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Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer

Titel: Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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Problem sein, mir davon zu erzählen." Sie ging sogar noch einen Schritt weiter und fügte hinzu: "Wenn du mir vertraust."
    "Das hat nichts mit Vertrauen zu tun."
    "Aber ja!" Del lächelte. "Sogar Neddie hat mir vertraut. Er erzählte mir von seinen Taten, die er inzwischen bereute."
    Mick umfasste ihr Gesicht und drehte es zu sich herum.
    "Was hat er dir erzählt?"
    "Erst du."
    "Delilah…"
    Sie zog lediglich die Brauen hoch.
    "Gut." Er seufzte und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann lehnte er sich zurück, wirkte aber verspannt. "Das Jugendamt hat mich zwei Mal von meiner Mutter weggeholt. Beim ersten Mal war ich ungefähr fünf. Sie war auf eine Party gegangen und nicht zurückgekehrt. Eine Nachbarin zeigte sie an."
    Del verbarg ihr Entsetzen. "Wie lange war sie weggeblieben?"
    "Ein ganzes Wochenende. Aber insgesamt hatte ich es gut bei ihr. Sie hielt das Haus sauber, hatte eine geregelte Arbeit und… schien mich zu mögen."
    Schien mich zu mögen. Del tat das Herz weh, diese  Formulierung sagte alles. Sie strich ihm über die Brust und blieb still.

    "Das Amt schickte mich bald wieder nach Hause, und ich war froh. Bei Fremden zu sein war viel schlimmer. Meine Mutter versprach, das Trinken aufzugeben, und alles war gut."
    Er lachte verbittert. "Aber es ging mit ihr immer weiter bergab. Die Sache war ihr peinlich vor den Nachbarn, also zogen wir um. Sie hatte einen neuen Freund und trank noch mehr, konnte es jedoch vor den Behörden ganz gut  kaschieren."
    Del litt mit ihm, sagte aber noch immer nichts.
    "Meine Mutter hatte nicht nur eine Schwäche für Alkohol, sondern auch für Männer. Sie kamen und gingen und nahmen mich kaum zur Kenntnis. Ich versuchte, möglichst unsichtbar zu bleiben. Als ich zwölf war, machte ihre Leber nicht mehr mit, und sie musste ins Krankenhaus. Ich kam wieder in Fürsorge. Und das habe ich ganz schlecht vertragen, ich war zu der Zeit schon zu selbstständig. Als sie wieder zu Haus war, wurde mir klar, dass ich die Führung übernehmen musste, sonst hätten sie mich ihr endgültig weggenommen.  Nicht, dass ich sie sehr vermisste hätte, aber …" Er zuckte die Schultern.
    "Vertrautes", warf Del ein, "ist einem meistens lieber als Fremdes."
    Gedankenverloren streichelte er ihren Arm. "Ich war inzwischen größer und kräftiger als sie, und sie konnte nicht mehr über mich bestimmen. Also sagte ich ihr, wie die Dinge in Zukunft laufen würden."
    Del schauderte. "Mit zwölf?"
    "Allerdings. Und sie gehorchte, denn ihr war klar, dass ich sie sonst anzeigen würde."
    "Weshalb?"
    "Sie hatte Umgang mit Kriminellen. Wenn sie getrunken hatte, machte sie selbst auch Dummheiten. Zum Beispiel nahm sie Diebesgut an, unser Fernseher und unser Auto waren auch gestohlen."

    Del fragte sich, ob er deshalb bei der Sitte war - weil er das Milieu aus eigener Erfahrung kannte.
    "Manche ihrer Freunde machten großartige Versprechungen, aber es waren Lügen. Die Sozialarbeiter logen auch, wenn sie behaupteten, alles würde gut. Und das Schlimmste war, dass sogar meine Mutter log - jedes verdammte Mal, wenn sie sagte, sie liebte mich." Wieder lachte er rau. "Natürlich durchschaute ich das Spiel. Sollte sie jemals mütterliche Instinkte besessen haben, hatte sie die längst in Alkohol ertränkt. Aber wie gesagt, sie gehorchte mir." Er holte tief Luft. "Und sie hasste mich dafür."
    Del nahm ihn fest in die Anne. "Was hattest du denn von ihr erwartet, Mick?"
    "Wir verkauften unser Haus, das uns ohnehin kaum noch gehörte", erzählte Mick weiter. "Ich sah mich um und fand etwas Neues - das Mietshaus neben deinem Haus. Es war schon damals eine verrufene Gegend, also war es billig, und wir konnten von den Mieteinnahmen leben. Ich hielt es in Schuss und kümmerte mich um die Verwaltung."
    "Und das alles mit zwölf Jahren?" warf Del ein.
    "Es gab wenig andere Alternativen." Er lächelte versonnen.  "Aber es war nicht schlecht. Es war sogar meine schönste Zeit.  Sie trank wieder und trieb sich in der Stadt herum, doch sie rührte die Konten nicht an. Als ich alt genug war, nahm ich mir einen Job, das brachte zusätzlich Geld."
    "Wann hast du Angel kennen gelernt?"
    Sein Lächeln wurde noch eine Spur wärmer. "Sie zog ein, als ich sechzehn war. Ihr erster Sohn Grayson war noch ein Baby, und sie hatte nach ihrem Autounfall Mühe  klarzukommen. Ich half ihr hier und da, und sie gab mir Nachhilfe in den Schulfächern, in denen ich Schwierigkeiten hatte. Angel war ein Typ von Frau, der mir völlig neu war. Sie

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