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Rattenkoenig

Rattenkoenig

Titel: Rattenkoenig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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King. »Hören Sie sich einfach unter den Offizieren um. Sie bekommen so lange keinen Zaster mehr, bis ich weiß, wer es getan hat.«
    »Aber Korporal, ich habe doch nichts damit zu tun.«
    »Sobald ich es weiß, bekommen Sie wieder Ihre wöchentliche Zahlung. Verschwinden Sie jetzt.«
    Ein paar Minuten später kam Major Brant und wurde auf die gleiche Weise abgefertigt. Sobald er gegangen war, richtete der King sich etwas zum Frühstück, während die übrigen Barackenbewohner das Lager durchkämmten. Er hatte eben zu essen aufgehört, als Peter Marlowe die Baracke betrat. Der King erzählte ihm vom Diebstahl der schwarzen Kiste.
    »Das ist verfluchtes Pech«, meinte Peter Marlowe.
    Der King nickte und zwinkerte ihm dann zu. »Spielt keine Rolle. Ich habe von Cheng San den restlichen Zaster bekommen – wir haben also jede Menge. Ich habe nur gedacht, es ist an der Zeit, etwas den Daumen draufzuhalten. Die Burschen sind nachlässig geworden, und es geht hier ums Prinzip.« Er reichte ihm ein kleines Bündel Geldscheine. »Hier ist Ihr Anteil vom Diamanten.«
    Peter Marlowe brauchte das Geld dringend. Aber er schüttelte den Kopf. »Behalten Sie es. Ich schulde Ihnen viel mehr, als ich Ihnen je zahlen kann. Und außerdem haben Sie ja auch das Geld für die Medikamente vorgestreckt.«
    »Also gut, Peter. Aber wir sind immer noch Partner.«
    Peter Marlowe lächelte. »Gut.«
    Die Falltür öffnete sich, und Kurt kletterte in den Raum hinauf.
    »Siebzig, bis jetzt«, verkündete er.
    »Hä?« machte der King.
    »Heute ist G-Tag.«
    »Gottverdammt«, fluchte der King. »Das hatte ich glatt vergessen.«
    »Ganz gut, daß ich es nicht vergessen habe, was? In einigen Tagen werde ich wieder zehn schlachten. Es hat keinen Sinn, die Männchen zu füttern. Fünf oder sechs sind groß genug!«
    Dem King wurde es fast übel, aber er erwiderte: »In Ordnung. Ich werde Timsen Bescheid sagen.«
    Als Kurt gegangen war, sagte Peter Marlowe: »Ich glaube nicht, daß ich in den beiden nächsten Tagen vorbeikommen kann.«
    »Was soll das?«
    »Ich glaube, es ist besser. Wir können das Rundfunkgerät nicht mehr verstecken. Wir drei haben deshalb beschlossen, immer in der Nähe des Bungalows zu bleiben.«
    »Sind Sie lebensmüde? Schaffen Sie das gottverdammte Ding weg, wenn Sie glauben, daß Sie entdeckt worden sind. Wenn Sie dann verhört werden – streiten Sie es ab.«
    »Daran haben wir selbst schon gedacht, aber unser Gerät ist das einzige Radio, das übriggeblieben ist, deshalb wollen wir es in Betrieb halten, solange wir nur können. Mit ein wenig Glück werden wir schon nicht erwischt.«
    »Kümmern Sie sich lieber zunächst mal um sich selbst, Kamerad.«
    Peter Marlowe lächelte. »Ja, ich weiß. Deshalb komme ich eine Weile nicht hierher. Ich möchte Sie nicht in irgend etwas hineinziehen.«
    »Was werden Sie tun, wenn Yoshima auf Sie zukommt?«
    »Davonlaufen.«
    »Um Himmels willen, wo wollen Sie hinlaufen?«
    »Besser irgendwohin laufen als einfach herumsitzen.«
    Dino, der gerade Wache hatte, steckte den Kopf zur Tür herein. »Entschuldigung, aber Timsen ist unterwegs hierher.«
    »Gut«, sagte der King. »Ich werde ihn empfangen.« Er wandte sich wieder Peter Marlowe zu. »Es geht um Ihren Hals, Peter. Ich rate Ihnen, werfen Sie das Ding weg.«
    »Wir würden es ja gern tun, aber wir können nicht.«
    Der King wußte, daß er hier nichts ausrichten konnte.
    »Hallo, Kamerad«, grüßte Timsen und trat ein, und sein Gesicht war vor Zorn angespannt. »Hab gehört, du hast scheußliches Pech gehabt, stimmt's?«
    »Ich brauche neue Wächter, soviel steht fest.«
    »Mensch, und mir geht es genauso«, erklärte Timsen wütend. »Die Banditen haben deine schwarze Kiste unter meine verdammte Baracke geworfen. Unter meine Baracke!«
    »Was?«
    »Ja. Sie liegt da. Unter meiner Baracke, leer und wie blank geleckt. Verdammte Hunde. Es ist die Wahrheit. Kein Aussie würde sie stehlen und unter meine Baracke werfen. Nein, Sir. Muß ein Pommy oder Yankee gewesen sein.«
    »Wer zum Beispiel?«
    »Keine Ahnung. Ich weiß nur, daß es keiner von meinen Leuten gewesen ist. Verdammt, das schwöre ich dir.«
    »Ich will dir glauben. Aber du kannst es überall wissen lassen – ich zahle tausend Dollar für einen Hinweis, wer meine Kiste geklaut hat.«
    Der King griff unter sein Kopfkissen und zog absichtlich den Stapel Banknoten hervor, den Cheng San ihm bei Abschluß des Kaufes gegeben hatte. Er zählte dreihundert Dollar ab und hielt

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