Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rattenkoenig

Rattenkoenig

Titel: Rattenkoenig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
Vom Netzwerk:
japanische Wort, das er kannte. Er befahl dem Unteroffizier, der offensichtlich verdutzt war, die Leute antreten zu lassen.
    »Jawohl, Sir«, sagte der Unteroffizier und war froh, einen Vorwand zu haben, sich zu verdrücken. Dann fuhr Azumi Torusumi auf japanisch an, und Torusumi kam ebenfalls heran und befahl: »Hotchatore«, was ›Im Laufschritt, marsch!‹ bedeutet. Als sie halb über den Flugplatz und weit aus Azumis Hörweite waren, lächelte Torusumi Peter Marlowe an. »Wir werden heute zum Westende gehen. Und wir werden die Bäume fällen.«
    »Tatsächlich wir? Das begreife ich nicht.«
    »Ganz einfach. Ich habe Azumi-san erzählt, daß Ihr der Dolmetscher des King seid und daß ich fände, er sollte das wissen, denn er bekommt zehn Prozent von unserem Gewinn. Deshalb«, zuckte Torusumi die Achseln, »müssen wir uns natürlich umeinander kümmern. Und vielleicht können wir während des Tages einige Geschäfte besprechen.«
    Peter Marlowe befahl den Männern mit schwacher Stimme anzuhalten.
    »Was ist los, Sir?« fragte der Unteroffizier.
    »Nichts, Unteroffizier. Alle herhören! Macht keinen Lärm. Wir haben die Bäume bekommen.«
    »Ei, verdammt, das ist 'ne Wucht.«
    Hurrageschrei wurde laut. Aber es wurde schnell erstickt.
    Als sie die drei Bäume erreichten, waren bereits Spence und sein Arbeitskommando mit ihrem Posten da. Torusumi ging zum Posten hin, und die beiden stritten sich heftig auf koreanisch. Aber Spence und seine zornigen Leute mußten antreten und marschierten zusammen mit dem wütenden Posten ab.
    »Verdammt noch mal, wieso haben Sie die Bäume gekriegt, Sie Bastard? Wir waren zuerst hier!« rief Spence laut.
    »Jawohl«, bestätigte Peter Marlowe mitfühlend. Er wußte, was Spence empfand.
    Torusumi winkte Peter Marlowe zu, setzte sich in den Schatten und stellte sein Gewehr an einen Baum. »Stellt eine Wache aus«, gähnte er. »Ich mache Euch verantwortlich, wenn ich von einem dieser erbärmlichen Japaner oder Koreaner schlafend erwischt werde.«
    »Ihr könnt sanft in meiner Obhut schlafen«, erwiderte Peter Marlowe.
    »Weckt mich zum Essen.«
    »Es wird geschehen.«
    Peter Marlowe stellte an günstigen Punkten Wachen aus und führte dann den wilden Angriff auf die Bäume an. Er wollte die Bäume gefällt und ausgehöhlt haben, ehe irgend jemand einen Befehl ändern konnte.
    Bis zum Mittag waren die drei Bäume gefällt und der Millionärskohl aus den Bäumen heraus. Die Männer waren alle erschöpft und von Ameisen zerbissen, aber das spielte keine Rolle, denn die Beute war gewaltig.
    Es gab zwei Kokosnüsse je Mann, die jeder mit nach Hause nehmen konnte, und weitere fünfzehn blieben übrig. Peter Marlowe bestimmte, daß fünf für Torusumi aufgehoben und die restlichen zehn zum Mittagessen geteilt werden sollten. Er verteilte den Millionärskohl aus zwei Bäumen und erklärte, der restliche sollte für Torusumi und Azumi für den Fall aufgehoben werden, daß sie ihn haben wollten. Wenn sie ihn nicht wollten, würde auch er verteilt werden.
    Peter Marlowe saß vor Anstrengung keuchend gegen einen Baum gelehnt, als plötzlich ein Warnpfiff ertönte und ihn hochriß; er lief schnell zu Torusumi hinüber und rüttelte ihn wach.
    »Ein Posten, Torusumi-san, beeilt Euch.«
    Torusumi rappelte sich schnell hoch und klopfte seine Uniform ab. »Gut. Geht zu den Bäumen zurück und macht Euch etwas zu tun«, sagte er leise.
    Dann schlenderte Torusumi lässig auf die Lichtung hinaus. Als er den Posten erkannte, entspannte er sich, winkte ihm, zu ihm in den Schatten zu kommen, und beide stellten ihr Gewehr an den Baum, lehnten sich zurück und begannen zu rauchen. »Shoko-san«, rief Torusumi. »Macht es Euch bequem, es ist nur mein Freund.«
    Peter Marlowe lächelte und rief dann laut: »He, Unteroffizier. Lassen Sie zwei der besten jungen Kokosnüsse aufschlagen, und bringen Sie sie den Posten.« Er konnte sie nicht selbst hinbringen, denn sonst hätte er an Gesicht verloren.
    Der Unteroffizier wählte sorgfältig zwei Kokosnüsse und kappte die Spitzen. Die Schalen waren außen grünlichbraun, fünf Zentimeter dick und umschlossen mit dem Mark den tief darin eingebetteten Kern. Das weiße Fleisch, mit dem das Innere der Nuß ausgekleidet war, war gerade so weich, daß man es leicht mit dem Löffel essen konnte, wenn man Lust darauf hatte, und der Saft war kühl und wohlschmeckend.
    »Smith«, rief er laut.
    »Jawohl, Unteroffizier.«
    »Bringen Sie die den verdammten Nips da

Weitere Kostenlose Bücher