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Rattenkoenig

Rattenkoenig

Titel: Rattenkoenig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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»Ihr andern seid ruhig und spielt weiter.« Er sah wieder zum King hin. »Außer wenn Sie den Diamanten freiwillig herausrücken wollen.«
    »Welchen Diamanten, Sir?«
    Als der King sich auszukleiden begann, ging Brough zu Peter Marlowe hinüber. »Kann ich Ihnen irgendwie helfen, Peter?« fragte er.
    »Nur Wasser.«
    »Tex«, befahl Brough, »holen Sie Wasser.« Dann sagte er zu Peter Marlowe: »Sie sehen schrecklich aus. Was ist los?«
    »Nur – Fieber – fühle mich elend.« Peter Marlowe ließ sich auf Tex' Bett zurücksinken und zwang sich zu einem matten Lächeln. »Der verdammte Japse hat mich zu Tode erschreckt.«
    »Mich auch.«
    Grey durchsuchte die Kleider des King und die schwarze Kiste und seine Regale und das Säckchen mit den Bohnen, und die Männer waren erstaunt, als die Durchsuchung nicht mit der Entdeckung des Diamanten endete.
    »Marlowe!« Grey stellte sich vor ihn hin.
    Peter Marlowes Augen waren blutunterlaufen, und er konnte kaum sehen. »Ja?«
    »Ich möchte Sie durchsuchen.«
    »Hören Sie, Grey!« sagte Brough. »Es ist Ihr gutes Recht, hier zu suchen, wenn ich dabei bin. Aber Sie haben kein Recht …«
    »Schon gut«, unterbrach Peter Marlowe. »Es macht mir nichts aus. Wenn ich dagegen bin – glaubt er – nur … Helfen Sie mir.«
    Peter Marlowe zog seinen Sarong aus und warf ihn zusammen mit den drei Zentimetern Geldscheinen auf ein Bett.
    Grey untersuchte sorgfältig die Säume. Wütend warf er den Sarong wieder hin. »Wo haben Sie das Geld her?«
    »Vom Glücksspiel«, antwortete Peter Marlowe und nahm seinen Sarong wieder an sich.
    »Sie«, bellte Grey den King an. »Was ist damit?« Er hielt weitere drei Zentimeter Geldscheine hoch.
    »Glücksspiel, Sir«, erklärte der King mit Unschuldsmiene, während er sich anzog, und Brough verbarg ein Lächeln.
    »Wo ist der Diamant?«
    »Welcher Diamant, Sir?«
    Brough stand auf und ging zum Pokertisch hinab. »Scheint hier keinen Diamanten zu geben.«
    »Wo ist dann das ganze Geld her?«
    »Der Mann hat doch erklärt, daß es Spielgewinne sind. Es gibt kein Gesetz, das das Spielen um Geld verbietet. Natürlich halte auch ich nichts vom Glücksspiel«, setzte er mit dünnem Lächeln und auf den King gerichteten Augen hinzu.
    »Sie wissen, daß das nicht möglich ist?« fuhr Grey auf.
    »Es ist nicht wahrscheinlich, falls Sie das meinen sollten«, unterbrach Brough. Grey tat ihm leid – mit den todeshellen Augen, dem zuckenden Mund und den zittrigen Händen –, er tat ihm leid. »Sie wollten hier suchen, und Sie haben gesucht, und es gibt keinen Diamanten.«
    Er brach ab, als Peter Marlowe auf die Tür zuzutorkeln begann. Der King erwischte ihn eben noch, bevor er stürzte.
    »Ich werde Ihnen helfen«, erklärte der King. »Am besten bringe ich ihn zu seiner Baracke.«
    »Sie bleiben hier«, bestimmte Brough. »Grey, vielleicht könnten Sie ihm helfen.«
    »Wenn's nach mir geht, kann er auf der Stelle tot umfallen.« Greys Augen gingen zum King. »Das gleiche gilt für Sie! Aber erst, wenn ich Sie erwischt habe. Und das werde ich.«
    »Wenn es Ihnen gelingt, breche ich ihm das Kreuz.« Brough sah den King an. »Klar?«
    »Jawohl, Sir.«
    Brough blickte wieder Grey an. »Aber solange Sie ihn nicht erwischen – oder solange er sich meinen Befehlen nicht widersetzt –, kann nichts unternommen werden.«
    »Dann befehlen Sie ihm, mit den Schwarzmarktgeschäften aufzuhören«, erwiderte Grey.
    Brough beherrschte sich. »Was tut man nicht alles für ein friedliches Leben«, antwortete er und fühlte die Verachtung seiner Leute und lächelte insgeheim. Verdammte Hunde. »Sie«, sagte er zum King. »Ich befehle Ihnen, mit Schwarzmarktgeschäften aufzuhören. Wie ich Schwarzhandel verstehe, bedeutet das den Verkauf von Lebensmitteln und Waren, überhaupt von allem, an eigene Leute – mit Gewinn. Sie dürfen nichts mit Gewinn verkaufen.«
    »Handel mit Schmuggelware, das sind Schwarzmarktgeschäfte.«
    »Hauptmann Grey, Verkaufen mit Gewinn an den Feind oder sogar Stehlen beim Feind sind keine Schwarzmarktgeschäfte. Ein wenig Handel kann nicht schaden.«
    »Aber das ist gegen die Befehle!«
    »Japsenbefehle! Und ich erkenne keine Befehle des Feindes an. Und es sind unsere Feinde.« Brough wollte mit dem Unsinn endlich Schluß machen. »Keine Schwarzmarktgeschäfte. Das ist ein Befehl!«
    »Ihr Amerikaner haltet zusammen – das muß ich euch lassen.«
    »Hören Sie mir damit auf. Ich habe an Yoshima eben genug für einen Abend

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