Ratschlaege für ein erfuelltes Leben
Person, doch dieses Gefühl ist relativ und kann verschwinden, sobald sich unsere materielle oder emotionale Situation ändert.
Wenn wir andererseits tief in uns um den inneren Wert unseres Menschseins wissen, so ist das etwas, worauf wir uns stützen können. Glücklich, mit dem Privileg der menschlichen Geburt ausgestattet zu sein, entwickeln wir ein unerschütterliches Vertrauen ins Dasein und große innere Kraft. Wir orientieren uns auf unsere Mitmenschen hin. Zu wissen, dass wir alle eins und Teil der großen Familie der Menschheit sind,
muss uns Ansporn sein, unsere Intelligenz und unseren Mut einzusetzen, um eine solidarische, tolerante, großzügige Welt zu schaffen. Dies liegt in unser aller Verantwortung. Wenn wir es wollen, liegt das Glück ganz nah.
Das Brüllen des Löwen im Dschungel
lässt die jungen Rehe vor Angst erbeben,
doch die Löwenjungen werden von Freude erfüllt
und laufen ihrer Mutter nach.
Ähnlich ist es, wenn das grenzenlose Glück,
das uns angeboren ist, gelehrt wird:
Dumme Menschen mit falschen Ansichten werden von
Entsetzen gepackt,
doch die vom Glück begünstigten Wesen freuen sich so sehr,
dass sie vor Erregung erschauern.
Saraha
Die Kette des Leides
W ie der Buddha lehrte, ist unsere grundlegende Unwissenheit dafür verantwortlich, dass wir Leiden erfahren. Diese grundlegende Unwissenheit führt zur Entstehung von zwölf voneinander abhängigen Gliedern, die alle Wesen im Samsara, im Kreislauf der Existenzen, festhalten. Das erste dieser Glieder ist die Unwissenheit. Aus Unwissenheit entstehen die gestaltenden Faktoren, die ihrerseits zur Entstehung des Bewusstseins führen. Das Bewusstsein wiederum erzeugt auf der Grundlage der sechs Sinne (die fünf Sinne, die auch wir kennen, und dazu das Denken) Name und Form.
Die sechs Sinne streben nach Kontakt mit den Sinnesobjekten, woraus Empfindung entsteht. Empfindung wiederum führt zur Entstehung von Verlangen, und Verlangen erzeugt Greifen. Greifen führt zu Existenz, also zu Geburt, Alter und Tod.
Diese zwölf Glieder des abhängigen Entstehens binden uns auf endlose Zeit und lassen die Ursachen des Leidens fortbestehen. Der einzige Weg, diesem Kreislauf ein Ende zu setzen, besteht darin, das schwächste Glied dieser Kette, die Unwissenheit, mithilfe von Wissen und Weisheit zu zerbrechen.
Wissen und Weisheit helfen uns zu erkennen, dass alle Phänomene in Abhängigkeit von Ursachen und Bedingungen entstehen und nicht aus sich selbst heraus existieren. Wenn wir über die verschiedenen Aspekte der Lehre von den zwölf Gliedern nachdenken, wird uns bewusst, dass auch das Ich nicht aus sich selbst heraus existiert, ebenso wenig wie unsere störenden Gefühle wie Egoismus, Stolz oder Hass. Doch diese
Emotionen lassen uns das genaue Gegenteil denken, sodass wir glauben, unser Ich sei etwas Eigenständiges und Dauerhaftes. Ebendieser Glaube erzeugt das Leid, das wir erfahren. Unwissenheit steht also am Anfang des gesamten Prozesses, der zur Entstehung von Leid führt.
Wer nicht erkannt hat, dass alle Dinge nur einen Geschmack
haben,
meditiert über das klare Licht und hält es für ewig.
Wer nicht erkannt hat, dass alles eins ist mit der
Glückseligkeit,
meditiert über Leerheit und glaubt, dass sie schlichtweg als
Nichts existiert.
Wenn die Natur der Erscheinungen nicht verstanden wird,
ist die Meditation des Nichtdenkens reine Einbildung.
Wer die einfache Natur des Geistes nicht erkannt hat,
meditiert über Nichtdualität und haftet weiter seinen
Vorstellungen an.
Wer die materielle Nichtexistenz des Geistes nicht erkannt hat,
meditiert scheinbar mit lenkbarem Geist und tut sich in
Wirklich doch Zwang an.
Milarepa
Seien wir intelligente Egoisten
D ie buddhistische Ethik legt uns nahe, alles zu tun, um andere glücklich zu machen. Oder – wenn Ihnen dies unmöglich erscheint – zumindest alles Ihnen Mögliche zu tun, um anderen nicht zu schaden. Wir sollten also auf intelligente Art egoistisch handeln. Dabei ist uns die Kenntnis der Gesetze von Ursache und Wirkung von Nutzen. Wir alle wissen aus eigener Erfahrung, dass »negative« Handlungen anderen gegenüber früher oder später negative Konsequenzen für uns selbst nach sich ziehen. Seien Sie also pragmatisch und vermeiden Sie derartige Konsequenzen, indem Sie gesunden Menschenverstand beweisen und Achtsamkeit im Hinblick auf Ihre Gedanken, Worte und Handlungen praktizieren. So wird Ihr Leben friedvoll sein. Und vielleicht bekommen Sie ja eines
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