Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer
nicht bereit war, hatte alles keinen Sinn.
Mick sah sich zufrieden um. Er hatte viel erledigt, während Del duschte. Aber sie ließ sich auch ewig Zeit. Unzählige Male hatte er nach ihr sehen wollen - ob sie nicht etwa weinte oder sonst wie unglücklich war -, aber ihr nahe zu kommen, wenn sie nackt war, wäre sein sicherer Untergang.
Er biss die Zähne zusammen und beschäftigte sich weiter. Er hatte ihre Kleider in den Schrank gehängt, das Gästebett frisch bezogen und auf dem Herd stand Hühnersuppe aus der Dose.
Auch hatte er Faradon angerufen und ihm von den neusten Entwicklungen berichtet.
Er bereitete gerade zwei Sandwichs zu, als Del in die Küche kam. Sie hatte sich das nasse Haar glatt nach hinten gekämmt und trug ein T-Shirt mit weiten Shorts. Wie gewöhnlich lief sie barfuss. "Jetzt merke ich erst, wie hungrig ich bin. Die Suppe duftet himmlisch." Sie setzte sich an den Tisch.
Mick füllte zwei Suppentassen, wobei er vor Nervosität beinah die Hälfte verschüttete, und nahm ihr gegenüber Platz. Schweigend aßen sie. Sie waren fast fertig, da sagte er: "Ich bin kein Privatdetektiv."
Sie hob den Kopf. Ihr Blick war wachsam. "Nicht?"
Mick konnte nicht anders, er griff über den Tisch und nahm ihre Hand in seine. "Anfangs musste ich dich zwangsläufig täuschen. Ich darf nicht jedem meine Identität verraten. Warum ich bei meiner Lüge geblieben bin, weiß ich nicht. Ich sagte mir, dass wir uns noch zu wenig kannten." Er sah ihr fest in die Augen und gestand: "Ich glaube, ich hatte einfach nur Angst."
"Vor mir?"
Er blickte auf ihre Hand und drückte sie. Sie war so zart. Und er wollte nichts weiter, als Delilah beschützen. "Ich gebe es nicht gern zu, aber ich habe fürchterliche Angst vor dir."
Sie dachte eine Weile über seine Worte nach. Dann drehte sie ihre Hand in seiner und erwiderte seinen Druck. "Okay, also was ist dein Beruf?"
"Ich bin Polizist. Zivilfahndung."
Stumm starrte sie ihn an. "Ist dein Job gefährlich?"
"Manchmal." Er wollte nicht mehr lügen. "Ich habe meistens mit Drogenhandel und Prostitution zu tun. Deshalb trage ich auch immer eine Waffe und lebe in dieser abgelegenen Gegend."
Dass sie ihm ihre Hand nicht entzog, war ermutigend. "Rudy wusste, dass ich Polizist bin. Er behauptete, du hättest es ihm gesagt."
Er spürte ihre leise Abwehr, als sie entgegnete: "Aber jetzt weißt du, dass das nicht stimmt."
Mick strich beruhigend über ihre Fingerknöchel. "Ich nehme an, er hat gehört, wie ich von dir aus mit meinem Sergeant telefoniert habe. Delilah, es tut mir Leid."
"Schon gut, ich verstehe dich."
"Wirklich? Ich verstehe mich ja selbst nicht." Er war ehrlich zerknirscht. "Ich hätte dir bereits in unserer ersten Nacht die Wahrheit sagen sollen."
"Wenn ich mich richtig erinnere, war ich in dieser ersten Nacht viel zu sehr damit beschäftigt, dich zu verführen."
"Dabei hielt ich mich für den großen Verführer."
Plötzlich wurde sie blass. "Und die ganze Zeit hat uns jemand dabei beobachtet."
"Denk nicht mehr daran." Mick hätte sie am liebsten auf den Schoß genommen, doch er beherrschte sich. Um sie abzulenken, erzählte er ihr von seinem Job - wie er seine Identität geheim hielt und auf welche Weise er mit seinen Vorgesetzten Verbindung aufnahm.. Auch erzählte er von seiner schusssicheren Weste sowie den verschiedenen Waffen, die er besaß.
Delilah hörte gespannt zu, was ihn umso mehr beflügelte.
Als sie zu gähnen anfing, stand er auf und räumte den Tisch ab. "Du solltest dich jetzt hinlegen. Nach allem, was ich dir heute zugemutet habe, musst du ja völlig fertig sein."
"Stimmt", sagte sie, rührte sich aber nicht von der Stelle und starrte ins Leere.
Mick klappte den Geschirrspüler zu und trat neben sie. "In meinem Haus kannst du dich ganz sicher fühlen, Delilah. Außerdem lässt Faradon alle Viertelstunde einen Streifenwagen vorbeifahren."
"Das meinte ich nicht." Immer noch saß sie regungslos da.
Mick hockte sich vor sie hin und legte ihr eine Hand aufs Knie. "Was kann ich noch tun?" Er forschte in ihren Zügen. "Ich weiß, ich kann es niemals gutmachen, dass ich dir misstraut habe, aber ich will alles tun, was du von mir verlangst."
Sie schaute auf seine Hand hinab. "Du schuldest mir nichts. Dein Verhalten war… verständlich. Du hättest es mir nur vorher sagen sollen. Zusammen hätten wir vielleicht …"
"Ich bin ein Schuft, ich weiß. Und du hast mich noch nicht mal angeschrieen."
Sie hob die Schultern. "Zuerst
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