Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer
verkrampften Muskeln entspannten.
Kurz darauf kam er mit zwei Bechern Kaffee zurück. Zu ihrer Enttäuschung hatte er seine Jeans an. "Das ist unfair, ich bin nackt und du angezogen."
Er reichte ihr einen Becher. "Reiner Selbstschutz, damit ich nicht zu dir in die Wanne steige. Du bist eine einzige Versuchung."
Sie lachte und trank einen Schluck. "Ah, der ist gut."
"Freut mich. Von jetzt an übernehme ich das Kaffeekochen."
"Wieso das?"
"Von deinem Gebräu stehen einem ja die Haare zu Berge."
Del tat beleidigt." Ich habe ihn für dich extra stark gemacht. Ich dachte, Männer mögen ihn stark und schwarz."
"Aha. Kennst du viele Männer mit eisernen Mägen, die unempfindlich gegen arktische Temperaturen sind und dazu unerschrocken, kühn und unbesiegbar?"
"Nein, aber so beschreibe ich die Helden in meinen Romanen."
Mit plötzlichem Ernst fragte er: "Suchst du selbst auch nach so einem Helden?"
Die Frage machte sie nachdenklich. Sie überlegte, ob sie ihm sagen sollte, dass er genau der Mann war, nach dem sie suchte. Doch schließlich erklärte sie: "Ich kenne sehr wohl den Unterschied zwischen Realität und Fantasie. Und zu deiner Information: Ich habe überhaupt nicht gesucht. Ich fand, in meinem Leben als Autorin war kein Platz für einen Mann."
Mick klappte den Toilettendeckel herunter und setzte sich.
"Du gehst völlig in deiner Arbeit auf, nicht wahr?"
Ihr Drang zum Schreiben war nicht nur angenehm.
"Ich glaube, es ist eine Art Hassliebe. Ich möchte am liebsten dauernd schreiben, und manche Leute halten das für Tagträumerei." Sie machte eine kleine Pause, ehe sie sagte: "Ich hoffe, du kannst das verstehen. Meine Gedanken schweifen oft ab, und manchmal stehe ich mitten in der Nacht auf, um ein paar Seiten zu Papier zu bringen."
"Ich verstehe."
Sein rasches Einverständnis machte sie misstrauisch.
"Wirklich? Die meisten Männer tun das nicht."
"Hast du viel herumgeflirtet?"
"Klar. Als junges Ding war ich sehr neugierig."
"Worauf?"
Sie grinste. "Auf Sex natürlich, obwohl mich das nie lange gefesselt hat. Inzwischen hat sich meine Neugier gelegt. Heute ist mir das Schreiben wichtiger als jeder Mann, vor allem, wenn ich unter Termindruck stehe, was meistens der Fall ist." Sie dachte kurz nach und setzte leise hinzu: "Natürlich waren mir die anderen nicht so wichtig wie du."
Mick betrachtete seinen Kaffeebecher. "Weil ich dich beschützt habe?"
"Teilweise", gab sie zu. "Mich hat bisher noch niemand beschützt… oder gar für mich eine Pistolenkugel abgefangen. Du bist eben anders, und das fasziniert mich."
"Was ist mit deiner Familie?"
"Sie sind alle ganz reizend, und sie lieben mich." Gemächlich seifte sie sich ein. "Aber meine beiden älteren Brüder halten mich für etwas aus der Art geschlagen."
Er runzelte die Stirn. "Du sagtest, ich sei anders als die anderen. Inwiefem?"
Wie sollte sie ihre Empfindungen in Worte fassen? "Ich weiß nicht. Mein Bild von dir ist irgendwie… klarer, schärfer. Hoffentlich erschreckt dich das jetzt nicht. Ich meine, ich fordere nichts von dir."
Er stellte seinen Becher weg und streifte die Jeans ab. "Und wenn ich etwas fordere?"
Wie gebannt saß Del da, während er hinter ihr in die Wanne stieg. Er nahm sie zwischen seine Beine, zog sie mit dem Rücken an seine Brust und flüsterte ihr ins Ohr: "Delilah?"
"Ja, dann…" Sie schluckte. "Dann werde ich den Dingen wohl ihren Lauf lassen müssen."
Mick schöpfte eine Hand voll Wasser und ließ es auf ihre Brust rieseln. "Bist du noch wund?"
Ihr Körper spannte sich an vor Erwartung. Mit geschlossenen Augen lehnte sie sich an ihn und flüsterte atemlos: "Nein, jetzt nicht mehr."
9. KAPITEL
Mick hatte sich inzwischen bei Delilah häuslich eingerichtet, und sie kamen gut miteinander aus. Zwar hatte er sich vorgenommen, ihr zu gestehen, dass er seinen wahren Beruf verheimlicht hatte, doch da er Del erst seit einer Woche kannte und er als verdeckter Ermittler arbeitete, schob er es immer wieder hinaus.
Allerdings musste er sich allerhand Manöver einfallen lassen, um seinen Sergeant heimlich zu treffen. Aber auch das spielte sich ein. Mick erhielt eine neue Pistole, die er vor Delilah versteckte, sowie Neuigkeiten vom Raubüberfall.
Leider waren sie spärlich, die Ermittlungen steckten in der Sackgasse.
Oft erwachte Mick nachts und fand sich allein im Bett, wenn Delilah nebenan schrieb. Anstatt wieder einzuschlafen, wartete er meistens auf sie, und wenn sie dann. kam, liebten sie
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