Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
Vom Netzwerk:
eine Partnerschaft mit Procopio. Laß dich von ihm mitziehen, bis der Moment gekommen ist, um dich seiner zu entledigen. Ich werde dir ein magisches Schreiben senden, damit du von seinen jüngsten Vergehen erfährst.«
    »Gut«, nickte Dhamari. »Erpressung ist die Grundlage vieler politischer Beziehungen.«
    »Zweitens: Suche die Magier, die sich wahrscheinlich hinter Zalathorm stellen werden, und vernichte sie. Ich muß jetzt aufhören.« Abrupt verschwand das kupferne Gesicht aus der Kugel.
    »Nur zwei Dinge«, murmelte Dhamari Exchelsor, während er sich von der Kugel entfernte. »Erpresse einen der mächtigsten Magier in Halruaa und töte die, die zum König stehen. Welche Kleinigkeit!«
    Er eilte zum Regal, wo er seine Nachrichtenflasche aufbewahrte, und stellte sie auf den Tisch. Dann setzte er sich und wartete.
    Kurze Zeit später tauchte eine Schriftrolle in der Flasche auf – Kivas auf magischem Wege geschickte Nachricht. Dhamari stellte die Flasche auf den Kopf, bis die Rolle herausglitt, dann nahm und glättete er das Pergament. Während er las, mußte er immer wieder lachen.
    Ja, Procopio würde ihn als seinen Partner akzeptieren. Der Oberbürgermeister hatte gar keine andere Wahl. Dhamari konnte nicht umhin, den Mut des Mannes zu bewundern. Procopio war wirklich sehr geschickt gewesen – vielleicht geschickt genug, um Zalathorm herauszufordern. Doch es war eine Sache, den König herauszufordern, und eine andere, tatsächlich dessen Krone zu tragen.
    Dhamari trat vor den Spiegel aus polierter Bronze und betrachtete sein Spiegelbild, während er sich nachdenklich durch das schüttere Haar fuhr. Er war weder attraktiv noch beeindruckend oder mächtig – zumindest nicht in der Art, wie man in Halruaa magische Macht maß. Genaugenommen war nichts an ihm ansprechend.
    Dhamari zuckte die Achseln. Egal. Jeder Mann erfuhr durch eine Krone eine immense Verbesserung seiner Persönlichkeit.
    * * *
    Kiva eilte zurück zum aufsteigenden Turm Akhlaurs. Zum Glück war dies ein langwieriger und komplizierter Zauber, und es war nicht anzunehmen, daß der Nekromant ihre Unachtsamkeit bemerkt hatte. Akhlaur stand ruhig da, die Augen geschlossen, die Hände mit den Schwimmhäuten ausgestreckt. Das Blut der benötigten Opfer bildete eine Lache um seine Füße herum und versickerte langsam.
    Der schwarze Turm glänzte, während er sich langsam hob wie ein Obsidian-Elementar, das Form annahm. Um ihn herum stand eine stumme Horde seit langem toter, skelettierter Wesen, die aus den umliegenden Sümpfen geholt worden waren, um dieser merkwürdigen Reinkarnation beizuwohnen.
    Während sich der Turm hob, nahmen tausende nackter Knochen Fleisch und Gestalt an. Das Wasser, das den Turm und seine Schätze überflutet hatte, zog nach oben in die geduldig wartenden Toten. Untote Diener – nicht ganz Zombies, nicht ganz Wasserelementare – standen bereit, um den Befehl ihres Herrn zu empfangen. Uralte Knochen schimmerten durch durchscheinendes, wäßriges Fleisch.
    Kiva mußte zugeben, daß es eine erfinderische Methode war, den Ort von einem Großteil des Wassers zu befreien. Die trockengelegte Grube unter dem Turm würde dort bleiben und Raum für Verliese und Müllgruben bieten, und die Krieger würden Akhlaur helfen, seinen Anspruch durchzusetzen.
    Sie wartete, bis die Tore zum Turm über dem Niveau des Wassers angelangt waren. Unsichtbare Hände öffneten Türen und Fenster, und ein Wind, der so trocken war wie mitten in einer Wüste, wehte durch den Turm. Dann stand er wieder da, wie Kiva ihn zuletzt gesehen hatte: ein beeindruckendes Werk halruaanischer Kunstfertigkeit, ein unvergleichliches Lagerhaus der nekromantischen Künste, ein Ort des Schreckens, an den sie sich nur zu gut erinnerte.
    Kiva stimmte in das lustlose, wäßrige Klatschen der Zombiehände ein. »Noch nie habe ich einen solchen Zauber gesehen, Meister Akhlaur, und auch nicht eine solche Armee! Diese Krieger sollten mehr als genug sein, um die angreifenden Magier zu vertreiben.«
    Das triumphierende Lächeln wich von Akhlaurs Gesicht. »Der Turm wird angegriffen?«
    Sie trat einen Schritt zurück und ließ einen verärgerten Gesichtsausdruck erkennen. »Ich habe mich falsch ausgedrückt, Herr. Meines Wissens steht kein Angriff bevor, doch es hat immens viel Magie erfordert, den Turm zu heben. Es gibt Magier, die Zauber von dieser Größenordnung spüren können. Früher oder später werden sie kommen, um dem auf dem Grund zu gehen.«
    Der Nekromant nickte.

Weitere Kostenlose Bücher