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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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zitternd schluchzte. Ein Talisman fiel ihm aus der Hand. Rasch griff er danach und schlang die Kette um jeden Finger seiner Hand, ehe er das Schmuckstück fest umschloß, als sei es seine einzige Verbindung zum Leben und zur geistigen Unversehrtheit.
    Was es wohl auch war, vermutete Kiva.
    »Dhamari«, sagte sie verächtlich. »Wie kommt es, daß immer dann, wenn ein Zauber fehlschlägt, Dhamari nicht fern ist?«
    Der Schluchzende wurde plötzlich ruhig, und einen Moment später wagte er einen Blick auf die, die auf ihn eingetreten hatte. »Kiva?«
    In diesem Wort steckte eine ganze Welt der Hoffnung. Sie verzog das Gesicht. Wenn Dhamari in ihr Trost sah, mußte er sich wirklich in einer sehr schlechten Verfassung befinden!
    Doch Kiva war wie immer bereit zu improvisieren. Sie hockte sich neben den Magier und sprach hohle, beschwichtigende Worte. Er nahm die Flasche, die sie ihm gab, und trank zuerst zögerlich, dann mit immer mehr Durst, bis sie sie ihm wieder abnehmen mußte.
    »Du bist in Sicherheit. Ich habe dich zurückgeholt.«
    Kiva beobachtet, wie er langsam zu verstehen begann und sie mit hartem Blick ansah. »Wo ist Tzigone?«
    Dhamaris eisiger Tonfall ließ sie zusammenzucken. Sie lehnte sich ein wenig zurück und betrachtete ihn eindringlich. Dhamari erwiderte ihren Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. Einen Moment lang sah sie in einen Spiegel, der ihre eigene Seele zeigte.
    »Haß«, sagte Kiva zufrieden. »Rachedurst. Wo ist das wehleidige Wiesel, das ich seit so vielen Jahre kenne und verabscheue?«
    Dhamari nahm ihren Spott ungerührt hin. »Weg. Wer sollte das besser wissen als du? Gemeinsam haben wir erfahren, warum die Crinti sich vor den Finsteren Feen fürchten. Du weißt, was mit denen geschieht, die hinter den Schleier gehen und zurückkehren. Ich habe die Feuerprobe bestanden. Die Wut ist weggebrannt worden, und der Ehrgeiz in meinem Herzen wurde zu Stahl gehärtet.«
    »So, wie es vor dir den Drow erging«, sagte Kiva und wiederholte die Legende, die das absolut Böse dieser Wesen erklärte.
    Dhamari brachte ein Lächeln zustande. »Vielleicht. Ich bin bereit, mich wieder dem zu widmen, was ich vor Jahren begonnen habe, lange bevor Keturahs Flucht und Tod meine Pläne scheitern ließen.«
    »Das glaube ich dir«, sagte sie nachdenklich. »Ehe du aber deinen Aufstieg zur Unsterblichkeit fortsetzt, solltest du eine Sache wissen. Keturah lebt.«
    Dhamari starrte Kiva an. »Wie das? Du selbst berichtetest mir von ihrem Tod! Du brachtest mit ihren Talisman!« Er hielt das kleine Medaillon hoch.
    Sie verzog das Gesicht. »Die Crinti sind gründlich. Als sie mit Keturah fertig waren, konnte sie niemand mehr wiedererkennen. Sie sagten mir, sie sei tot, und ich glaubte ihnen. Niemand, der sie gesehen hat, hätte daran einen Zweifel gehabt.«
    »Aber sie lebt.«
    »Mehr oder weniger. Man kennt sie heute als Königin Beatrix.«
    Er starrte Kiva lange an, dann begann er zu lachen. »Keturah, die Herrin der Beschwörung, ist zur verrückten Königin Halruaas geworden! Geht das Leben nicht seltsame Wege?«
    Dhamaris Freude war plötzlich wie weggewischt. »Darum hat der Senat mir also so kurz nach Keturahs Verschwinden eine Scheidungsurkunde ausgestellt. Ich dachte, es geschehe aus Rücksicht, da kein Magier länger als nötig mit einer des Mordes Beschuldigten in Verbindung gebracht werden will. Das war Zalathorms Werk, stimmt’s?«
    »Anzunehmen«, entgegnete Kiva, auch wenn er nichts damit zu tun hatte. Zephyr, ihr Verwandter und Verbündeter, hatte sich um dieses Detail gekümmert.
    »Dann weiß Zalathorm von der früheren Identität seiner Königin«, sagte Dhamari wie jemand, der sich an einen Gedanken gewöhnen wollte, der zu groß war, um ihn zu erfassen.
    »Wieso nicht? Ist er nicht der größte Erkenntniszauberer in Halruaa?«
    Dhamari dachte mit sorgenvoller Miene über Kivas Worte nach. »Wenn der König wüßte, was sich zwischen Keturah und mir abgespielt hatte, würde ich nicht mehr leben. Er wußte auch nichts von der Invasion aus Mulhorand. Ist es denkbar, daß seine Macht als Erkenntniszauberer mehr mit Legenden als mit der Wirklichkeit zu tun hat?«
    »Viele Magier stellen sich diese Frage. Ich nehme an, du wirst Halarahh interessant finden. Soll ich dich in deinen Turm zurückkehren lassen?«
    Dhamari nickte, erhob sich schwerfällig und durchschritt humpelnd das magische Tor, das sie hatte entstehen lassen.
    Wieder allein, dachte Kiva über den Elfenhügel nach. Der Spruch des

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