, Schuld, Bedauern, Unehrlichkeit ... für irgend etwas zu entdecken.
    Nach einer Weile zuckte die Magierin die Achseln und sah weg. »Ich nehme an, es könnte möglich sein.«
    »Möglich sein ?«
    Mit einem Mal hing der beißende Geruch von Kampfer in der Luft. Tzigone drehte sich um und sah, daß sich einer der Ärzte des Magier-Fürsten näherte. Sein interessierter Blick wanderte über Sinestra’s dunkle Locken und ihren wohlgeformten Leib. Rasch trat Tzigone zwischen sie und das verräterische Spiegelbild.
    »Hallo, hübsches Ding«, sagte der Arzt schmachtend zu Sinestra, während er sich den beiden Frauen näherte. »Du bist neu. Hat man dich schon angemessen willkommen geheißen?«
    Er streckte die Hand aus, woraufhin sie ein Stück zurückwich. Seine Finger berührten dennoch flüchtig Sinestras Arm. Meister Belajoons »Geschenk« reagierte augenblicklich auf die Berührung durch einen anderen Mann, und sofort war Sinestra verschwunden.
    Der sprachlose Arzt sah Tzigone an, die süßlich lächelte. »Meister Procopio ist wirklich besitzergreifend, nicht? Das muß man sich vorstellen: Da vergeudet er einen so kräftigen Zauber, nur um sicher zu sein, daß keiner seiner Diener von seiner Köstlichkeit nascht.«
    »Es war ein Unfall. Ich bin nur gestolpert. Es war nie meine Absicht, diese Frau anzufassen«, stotterte der Mann. Tzigone tätschelte ihm die Wange und ging ihres Weges. Sie konnte sicher sein, daß er niemandem vom plötzlichen Verschwinden der Dienerin erzählen würde.
    Sie verließ unbehelligt das Haus und war ungewohnt düsterer Stimmung. In all den Jahren, in denen sie nach ihrer Mutter gesucht hatte, war ihr nie der Gedanke gekommen, Keturah interessiere sich möglicherweise gar nicht für ihr Kind. Auch wenn Sinestra und Keturah vielleicht nicht dieselbe Person waren, hatte ihre Reaktion beunruhigende Fragen aufgeworfen.
    Vielleicht war die Zeit für einen letzten Ausweg gekommen.
    * * *
    Kurze Zeit später hatte Tzigone ihr Dienerinnengewand gegen ein dünnes Kleid eingetauscht, das sie hinter einem Bordell auf einem Busch entdeckt hatte, über den man es zum Trocknen gelegt hatte. Sie schminkte Lider und Lippen mit den Utensilien, die sie sich aus Sinestras Tasche geborgt hatte, dann machte sie sich auf zum Palast. Sie wartete an dem Tor, das Matteo üblicherweise nahm. Da er Frühaufsteher war, würde sie nicht lange warten müssen. Tatsächlich tauchte er bald auf und wurde von ihr am Arm gepackt und von dem morgendlichen Menschengewimmel fortgezogen.
    Er warf ihr einen langen Blick zu, während sie sich vom Tor entfernten. »Jeder, der uns sieht, wird mit der Zunge schnalzen und sagen, die Huren der Stadt seien viel zu aggressiv geworden! Wenn du schon nicht an deinen Ruf denkst, Tzigone, könntest du wenigstens an meinen denken.«
    »Du bist Jordain«, gab sie zurück. »Mit einer Kurtisane gesehen zu werden macht alles nur noch besser. Aber mach dir keine Gedanken. Du mußt jemanden für mich suchen.«
    »Du hast jemanden gefunden, der bereit ist, über Keturah zu reden?«
    »Gewissermaßen. Ich habe Basel ohne Umschweife gefragt, ob er etwas über Keturah weiß. Er hat mir jemanden vorgeschlagen, der mir helfen könnte.«
    Matteo riß beunruhigt die Augen auf. »Hast du ihm gesagt, daß sie deine Mutter ist?«
    »Wie dumm sehe ich aus?« Matteos Blick wanderte kurz zu Tzigones spärlicher Bekleidung. »Du weißt, was ich meine.«
    »Ja. Erzähl mir von der Person, die ich suchen soll.«
    »Dhamari Exchelsor. Er ist ein Allgemeinmagier, ein Tränkemischer. Du findest ihn im grünen Marmorturm an der Ecke Luftgeiststraße und Südliche Marktstraße.«
    Matteo betrachtete Tzigone nachdenklich. »Zweifellos kann ich das erledigen, aber wenn du schon so viel über ihn weißt, wofür brauchst du dann mich? Warum gehst du nicht selbst?«
    »Er war Keturahs Mann.«
    »Ah! Du willst, daß ich unter einem Vorwand zu ihm gehe, um mir ein Urteil über ihn zu bilden«, sagte Matteo.
    »Helles

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