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Rattenkoenig

Rattenkoenig

Titel: Rattenkoenig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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gehabt. Niemand treibt hier Schwarzhandel oder verstößt gegen irgendwelche Gesetze, die wirkliche Gesetze sind – soweit ich weiß. Und damit Schluß. Wenn ich jemanden erwische, wie er etwas stiehlt oder Lebensmittel oder Medikamente mit Gewinn verkauft, breche ich ihm eigenhändig das Genick. Ich bin der rangälteste amerikanische Offizier, und das hier sind meine Leute, und mehr habe ich zu der ganzen Sache nicht zu sagen, verstanden?«
    Grey starrte Brough an und gelobte sich, auch ihn in Zukunft zu beobachten. Verkommene Soldaten, verkommene Offiziere. Er drehte sich um und stelzte aus der Baracke.
    »Helfen Sie Peter wieder ins Bett, Tex«, sagte Brough.
    »Jawohl, Don.«
    Tex nahm ihn auf die Arme und grinste Brough an. »Wie ein Baby, Sir«, sagte er und ging hinaus.
    Brough starrte auf das Geld, das auf dem Tisch lag. »Tja«, machte er und nickte, als redete er mit sich selbst, »Glücksspiel ist nicht gut. Verdammt, gar nicht gut.« Er sah zum King auf und sagte katzenfreundlich: »Ich halte nichts vom Glücksspiel, Sie etwa?«
    Paß gut auf, sagte der King zu sich. Brough hat den hinterhältigen Offiziersblick. Warum bekommen die gottverdammten Offiziere nur diesen Blick, und warum merkst du es immer und kannst die Gefahr schon auf zwanzig Schritte Entfernung riechen?
    »Hmm«, brummte der King, bot Brough eine Zigarette an und reichte ihm Feuer, »vermutlich kommt es darauf an, wie man es ansieht.«
    »Danke. Es geht doch nichts über eine ›Aktive‹.« Wieder sah Brough dem King fest in die Augen. »Und wie sehen Sie es an, Korporal?«
    »Gewinne ich, sieht es gut aus. Verliere ich, sieht es weniger gut aus«, und in Gedanken setzte er hinzu: Du verdammter Hund, was führst du im Schilde?
    Brough knurrte und blickte auf den Geldstapel vor dem Platz, an dem der King gesessen hatte. Unter nachdenklichem Nicken blätterte er die Scheine durch und behielt sie in der Hand. Alle. Seine Augen gingen zu den großen Stapeln vor jedem Platz. »In dieser Runde scheint jeder zu gewinnen«, meinte er nachdenklich, ohne sich an jemand bestimmten zu wenden.
    Der King erwiderte nichts.
    »Es sieht so aus, als könnten Sie sich eine Spende leisten.«
    »Wie?«
    »Jawohl, ›wie?‹, gottverdammt!« Brough hielt die Geldscheine hoch. »Etwa so viel. Für die gottverdammte Kasse. Für alle, Offiziere und Soldaten.«
    Der King stöhnte. An die vierhundert Dollar. »Großer Gott, Don …«
    »Glücksspiel ist eine schlechte Angewohnheit. Wie das Fluchen, gottverdammich. Sie spielen Karten, Sie könnten das Geld also auch einfach verlieren, und was hätten Sie dann? Eine Spende würde Ihre Seele für bessere Dinge retten.«
    Versuch zu handeln, du Idiot, sagte der King zu sich selbst. Einige dich mit ihm auf die Hälfte.
    »Mein Gott, ich würde ja so gerne …«
    »Sehr gut.« Brough wandte sich an Max. »Sie ebenfalls, Max.«
    »Aber, Sir …« begann der King hastig.
    »Sie haben bereits Ihr Teil sagen können.«
    Max bemühte sich, den King nicht anzublicken, und Brough sagte: »Sie haben recht, Max. Sehen Sie ihn sich an. Ein guter Mensch. Er hat eine Spende gegeben, verdammt, warum können Sie es dann nicht auch?«
    Brough nahm drei Viertel der Banknoten von jedem Stapel weg und zählte schnell das Geld. Vor ihnen. Der King mußte untätig dasitzen und zusehen.
    »Das macht sechs Wochen lang zehn Piepen je Mann und Woche«, erklärte Brough. »Am Donnerstag ist Zahltag. Ach ja. Max! Sammeln Sie alle Wasserflaschen ein und bringen Sie sie zum Wachhaus hinauf. Gleich jetzt!« Er stopfte das Geld in die Tasche und ging dann zur Tür. An der Tür kam ihm plötzlich ein Gedanke. Er zog die Banknoten noch einmal aus der Tasche und nahm eine einzige Fünfdollarnote weg. Die Augen auf den King gerichtet, warf er sie mitten auf den Tisch.
    »Beerdigungsgeld.« Und sein Lächeln war engelhaft. »Nacht, Jungens.«
    Im ganzen Lager war das Einsammeln der Wasserflaschen im Gange.
    Mac und Larkin und Peter Marlowe saßen im Bungalow. Auf dem Bett lagen neben Peter Marlowe ihre Wasserflaschen.
    »Wir könnten das Radio ausbauen und die Behälter in ein Bohrloch werfen«, schlug Mac vor. »Die verdammten Flaschen werden jetzt schwer zu verstecken sein.«
    »Wir könnten sie so wie sie sind in ein Latrinenloch werfen«, sagte Larkin.
    »Das meinen Sie doch nicht im Ernst?« fragte Marlowe.
    »Nein, Kamerad. Aber ich habe es gesagt, und wir sollten jetzt gemeinsam entscheiden, was zu tun ist.«
    Mac hielt eine der Flaschen

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