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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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ein schneller Tod war auf jeden Fall besser, als die Seele langsam entgleiten und den schleichenden Wahnsinn gewähren zu lassen, von dem untote Magier befallen wurden. Er zog den Dolch und legte die zerbrechlichen Finger der Hand seines Vaters um das Heft seiner Jordaini-Klinge.
    Zu Matteos Erstaunen hob Vishna den Dolch an seinen Kopf und schnitt sich eine dünne graue Locke ab. Er gab sie Matteo und bemühte sich, etwas zu sagen.
    »Basel«, krächzte er. »Drei. Vermächtnis.«
    Matteo nickte, während er die Nachricht entschlüsselte. Offensichtlich hatte Basel mit Vishna Kontakt aufgenommen, seinem alten Schwertmeister und Nachfolger, um sicherzustellen, daß er Matteo bei dessen Suche nach dem Talisman eines Vorfahren half. Vermächtnis war auch deutlich genug, da Vishna zugestimmt hatte, die Vernichtung der Kabale sei ein Weg, um seine Fehler wiedergutzumachen. Aber drei !
    Matteo riß die Augen auf, als er die Verbindung herstellte. Drei Magier hatten den roten Stern entstehen lassen, und Vishna hatte erklärt, drei Nachfahren seien nötig, um das finstere Vermächtnis ungeschehen zu machen. Akhlaur, Vishna, Zalathorm. Andris, Matteo ...
    Göttin bewahre! Dies war ein Tag der Offenbarungen, doch keine hatte Matteo so verblüfft wie der Gedanke an »Prinzessin Tzigone«!
    Vishna bedeutete Matteo mit der freien Hand zu gehen. Ihre Blicke trafen sich für einen Moment, dann führte Vishna die Klinge mühsam an seine Kehle. Seine unausgesprochene Bitte war klar: Vishna wollte nicht, daß Matteo mit ansah, wie er sich das Leben nahm.
    Widerwillig erhob sich Matteo, um dem alten Mann den letzten Wunsch zu erfüllen. Während er rasch fortging, fiel sein Blick auf die Locke in seiner Hand. Sie war nicht mehr schütter und grau, sondern voll und kastanienfarben.
    * * *
    In Akhlaurs Turm sahen der Nekromant und Kiva zu, wie ein Paar Skelettdiener einen brodelnden Kessel umrührten. Ein unglaublich faulig stinkender Dampf stieg auf, als die Überreste mehrerer Ghule zu Brei verkochten. Ein halbes Dutzend Phiolen stand auf einem Tisch daneben, bereit, mit dem fertigen Trank gefüllt zu werden. Am anderen Ende des Raums versuchten einige von Akhlaurs Dienern, die alle wäßriges Fleisch hatten, einen angeketteten Lindwurm zu bändigen. Drei davon klammerten sich an den peitschenden Schwanz der Bestie, ein vierter eilte mit einer Phiole umher und versuchte, Tropfen des Gifts aufzufangen, das von der Spitze rann. Hin und wieder wurde einer der untoten Diener von einem Flügel oder einer zappelnden Klaue getroffen, worauf die Flüssigkeit, die die alten Knochen umgab, ausströmte wie aus einem lecken Faß. Andere untote Diener waren damit beschäftigt, den Steinboden von den Überresten ihrer Kameraden zu reinigen.
    Kiva beobachtete das Geschehen ruhig und mit wohlverborgenem Abscheu. Der Turm und der Wald ringsum waren erfüllt vom emsigen Treiben der untoten Diener. Kelemvor, der Herr der Toten unter den Menschen, hatte wahrscheinlich lebendigere Gefährten als diese hier!
    Plötzlich war Akhlaur von einem flackernden, blaugrünen Elmsfeuer umgeben. Ein erwartungsvolles Lächeln umspielte Akhlaurs schmale Lippen. Er schob eine Hand in seinen weiten Ärmel und holte ein winziges schwarzes Kästchen hervor. Die leuchtende Aura wurde intensiver und dichter, als sie sich um das Kästchen zu konzentrieren begann. Schließlich schrumpfte sie zusammen, als verschwände sie in dem kleinen Würfel.
    »Ein Zauber, den ich vor langer Zeit wirkte, trägt endlich Früchte«, erklärte Akhlaur äußerst zufrieden. Er setzte zum rhythmischen, atonalen Gesang eines Anrufungszaubers an.
    »Er schafft einen Leichnam«, murmelte Kiva mit einer Mischung aus Entsetzen und Erleichterung. Sie hatte vor Jahren gesehen, wie Akhlaur diesen Zauber vorbereitete. Ihre Befürchtung war gewesen, er sei für seine eigene Verwandlung vorgesehen!
    Kiva hielt die Luft an und wartete, welcher unglückliche Magier dem Ruf des Nekromanten würde folgen müssen. Ein uralter Mann, kaum mehr als ein Skelett, das ein zu großes Jordaini-Gewand trug, nahm vor ihnen Gestalt an. Erschrocken erkannte Kiva die Überreste des Magiers, der sie vor 200 Jahren aus genau diesem Turm befreit hatte – und der fast zwanzig Jahre lang ihren Anweisungen gehorcht hatte.
    Als das sanfte Leuchten vollständig in den Würfel gewichen war, lag der alte Magier scheinbar tot vor ihnen auf dem Boden.
    »Erinnert Ihr Euch noch an Vishnas letzten Besuch in diesem Turm?« warnte Kiva.

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