Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier
knapp.
Dhamari prustete. »Das würde ich auch sagen! Diese Spitzen ... ich sah eine Skizze von ihnen in einem Geschichtsbuch. Warum hast du nicht gesagt, daß du Akhlaurs Turm bergen willst?«
»Da es meine Absicht ist, seine Schätze mit jedem Magier in Halruaa zu teilen, verkünde ich regelmäßig in allen Tavernen, wie ich vorankomme«, gab sie zurück.
Ein erschreckender Gedanke ging Dhamari Exchelsor durch den Kopf. In den Augenblicken, als Tzigone ihn mit ins Reich der Finsteren Feen gerissen hatte, war ihm noch aufgefallen, wie Kiva durch das Portal verschwunden war, das auf die Ebene des Wassers führte. Wenn sie zurückgekehrt war, von wem oder was mochte sie begleitet worden sein?
»Was ist mit dem Laraken und mit Akhlaur?«
Kivas Blick wanderte zur Seite. »Später. Ich muß jetzt Schluß machen.«
»Er ist zurück, nicht?« wollte Dhamari wissen. »Er lebt, und du hast ihn aus seinem Exil geholt. Willst du so Zalathorm aus dem Weg räumen? Das ist, als würdest du Vipern in einer Scheune freilassen, damit sie die Mäuse fressen! Was soll aus Halruaa werden, wenn Akhlaur auf dem Thron sitzt?«
»Akhlaur wird nie über Halruaa herrschen«, flüsterte Kiva. Ihre Augen waren haßerfüllt. »Ich schwöre es. Zalathorms Krone wird an einen anderen übergehen.«
Dhamaris Erstaunen verwandelte sich in lebhaftes Interesse. »An wen?«
Kiva hob ungeduldig eine Schulter. »Wahrscheinlich an Procopio.«
»Der Oberbürgermeister ist mächtig«, stimmte Dhamari zu. »Die Senatoren achten ihn. Aber welcher Magier, welche zwei, drei oder zwanzig Magier sollten sich gegen Akhlaur behaupten?«
»Zerbrich dir darüber nicht den Kopf. Laß es meine Sorge sein.«
Dhamari reagierte mit verächtlichem Schnauben.
Das Gesicht der Elfe in seiner Kugel wurde ernst. »Vergiß nicht, daß ich dich aus dem Finsteren Feenhof befreit habe. Ich kann dich jederzeit zurückschicken.«
Dhamari bezweifelte das zwar, doch er wollte es nicht auf einen Beweis ankommen lassen.
»Ich bin zu weit gegangen. Nimm als Zeichen meiner Entschuldigung diese Information an.« Er erzählte ihr von den verschwundenen Zauberbüchern, den Büchern über die Geschichte der Crinti und von seinem Verdacht in Bezug auf Indoulur. »Ich kenne den Mann, Kiva. Er und Keturah waren von Kindheit an Freunde, vielleicht sogar mehr. Er wirkt nicht sonderlich beeindruckend, aber er ist gefährlich.«
Kiva stieß einen frustrierten Seufzer aus. »Ich kann keine drei Schritte machen, ohne über einen halruaanischen Magier zu fallen! Es muß etwas unternommen werden, um sie zurückzuhalten.«
Dhamari wartete, daß sie mehr dazu sagte, doch als sie schwieg, wechselte er das Thema. »Wenn du die Magier Halruaas so haßt, warum solltest du dich dann hinter Procopio stellen?«
Sie zuckte abermals die Achseln. »Weil er ehrgeizig und weil er nicht Zalathorm ist.«
Dhamari Exchelsor war sprachlos, da die sich ergebenden Möglichkeiten schwindelerregend waren. »Ich nehme an, jeder andere Magier wäre dir auch recht?« fragte er Kiva schließlich.
Kiva schwieg einen Moment. Ihre bernsteinfarbenen Augen sahen die Geburt neuen Ehrgeizes. »Du hast mich schon einmal hintergangen. Das werde ich dir nicht vergessen. Doch wer weiß, was die Zukunft bringt, wenn du dich als loyal erweisen solltest? Meine Freunde haben im Senat gesessen oder sind Jordaini-Meister geworden.« Sie lächelte kurz, aber unangenehm.
»Meine einstige Herrin regiert als Königin Beatrix. Vielleicht möchtest du neben Zalathorms Thron auch seine Frau zurückbekommen?«
Eine warnende Stimme meldete sich in Dhamaris Hinterkopf. Kiva hatte über Keturah gesprochen, als hätte sie erst vor kurzem von deren neuer Identität erfahren. War es aber nicht auch möglich, daß Kiva die Finger im Spiel gehabt hatte, als Keturah auf den Thron Halruaas gelangte – und wenn, zu welchem Zweck? Es gab vieles in seinen Plänen, wovon Kiva nichts wußte. Die Elfe konnte sicher umgekehrt das gleiche behaupten.
»Du sprichst von mächtigen Freunden, aber viele davon sind tot«, bemerkte er. »Königin Beatrix ist wahnsinnig, was deinen Crinti zu verdanken ist. Mir scheint, es ist gefährlich, mit dir befreundet zu sein.«
»Es ist noch viel gefährlicher, mit mir verfeindet zu sein. Kalkuliere das Ausmaß deiner Ambitionen. Wenn du Risiken und Gewinn gegeneinander aufgewogen hast, sprechen wir uns wieder.«
»Warum warten? Sag mir, was ich tun soll.«
Wieder sah Kiva zur Seite. »Zweierlei. Erstens: Bilde
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