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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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Messer fielen scheppernd zu Boden, scharfe Klingen hinterließen blutige Spuren am Leib des Magiers.
    Dhamari Exchelsor griff nach den umfallenden Waffen und versuchte vergeblich, sich zu schützen, womit er aber alles nur noch schlimmer machte. Jede seiner Bewegungen fügte ihm eine weitere klaffende Wunde zu – in seiner Panik schnitt er sich förmlich in Stücke. Doch aus keiner seiner Wunde trat Blut. Sogar jetzt wurde er noch von Keturahs Talisman geschützt.
    Tzigone beugte sich vor und legte die Hand um den Anhänger ihrer Mutter. »Es reicht«, sagte sie kühl. »Irgendwann muß sich jeder dem stellen, was er ist, und mit den Folgen leben oder sterben.« Mit einem kurzen Ruck zerriß sie Kette und nahm den Talisman.
    Aus dem Leib des am Boden liegenden Magiers schoß aus einer Vielzahl tiefster Wunden Blut, seine Wut- und Schmerzensschreie schallten durch die Nacht. Dann sackte er in sich zusammen und verstummte.
    Tzigone legte sich Keturahs Medaillon um den Hals und verließ den Turm, ohne sich noch einmal umzusehen. Es war Zeit, sich ihren eigenen Ratschlag zu Herzen zunehmen und sich dem zu stellen, was sie wirklich war.
    * * *
    Matteo fand keinen Schlaf. Als der Tag anbrach, starrte er noch immer die Mondsichel an, die zerbrechlich dünn geworden war. Neumond war nur noch zwei Tage entfernt, und wenn der Mond neu anwuchs, begann Beatrix’ Gerichtsverfahren.
    Über Andris’ Anklage wegen Verrats sah man vielleicht noch hinweg. Ein halruaanisches Gesetz verzieh Straftätern, die Halruaa einen großen Dienst erwiesen hatten. Das hatte Andris mehr als einmal getan. Bei Beatrix lag der Fall völlig anders. Matteo hatte noch immer keine Ahnung, wie er sie verteidigen sollte, wenn er nicht die Kabale und damit den mächtigsten Schutzschild des Königs zerschlagen wollte. Dieser Pfad konnte nur ins Chaos und in einen Krieg der Magier führen.
    Der Angriff auf Basel Indoulurs Turm in der vergangenen Nacht war kein einmaliger Zwischenfall gewesen. Mehr als ein Magier war vorgetreten, um Zalathorms Recht und Eignung zur Herrschaft in Frage zu stellen. Magierduelle tobten an Häuserecken und in Parks, als ehrgeizige Magier ihre Überlegenheit beweisen wollten. Weitere Magier standen daneben und entschieden sich für die eine oder andere Seite. Auch andere illegale, tödliche Formen der Auseinandersetzung waren an der Tagesordnung. Erst gestern waren drei Männer verschwunden, die sich gegen Malchior Belajoon ausgesprochen hatten. Niemand konnte die Magie oder den Zauberer bestimmen, der dafür verantwortlich war.
    Eine kleine rosafarbene Taube landete auf Matteos Fensterbank. Sie legte den Kopf schräg und sah ihn erwartungsvoll an. Matteo sah die kleine Briefhülle, die man am Bein der Taube festgemacht hatte. Er nahm sie rasch ab und schüttelte das Stückchen Pergament heraus. Es war eine Mitteilung Tzigones, die ihn bat, zu ihr in Keturahs Turm zu kommen.
    Er eilte aus dem Raum, ohne auf das erregte Gurren des Vogels zu achten. Solche Überbringer von Botschaften waren es gewohnt, daß sie eine Antwort zurückbrachten. Der Turm aus grünem Marmor war nicht weit vom Palast entfernt, und in den Straßen war es in letzten Stunden der Nacht ruhig. Matteo sprintete durch die Gassen, um sein Ziel so schnell wie möglich zu erreichen. Nach dem Angriff auf Basels Turm rechnete er mit dem schlimmsten.
    Er stürmte an einer Reihe blühender Xenia-Büsche vorbei und sah zu spät den ausgestreckten Fuß, der in den Weg ragte.
    Geschickt rollte er sich ab und kam in gebückter Haltung und mit gezogenen Dolchen zum Halt.
    Die Zweige wurden zur Seite geschoben, dann erkannte er Tzigones Gesichtchen, die ihn ansah und ihm bedeutete, zu ihr zu kommen. Nach kurzem Zögern zwängte er sich in die Lücke.
    »Procopio ist im Turm«, sagte sie.
    Matteo hob die Brauen. »Bist du dir da ganz sicher?«
    »Er ist eben erst hineingegangen.« Tzigone schüttelte verärgert den Kopf. »Ich hatte noch keine Zeit, die Schutzzeichen zu ändern, seit ich den Turm übernommen habe.«
    Matteo verstand sofort, was sie meinte. »Procopio Septus kennt Dhamaris Schutzzeichen? Wie das? Ein Erkenntniszauberer kann vielleicht einige von ihnen bestimmen, aber nie alle!«
    »Ich glaube, daß Dhamari ihm die Gegenzauber gegeben hat«, sagte sie ernst. »Sie waren in letzter Zeit sehr gute Freunde.«
    Matteo schnaufte. »Das sagst du erst jetzt?«
    »Willst du hören, was ich zu sagen habe, oder willst du mir lieber Vorhaltungen machen?« gab sie bissig

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