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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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reagierte. »Wenn wir schon über Veränderungen nachdenken, sollten wir uns vielleicht auch einer seit langem anhaltenden Debatte im Senat über die Natur der Krone widmen.«
    Sie verdrehte die Augen, dann sah sie zu Zalathorm und schätzte mit geübtem Blick das silberne Diadem, das auf seinem Kopf ruhte. »Elektrum und Saphire, würde ich sagen.«
    »Es gibt eine Splittergruppe in Halruaa«, fuhr er fort, »die eine Erbmonarchie einführen will.«
    Matteo ließ seine Worte wirken. Als Tzigone die Augen aufriß und ihr Gesicht vor Schreck erbleichte, warf er den Honigkuchen zurück. Er traf sie an der Stirn und blieb kleben.
    Der König hob eine Hand, als wolle er ein Grinsen verbergen, dann sah er Matteo ernst an. »Behandelt man so eine Kronprinzessin?« fragte er mit gespieltem Zorn.
    Er stand auf, nahm den Kuchen von Tzigones Stirn und ging. Seine Schritte verhallten rasch – so wie sein Lachen.
    Tzigone leckte sich die klebrigen Finger ab und sah Matteo an. »Weißt du, ich könnte anfangen, ihn zu mögen.«
    »Wie Ihr meint, Hoheit.«
    Sie kniff die Augen zusammen, doch Matteo erwiderte mit sanftem Lächeln: »Die Dinge ändern sich. Versuch, mit ihnen mitzuhalten.«
    * * *
    Basel spazierte durch den öffentlichen Park zwischen dem Stadtpalast und seinem Turm in Halarahh. Der Sonnenuntergang hatte vom Himmel über der Stadt Besitz ergriffen, der angenehme, komplexe Duft Tausender verschiedener Blumen hing in der warmen Luft. Der Magier ließ sich Zeit, da kein Grund zur Eile ihn in seinen einsamen Turm trieb.
    In Ermangelung einer eigenen Familie widmete Basel seine Zeit und Aufmerksamkeit seinen Schülern. Doch Tzigone würde in nächster Zeit nicht zu ihm zurückkehren, dafür hatte Procopio gesorgt. Jetzt, da alle wußten, daß sie Keturahs Tochter war, gehörte der Turm ihrer Mutter ihr.
    Basel seufzte, als seine Gedanken zu seinen beiden anderen Schülern wanderten. Farrah war tot, und Mason wurde der Mord an ihr zur Last gelegt. Er durfte Basels Turm nicht verlassen. Die Stimmung des Schülers schwankte zwischen mürrisch und panikartig, doch er beteuerte immer wieder, daß er mit dem Tod der jungen Frau nichts zu tun hatte.
    Basel glaubte ihm, doch Farrahs Tod hatte bei den verunsicherten Magiern ernste und weitreichende Folgen. In diesen Tagen der Ungewißheit hatte das Verfahren gegen einen Magier wegen des Mordes an einem anderen die gleiche Wirkung wie ein in Öl getränktes Stück Holz bei einem Schwelbrand. Je eher dieses Durcheinander gelichtet wurde, um so besser. Basel fragte sich, ob vielleicht Tzigone in der Lage sein würde, anhand der zurückgelassenen Flasche die Wahrheit herauszufinden, so wie sie es mit der Halskette der Frau gemacht hatte.
    Plötzlich schoß ein orangefarbener Blitz in den Himmel und explodierte wie festliches Feuerwerk. Leuchtende magische Tröpfchen breiteten sich einer Fontäne gleich aus und regneten auf Basels Turm herab.
    Er beschleunigte seine Schritte. Er hatte solche Magie noch nie gesehen, doch er ahnte, welchem Zweck sie diente. Ein Schutzschild umgab seine Villa, der Mason in ihr festhielt, bis über sein Schicksal entschieden war. Der Schild hielt auch jeden davon ab, hineinzugelangen, doch keine Magie war gegen alles immun. Es gab Zauber, die sich zweifellos durch diesen Schild fressen konnten, wie die Säure eines schwarzen Drachen das Kettenhemd eine Nordmanns zersetzen konnte.
    Er eilte durch die Parktore und hetzte die Straße zu seinem Heim entlang. Immer neue strahlende Lichter blitzten über seinem Turm auf.
    Sehr geschickt , dachte er finster. Seit dem jüngsten Sieg in der Schlacht hatte es immer wieder Feuerwerke gegeben, um das Ereignis zu feiern. Daher würde ein Feuerwerk über Basels Turm niemanden erstaunen. Niemand würde hinter den bunten Lichtern den wahren Grund vermuten, bis es bereits zu spät war.
    Er blieb kurz stehen, als er drei Wachen, die nicht im Dienst waren, aus einer Taverne kommen sah. »Alarm«, keuchte er und zeigte auf die Lichter. »Mein Turm wird angegriffen.«
    Die Männer sahen einander irritiert an, aber es war nicht üblich, mit Magierherrn zu diskutieren. Sie vollzogen die angemessenen Verbeugungen, dann gingen sie, schienen sich aber nicht übermäßig zu beeilen.
    Basel rannte um eine Ecke und sah, daß sein Anwesen belagert wurde. Mindestens ein Dutzend Magier stand um die Mauern herum und wirbelte einen funkelnden Zauber hinauf in den Abendhimmel. Sie alle trugen das Zeichen des Noor-Clans, und viele davon

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