Ratgeber Übergewicht
dem Sie genussvoll essen und gesund leben können. Erleben Sie Lebensqualität mit einem BMI zwischen 18,5 und 25 oder mit dem günstigen Bauchumfang.
1.4 Folgen des Übergewichts
Es ist unmittelbar einsichtig, dass die Gelenke dauerhaft Schaden nehmen, wenn sie durch ein schweres Körpergewicht belastet werden. Es ist unmittelbar einsichtig, dass dicke Menschen weder gerne in die Turnhalle gehen noch gerne Rad fahren. Es ist unmittelbar einsichtig, dass übergewichtige Menschen in einer Gesellschaft, die das magere Schönheitsideal hoch hält, wenig Lust haben, öffentlich aufzutreten.
Übergewicht ist Merkmal für den ersten Blick, das keinem verborgen bleibt. Nicht zuletzt dadurch gibt es zahllose Vorurteile, unter denen dicke Menschen leiden: Sie werden für willensschwach gehalten, gelten als „Naschkatzen“ oder werden gar als unintelligent eingestuft. Nichts von dem stimmt tatsächlich, aber die öffentliche Meinung ist so. Das erzeugt bei den Betroffenen natürlich Leidensdruck. Millionen von Diäten werden angefangen, selten bis zu Ende durchgehalten. Die kritische Beurteilung des eigenen Körpergewichts ist eine heikle Geschichte: mehrheitlich sind die Menschen mit ihrem Gewicht unzufrieden.
Aber auch der Organismus fühlt sich durch große Fettansammlungen, insbesondere um die Bauchregion, nicht wohl. Das allerdings bemerkt ein Mensch, der zunimmt, nicht sofort. Erst wenn ihn der Hausarzt kritisch ansieht und etwas von Diabetes, Bluthochdruck oder zu hohen Blutfettwerten murmelt, dringt so allmählich ins Bewusstsein, dass sich Übergewicht als Risikofaktor im Stoffwechsel bemerkbar gemacht hat.
Über die Jahre fördern Übergewicht (besser: Adipositas) und Bewegungsmangel das treffend bezeichnete „tödliche Quartett“, das metabolische Syndrom. Dann spielt der Stoffwechsel völlig verrückt und leidet an Diabetes Typ 2 (früher Altersdiabetes), Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck, das sind die Hauptrisikofaktoren für koronare Herzkrankheiten.
Die Liste jener Risikofaktoren, die durch hohes Übergewicht gefördert werden, ist sehr, sehr lang (z. B. Schlafstörungen mit Atemaussetzern in der Nacht, Osteoporose, Krebs). Es lohnt daher in jedem Fall, Adipositas zu behandeln, also Fettgewebe abzubauen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Die erfolgreichsten Maßnahmen besprechen wir in Kapitel 3 .
Halten wir fest:
Das abgelagerte, überschüssige Fett in der Bauchregion belastet Körperfunktionen und kann zu schweren Erkrankungen führen. Das Gewicht selbst belastet die Gelenke und motiviert nicht zu körperlicher Aktivität. Der „öffentliche Eindruck“ durch Übergewicht führt zu seelischem Leidensdruck. Es gibt nur gute Gründe, um abzunehmen – auch wenn das – zugegeben – nicht einfach ist.
2 Wie entsteht die Gewichtszunahme?
Ganz einfach! Wenn mehr Nahrungsenergie (gemessen in Kilokalorien) aufgenommen wird als der Körper verbraucht (für Bewegung und alle anderen Körperfunktionen), dann wird die überschüssige Energie als Fett in den Zellen gespeichert. Die Ursache der Gewichtszunahme wird daher auch „positive Energiebilanz“ genannt. Doch so einfach das klingt, so schwierig wird es, wenn wir die positive Energiebilanz genauer betrachten. Ist das wirklich eine gute Erklärung? Wer die Ursache des Alkoholismus im übermäßigen Alkoholkonsum sieht, erklärt nicht wirklich, wie Alkoholismus entsteht, denn die Frage bleibt offen: Warum trinkt ein Mensch so viel Alkohol?
2.1 Was erklärt mir die „positive Energiebilanz“?
Nicht alles, aber schon eine ganze Menge. Ohne positive Energiebilanz wird kein Mensch zunehmen können. Das ist Naturgesetz! Die in den Fettzellen eingelagerte Energie muss irgendwoher stammen. Wasser und Luft erzeugen kein Übergewicht. Medikamente übrigens auch nicht, denn sie liefern keine Kalorien. Aber sie können, wie Psychopharmaka oder Cortison, eine Gewichtszunahme fördern. Davon später.
Der Organismus braucht Energie, um die Grundfunktionen des Körpers zu unterhalten, also Atmung, Herzschlag oder Wärmeerzeugung. Diese Grundenergie, die permanent benötigt wird, nennt man den Grundumsatz. Der wird auch benötigt, wenn der Mensch im Bett liegt.
Für jede körperliche Aktivität, die Muskelarbeit verlangt, wird ebenfalls Energie benötigt, sie wird als Arbeitsumsatz bezeichnet. So bestimmen also im wesentlichen Grundumsatz und Arbeitsumsatz, wie viel Energie insgesamt benötigt wird. Der Grundumsatz ist eine eher konstante
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