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Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)

Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)

Titel: Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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aus dem Materieklumpen heraus, zu dem das verstopfte Rohrelement auf rätselhafte Weise geworden war.
    »Fertig«, stieß der wissenschaftliche Assistent hervor.
    »Wir werden diese Probe einem gezielten Strahlenbombardement aussetzen, um dadurch weitere
    Informationen über die subatomaren Strukturen zu erhalten, die offenbar ein paar Anomalien zeigen«, erklärte Branan-Tor.
    Paros-Say nahm die Probe und legte sie in einen Behälter.
    Die Krallenhand, die er dazu benutzte, war durch einen Spezialhandschuh bedeckt, dessen Oberfläche aus einem Kunststoff mit Lotuseffekt bestand, sodass die Gefahr einer Verunreinigung der Probe durch irgendwelche Rückstände gegen null ging.
    »Wo man hinschaut, sechseckige Strukturen«, staunte unterdessen Branan-Tor, während er sich auf seinem Display eine Vergrößerung der Materialoberfläche im Nanobereich anzeigen ließ. »Selbst die Moleküle haben feste Sechseckgitter gebildet…«
    »Wie Kohlenstoffringe im Diamant«, ergänzte Paros-Say.
    Der Chefwissenschaftler ließ einen zustimmenden Krächzlaut hören.
    Der springende Punkt war nur, dass diese Anordnung auch Elemente betraf, die normalerweise überhaupt nicht zu dieser Molekularform neigten.
    Aber diese Neigung zur sechseckigen Form setzte sich auch im subatomaren Bereich fort. Selbst die Oberfläche von Protonen und Neutronen schienen davon gezeichnet zu sein.
    »Als ob jemand auf der Nano-Ebene eine Schrift hinterlassen hat«, murmelte Branan-Tor.
    »Eine Schrift, die nur aus einem einzigen Zeichen besteht?«, fragte Paros-Say skeptisch, der sich über die Energie des alten Qriid nur wundern konnte.
    Seit dem Zwischenfall im Sicherheitsbereich von Meiler 2 war Branan-Tor aus seiner Lethargie erwacht. Hatte Paros-Say bis dahin es immer als eine Zumutung empfunden, für einen offensichtlich ohne jeden Elan seinen Job machenden alten Forscher-Tanjaj Hilfsdienste leisten zu müssen – obwohl sein Ehrgeiz ihn doch in ganz andere Gefilde der Erkenntnissuche tragen sollte –, so hatte sich das Verhalten des Älteren nun komplett geändert.
    Alles natürlich im Dienst des Glaubens und des Heiligen Imperiums. Ehrgeiz – dass hatte man Paros-Say frühzeitig in den Lehr- und Erziehungsanstalten eingebläut, die er im Laufe seines Lebens besucht hatte – durfte niemals nur ein Ehrgeiz sein, der lediglich dem Individuum diente. Er musste stets durch den Vorteil legitimiert werden, den die Gemeinschaft dadurch hatte. Außerdem sollte kein Qriid-Forscher jemals die Ehrfurcht vor Gott und dem Aarriid verlieren. Vielleicht war das ein Grund dafür, weshalb Paros-Says Aufstieg mittlerweile trotz hervorragender Leistungen ins Stocken geraten war. Der Assistent hatte nicht zum ersten Mal das Gefühl, dass man in den oberen Befehlsetagen seine Karriere ganz bewusst verlangsamen wollte.
    Jetzt jedoch stand er gemeinsam mit Branan-Tor vor einer großen Entdeckung. Nie hatte er ein Phänomen gesehen, bei dem die naturwissenschaftlichen Prinzipien derart auf den Kopf gestellt zu sein schienen. Dieser Klumpen Materie war unter einem Hochleistungsscanner betrachtet nichts anderes als pure Ordnung.
    »Könnte es sich um Leben handeln?«, fragte Paros-Say plötzlich. »Ich meine nicht die Art von Leben, die wir kennen und die unsere Priester als von Gott erschaffen akzeptieren würden.«
    »Das ist ein gefährlicher Grad, auf dem du dich bewegst, Paros-Say«, sagte Branan-Tor.
    Die ganze Erfahrung eines langen Wissenschaftler-Lebens schwang in diesen Worten mit – die Erfahrung eines gebrannten Kindes, das sich mehr als einmal vor den intoleranten Kommissionen eifernder Tugendwächter hatte rechtfertigen müssen, nur weil er getan hatte, was seiner Auffassung nach seine Aufgabe gewesen war: die Grenzen qriidischer Erkenntnis zu erweitern.
    Plötzlich bemerkte Paros-Say eine Bewegung in dem aus einem speziell für den Laborgebrauch entwickelten Kunststoff bestehenden Behälter. Einzelne Partikel lösten sich aus der Probe heraus, schwebten empor und wirkten wie ein Schwarm von winzig kleinen Fliegen.
    Paros-Say stieß ein erschrockenes Krächzen hervor. Er ließ den Behälter fallen, der voll und ganz von den fliegenartigen Partikeln erfasst wurde. Sie durchflogen dessen Außenhaut, als wäre diese kein Hindernis.
    Innerhalb von Sekunden war von der ursprünglichen Quaderform des Behälters nichts mehr zu sehen. Die fliegenartigen Partikel verdichteten sich wieder, durchdrangen das Stück Materie, zu dem der Behälter zusammengeschmolzen

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