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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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»Ihn erwartet ein Prozeß wegen Verrats, aber ich habe gehört, er sei auf Matteos Wort hin in Freiheit entlassen worden. Matteo wollte den Ort aufsuchen, an dem Tzigone verschwand, und Andris soll ihm den Weg zeigen.«
    Kiva dachte grimmig, daß Matteo vermutlich etwas viel Produktiveres im Sinn hatte, als um Tzigone zu trauern. Wenn sie und Dhamari einen Zauber finden konnten, der den Schleier zum Finsteren Feenhof öffnete, dann würde das auch anderen gelingen.
    Sollte es dazu kommen, dann wären die drei Magier-Nachfahren an einem Ort versammelt, was die Sache deutlich erleichtern würde.
    Kiva tastete nach dem Messer, das sie in den Falten ihres gestohlenen Umhangs versteckt hatte, und überlegte, wie sie weiter vorgehen sollte. Auch wenn die Kapuze ihr Haar und ihre Ohren verdeckte, war ihr Gesicht klar das einer Elfe. Farrah Noor durfte niemandem erzählen, daß eine Elfe ihr Fragen über Tzigone und Matteo gestellt hatte. Es gab nur wenige Elfen in Halruaa, und das Auftauchen einer Elfe zu dieser Zeit an diesem Ort hätte zu deutlich auf Kiva verwiesen. Entweder tötete sie Farrah Noor, oder sie nahm ihr die Erinnerung. Ein Mord war in Halruaa mit Risiken verbunden, da es zu einer magischen Untersuchung kommen würde, bei der auch ein Gedächtnisverlust umgekehrt werden konnte.
    Die Elfe zwang sich zu einem Lächeln und dankte Farrah für die Zeit und für ihr Entgegenkommen. Sie entfernte sich vom Turm und bog in eine Seitenstraße ein, von wo aus sie beobachtete, wie ein stämmiger junger Mann durch eine Seitentür den Turm betrat. Nach einer Weile ging in einem etliche Stockwerke höher gelegenen Raum ein Licht an, und Kiva sah die Silhouette des jungen Mannes.
    Sie schloß die Augen und dachte an sein Gesicht und seine Gestalt, dann wirkte sie einen Zauber, durch den sie aussah wie er. Vom Abbild des Mannes umgeben eilte sie zur Tür des Turms und klopfte an.
    Wieder öffnete Farrah Noor. Überrascht sah sie ihn an. »Mason! Was denn, hast du schon wieder deinen Schlüssel vergessen?«
    Um nichts sagen zu müssen, täuschte Kiva einen Hustenanfall vor und nickte nur. Farrah machte Platz und ließ »Mason« ein. Kiva zog das Messer und wartete, während Farrah Noor die Tür schloß. Als sie sich zu ihrer Angreiferin umdrehte und aus der Verwirrung in ihren Augen Angst und Flehen wurde, schlug Kiva zu.
    Immer noch von Masons Aussehen umgeben, wischte sie die blutverschmierte Klinge an Farrahs Gewand ab, dann ging sie nach oben. Mason schlief schon. Er lag auf dem Rücken und schnarchte wie ein Seemann. Kiva holte einen Trank des Vergessens aus der Tasche und träufelte ihn langsam in Masons Mund. Als die Phiole leer war, ließ sie sie zusammen mit dem blutigen Messer fallen.
    Wenn man nach dem Auffinden von Farrahs Leiche einen Bluthund holte, der ein Bild dessen hervorbringen konnte, was sie zuletzt gesehen hatte, würde man die Identität des Mörders schnell finden. Mason würde von dem Mord nichts wissen. Seinen Gedächtnisverlust würde man als zum Selbstschutz absichtlich herbeigeführt werten, zumindest aber als eine Ebene einer raffinierten Täuschung. Jedenfalls würde es einige Zeit dauern, den Mord zu entwirren.
    Diese Zeit würde sie sinnvoll nutzen.
    Als erstes wirkte sie einen weiteren Zauber, der sie weit reisen ließ. Noch ehe Farrahs Leichnam erkaltet war, stand Kiva bereits im Nath, dem wilden Gebirge im Nordwesten. Am nächsten Tag um diese Zeit würde sie die Nachfahren aller drei Magier, die den kristallenen Stern geschaffen hatten, in der Hand haben.

ACHTES KAPITEL
    S turmwolken zogen grollend über das Gebirge. Der Regen fiel unablässig, und hin und wieder zuckte ein Blitz über das karge Gelände.
    Kiva bewegte sich schattengleich durch den Nath, wobei ihr die ausgeprägte Nachtsicht ihres Volks zugute kam. Da ihre elfenblütige Beute in der Dunkelheit auch exzellent sehen konnte, blieb sie wachsam.
    Die jahrelange Bekanntschaft mit den Crinti-Banditen hatte Kiva mit deren Gewohnheiten, Schlupfwinkeln und Vorgehensweisen vertraut gemacht. Ohne einen Laut zu verursachen ging sie ihres Weges über gewundene Pässe und umgestürzte Felsblöcke, bis sie einen verborgenen Wachtposten erreicht hatte. Dort stand eine hochgewachsene Kriegerin, eine schattenhafte Gestalt mit Haaren und Haut so grau wie der Sturm, die Füße weit auseinander gestellt und das Gesicht zum tosenden Himmel gerichtet, als wolle sie den Göttern trotzen.
    »Xerish«, murmelte Kiva, als sie die Crinti-Späherin

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