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Ratschlaege für ein erfuelltes Leben

Ratschlaege für ein erfuelltes Leben

Titel: Ratschlaege für ein erfuelltes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dalai Lama
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Tages Lust, einen Schritt weiter zu gehen.
    Die Lebensgeschichten der großen Meister zeigen, dass es unmöglich ist, glücklich zu sein, ohne Mitgefühl zu entwickeln, und dass wir glücklich werden, wenn wir anderen Gutes tun, denn Mitgefühl setzt aller Angst ein Ende. Wenn wir in unserem Geist das Mitgefühl vermehren, geben wir ihm den Raum, den vorher die Angst eingenommen hat. Wenn die Angst verschwindet, entstehen ganz natürlich Vertrauen und Frieden im Geist. Sie mögen vielleicht denken, dies sei unmöglich, aber das hieße vergessen, dass wahres Mitgefühl Teil unserer grundlegenden Natur ist. Mitgefühl ist ein Potenzial, das wir alle besitzen. Allerdings ist es nur mit Erfahrung und Übung möglich, dieses Potenzial zu verwirklichen und zu einer
lebendigen, in unserem Leben wirksamen Kraft werden zu lassen.
    Zuerst müssen wir lernen, unsere Verhaltensmuster zu ändern. Das mag zunächst ein wenig schwierig erscheinen, aber mit der Zeit gehen die Dinge leichter vonstatten. Mitgefühl und Hass sind gegensätzliche, sich widersprechende Emotionen. Daher kann unser Geist nie von beiden gleichzeitig erfüllt sein. Auf diese Gesetzmäßigkeit müssen wir vertrauen. Wenn wir einer der beiden Emotionen den Vorzug geben, bleibt für die andere kein Raum mehr, und sie muss zwangsläufig weichen.
    Diese Form der Praxis hilft uns, unsere engherzige, egoistische Einstellung abzulegen, und führt uns so zum Glück.

    Vor den Buddhas verbeuge ich mich
und bringe ihnen all meine Verdienste
und all meine Körper dar.
Voller Ehrfurcht unterwerfe ich mich ihnen.
Unter ihrem Schutz hat das Dasein seinen Schrecken verloren,
und ich kann den Wesen nützlich sein,
meine unheilsamen Angewohnheiten ablegen
und keine neuen unheilsamen Handlungen mehr vollziehen.
Ich bitte die Buddhas mit Liedern und Klängen, herbeizueilen
und mir zu helfen, zum Wohle aller Wesen Erleuchtung zu
erreichen.
    Shantideva

Unser Feind ist unser bester Lehrer
    G eduld ist die Quelle von Beharrlichkeit und Mut. Sie macht es uns möglich, unsere grundlegende Natur zu verwirklichen. Geduld ist eine Kraft, die uns hilft, in jeder Situation fest und unerschütterlich zu bleiben.
    Der Buddhismus lehrt, »dass unsere Feinde unsere besten Lehrer sind, denn sie lehren uns Geduld und Toleranz«. Sie erziehen uns dazu, ihnen weder mit Hass noch mit Zorn, Ressentiments oder Rachegelüsten entgegenzutreten. Wenn es uns also gelingt, unsere Feinde genauso zu lieben wie unsere Freunde und unsere Lehrer, werden wir allmählich fähig, allen fühlenden Wesen gegenüber Zuneigung und Nachsicht zu entwickeln. Wir werden sie mit einem anderen, toleranteren, respektvolleren und weniger kritischen Blick betrachten. Wir können sie sehen, ohne sie zu verurteilen oder zu vergleichen.
    Unsere Feinde sind uns also nützlich. Sie inspirieren unsere Praxis und lehren uns, Gleichmut zu entwickeln.
    Wenn wir unsere Feinde lieben, verstehen wir auch die Natur von störenden Gefühlen besser. Störende Gefühle haben gewöhnlich ihren Ursprung darin, dass wir nicht klar genug unterscheiden zwischen der momentanen Befriedigung, die wir uns von der Erfüllung unserer Wünsche erwarten, und den langfristigen Konsequenzen ebendieser Wünsche, die entweder zu Glück oder Leid führen können. Die Erwartungen, die wir an die Erfüllung unserer Wünsche knüpfen, decken sich häufig nicht mit dem, was wir tatsächlich bekommen. Die Folge ist Frustration, der wiederum Nährboden ist für Leid und
negative Emotionen. Dabei wird förmlich eine Kettenreaktion in Gang gesetzt. Wir können in den Sog von Gedanken geraten, die von Eifersucht, Feindseligkeit, Zorn und Wut erfüllt sind, und unter ihrem Einfluss unheilsame Handlungen begehen in der Hoffnung, uns so vorübergehend Erleichterung zu verschaffen. Dies aber bedeutet, dass wir die langfristigen Folgen jener Handlungen vergessen, die wir unter dem Einfluss derartiger Emotionen begehen.

    O Schützer, o Buddhas,
aus Unwissenheit und Unachtsamkeit
habe ich viele schlechte Taten begangen.
Im Wunsche, Verdienste anzusammeln,
werde ich mich von nun an bemühen,
meinen Geist in Gleichmut verweilen zu lassen
und ihn zur Ruhe zu bringen.
Anderen gegenüber werde ich Gedanken liebender Güte
hegen.
Von nun an nehme ich Zuflucht zur Lehre,
deren Kraft alle Furcht vertreibt,
und zu den Schützern,
damit sie sogleich alle Angst von mir nehmen,
die mich bei dem Gedanken peinigt, ohne Verdienste zu
sterben.
    Shantideva

Kein

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