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Rattenkoenig

Rattenkoenig

Titel: Rattenkoenig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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hoch. »Vielleicht werden die anderen in ein oder zwei Tagen zurückgegeben. Wir können die Eingeweide der Flaschen nirgends besser verstecken, als sie jetzt versteckt sind.« Er blickte auf und sagte giftig: »Aber wer ist der Schweinehund, der es weiß?«
    Sie starrten auf die Wasserflaschen.
    »Ist es nicht Zeit, die Nachrichten zu hören?« fragte Peter Marlowe.
    »Ja, mein Junge«, antwortete Mac und sah Larkin an.
    »Einverstanden«, erklärte dieser.
    Der King war noch wach, als Timsen zum Fenster hereinspähte. »Kamerad?«
    »Ja?«
    Timsen hielt ein Bündel Geldscheine hoch. »Wir haben die zehn, die du bezahlt hast.«
    Der King seufzte, öffnete seine schwarze Kiste und zahlte Timsen, was er ihm schuldete.
    »Danke, Kamerad.« Timsen kicherte. »Habe gehört, du hast mit Grey und Yoshima ein bißchen Schwierigkeiten gehabt.«
    »Na und?«
    »Nichts – nur schade, daß Grey den Stein nicht gefunden hat. Ich möchte nicht in deinen Schuhen stecken – und auch nicht in denen von Peter. Sehr gefährlich, stimmt's?«
    »Der Teufel soll dich holen, Timsen.«
    Timsen lachte. »Nur eine freundliche Warnung, stimmt's? Ach ja. Die erste Sendung Maschendraht liegt unter der Baracke, der Draht reicht für etwa hundert Käfige.« Er zählte einhundertzwanzig Dollar ab. »Ich habe die erste Sendung zu dreißig den Schlegel verkauft. Hier ist dein Anteil. Fünfzig – fünfzig.«
    »Wer hat sie bekommen?«
    Timsen zwinkerte ihm zu. »Nur Freunde von mir. Nacht, Kamerad.«
    Der King ließ sich wieder auf sein Bett zurücksinken und sah nach, ob das Moskitonetz auch wieder stramm unter der Matratze steckte. Alle Sinne waren hellwach und hielten nach Gefahren Ausschau. Er wußte, daß er in den nächsten zwei Tagen nicht zum Dorf gehen konnte, und bis dahin würden viele Augen wachen und warten. In dieser Nacht schreckte er immer wieder aus dem Schlaf auf, und am nächsten Tag blieb er von Wachen umgeben in der Baracke.
    Nach dem Mittagessen wurde plötzlich das Bungalowgebiet durchsucht. Dreimal kämmten die Posten die kleinen Räume durch, bevor die Suche abgeblasen wurde.
    Bei Einbruch der Nacht schlich Mac zu den Latrinen und zog die drei Feldflaschen hoch, die an einer Schnur in einem der Bohrlöcher baumelten. Er säuberte sie, brachte sie zum Bungalow zurück und schloß sie an. Er, Larkin und Peter Marlowe hörten die Nachrichten und prägten sie sich ein. Später trug er die Flaschen nicht zu ihrem Versteck zurück, denn er wußte, daß er beobachtet worden war, so vorsichtig er auch gewesen sein mochte.
    Alle drei entschieden, die Flaschen nicht mehr zu verstecken. Sie wußten – und das Wissen ließ sie nicht verzweifeln –, daß sie sehr bald erwischt werden würden.

24
    D er King hastete durch den Dschungel. Je mehr er sich dem Lager näherte, desto vorsichtiger wurde er, bis er eine Stelle erreicht hatte, die der amerikanischen Baracke direkt gegenüberlag. Er legte sich auf den Boden, gähnte zufrieden und wartete, bis er über den Weg laufen, unter dem Stacheldrahtzaun durchschlüpfen und wieder in die Geborgenheit der Baracke huschen konnte. Das restliche Geld beulte seine Taschen aus.
    Er war allein zum Dorf gegangen. Peter Marlowe war noch nicht wieder kräftig genug, um mit ihm zu gehen. Er hatte sich mit Cheng San getroffen und ihm den Diamanten übergeben. Dann war ein Fest gefeiert worden, und er war zu Kasseh gegangen, und sie hatte ihn willkommen geheißen.
    Das Morgengrauen kündigte eben den neuen Tag an, als sich der King unter dem Stacheldrahtzaun durch und in die Baracke schlich. Erst als er sich ins Bett legte, entdeckte er, daß seine schwarze Kiste fehlte.
    »Himmel, Hölle, ihr blöden Hunde!« schrie er durchdringend. »Kann man sich denn überhaupt nicht auf euch verlassen?«
    »Himmel, Arsch und Wolkenbruch«, fluchte Max. »Vor ein paar Stunden war sie noch da. Ich bin nur aufgestanden und mal schnell zur Latrine gegangen.«
    »Scheiße, und wo ist sie jetzt?«
    Aber keiner der Männer hatte etwas gesehen oder gehört.
    »Hol Samson und Brant«, fuhr der King Max an.
    »Himmel«, erwiderte Max, »es ist noch zu früh …«
    »Ich habe gesagt, du sollst sie holen!«
    Nach einer halben Stunde erschien Oberst Samson naßgeschwitzt vor Furcht. »Was ist denn los? Sie wissen doch, daß man mich hier nicht sehen darf.«
    »Irgendein Schweinehund hat meine Kiste gestohlen. Sie sollen helfen herauszukriegen, wer es war.«
    »Wie kann ich …«
    »Ist mir schnuppe«, unterbrach der

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