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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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Akhlaur dort angerichtet hatte. Also stellte ich Andris Kiva als extrem talentierten Kampfmeister vor, der bestens geeignet sei, Akhlaurs Unordnung zu beseitigen. Ich kam nicht auf den Gedanken, Kiva könnte ihn verletzen.«
    »Wieso nicht?« fragte Matteo.
    »Ich war erschrocken über seinen ›Tod‹, und mir wurde klar wie sehr ich mich in Kiva getäuscht hatte«, sprach Vishna weiter, als hätte er Matteos Frage nicht gehört. »Ich war zutiefst erleichtert, als ich hörte, daß Andris noch lebte, doch ich fühlte mich für das verantwortlich, was ihm in Akhlaurs Sumpf widerfahren war. Weil ich Andris ein gewisses Maß an Ehrlichkeit schuldete, spielte ich ihm die Bücher zu, die erklärten, warum Kiva tat, was sie tat.«
    »Diese Bücher ... könntest du mehr dazu sagen, ohne den Eid zu brechen?«
    Vishna schüttelte den Kopf. »Ich würde nicht einmal darüber reden, wenn ich es könnte. Das Wissen aus ihnen brachte Andris auf Kivas Seite.«
    »Nein. Er könnte aus Kivas Linie stammen, aber mir scheint es, daß die freie Entscheidung mächtiger ist als die Herkunft.«
    »Ihr seid beide gute Männer, und Ihr seid der Beweis dafür«, kommentierte Vishna mit einem traurigen Lächeln. »Du bist der Sohn eines Feiglings, und er ist der Nachfahre in siebter Generation einer verrückten Elfe und des Monsters, das einst mein Freund war.«
    Ein weiterer Schock traf Matteo. »Andris ist nicht nur Kivas, sondern auch Akhlaurs Nachfahre?«
    Vishna riß die Augen auf. »Das wußtest du nicht?«
    »Andris hat es mir nicht gesagt, jedenfalls nicht eindeutig. Jetzt verstand Matteo, was Andris damit gemeint hatte, als er ihn warnte, es scheine sein Schicksal zu sein, diejenigen zu verraten, die ihn umgeben. Seit Monaten hatte ihn die Bürde dieses mutmaßlichen Schicksals geplagt.
    Matteo starrte Vishna an, als würde er in einen dunklen Spiegel sehen, doch er fühlte keine Verwandtschaft zu dem Mann, den er einst geliebt hatte. Vishnas Blut mochte auch seines sein, doch das galt nicht für Vishnas Entscheidungen.
    »Es bereitet mir großen Frieden, diese Geschichte zu erzählen und zu gestehen, daß du mein Sohn bist, auch wenn dies nur unter vier Augen geschieht. Ein trauriges Kapitel ist abgeschlossen, wir können ein neues beginnen.«
    Der Egoismus dieser Aussage erschreckte Matteo fast so wie das Eingeständnis des Alten, feige zu sein. Er trat einen Schritt zurück, um der angebotenen Umarmung Vishnas auszuweichen.
    »Wir sprachen einmal über die Kabale«, sagte er. »Du leugnetest ihre Existenz.«
    In Vishnas Augen sah Matteo, wie der Mann mit sich rang. »Vielleicht können die Nachfahren der drei alten Freunde die Dinge richten. Vielleicht kann ich doch ein ehrbares Vermächtnis hinterlassen. Ich will dir sagen, was ich weiß.«
    Plötzlich begann er sich zu verändern und wurde wieder zu dem alternden Magier, den Matteo seit so langer Zeit gekannt hatte. Doch der Prozeß endete an diesem Punkt nicht. Immer mehr Jahre vergingen, und das wenige Fleisch auf Vishnas Knochen welkte dahin. Seine Augen wandelten sich zu zwei schwarzen, unendlich tiefen Seen in einem Gesicht, das dünn wie Papier und so grau wie der Tod war. Ehe Matteo sich regen konnte, fiel Vishna zu Boden. Sein gebrechlicher Leib lag in den Zuckungen eines Todes, der lange Zeit betrogen worden war.
    »Ein Leichnam«, hauchte Matteo, als er erkannte, daß Vishna die grauenhafte Verwandlung in einen untoten Magier durchmachte. »Göttin bewahre, du wirst zum Leichnam!«
    »Nein!«
    Das Wort war nur ein schwaches Flüstern, doch es barg eine Welt des Schreckens in sich. Das war eindeutig nicht Vishnas Absicht gewesen! Irgendwie schien ihm sein Schicksal aufgezwungen zu sein – ein Urteil des lebenden Todes als Lohn für einen letzten mutigen Akt. Nach allem, was Matteo über Magie wußte, hätte das unmöglich sein müssen.
    Er nahm den Sterbenden auf die Arme und rannte zum Kolleg, während er gleichzeitig um Hilfe schrie. Neugierige Studenten kamen aus ihren Quartieren und eilten mit dem typischen Gehorsam eines Jordain los, um ihre Meister zu holen.
    Die Magier, die auf die Rufe reagierten, waren so wenig wie Matteo in der Lage, die rätselhafte Verwandlung aufzuhalten. Schließlich schüttelten sie den Kopf und wichen zurück, als wollten sie einem Leprakranken aus dem Weg gehen.
    Vishna streckte eine schwache Hand nach Matteos Dolch aus.
    Der Jordain zögerte, da er wußte, was der Magier vorhatte. Matteo hatte man gelehrt, das Leben sei heilig, doch

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