Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
Menschen erkennen konnte, der sich in den letzten Sekunden seines Lebens wie ein Embryo zusammengerollt hatte.
*
Rena Sunfrost beobachtete mit angespanntem Gesicht den Bildausschnitt des großen Panoramaschirms auf der Brücke der STERNENKRIEGER.
»Bis jetzt hat uns noch nicht der Peilstrahl der Beobachtungssonde erfasst«, berichtete David Kronstein. »Mir scheint, die stochern bislang im Nebel herum und hoffen, auf irgendetwas zu treffen.«
»Wann wird der Zeitpunkt der größten Annäherung sein?«, fragte Rena.
»Unter Beibehaltung des gegenwärtigen Kurses in einer Stunde. Aber bei der relativ großen Entfernung ist das nicht so ausschlaggebend, Captain.«
»Also heißt es weiterhin toter Mann spielen«, schloss Lieutenant Commander Raphael Wong und fuhr nach einer kurzen Pause fort: »Wir sollten darüber nachdenken, noch weitere Systeme vorübergehend abzuschalten, um die Gefahr einer Entdeckung noch weiter zu minimieren.«
»Davon rate ich ab«, meldete sich Waffenoffizier Robert Ukasi zu Wort.
»Und warum, Lieutenant?«, erkundigte sich Rena.
»Unsere Einsatz- und Kampfbereitschaft würde darunter noch mehr leiden als bisher schon. In ein paar Stunden werden mehrere Qriid-Kriegsschiffe in diesem Sektor angekommen sein, die wahrscheinlich nur darauf aus sind, uns anzugreifen.«
»Oder mit einer anderen Mission Wega Stranger anfliegen, das wissen wir nicht.«
»Ich habe hier ein paar Orter-Daten von der Oberfläche von Wega Stranger«, erklärte Kronstein. »Sie stammen aus der Dämmerzone zwischen der Tag- und der Nachthemisphäre und deuten auf den Gebrauch von Traserfeuer hin.«
»Ein Manöver von Kampfgleitern?«, fragte Rena.
Kronstein zuckte die Achseln. »Das Gebiet liegt um etwa 1500 Kilometer weiter nördlich, als es für die Route des YXC-3 vorgesehen war, aber wenn man sich die gegenwärtigen Wetterverhältnisse und das Zusammenspiel von Tief- und Hochdruckgebieten in der Dämmerzone ansieht, so könnte ich mir durchaus vorstellen, dass Rolfson und sein Team abgedriftet und in Kämpfe verwickelt worden sein könnten!«
Vielleicht sind sowohl wir als auch das Marine-Team längst entdeckt worden und wissen es nur nicht!, überlegte Rena.
Durch sofortige maximale Beschleunigung könnte sich die STERNENKRIEGER vor den herannahenden Qriid-Einheiten wahrscheinlich in den Sandströmraum retten. Schließlich befand sich keines der Qriid-Schiffe in einer Position und auf einem Kurs, um eine Erfolg versprechende Verfolgung aufzunehmen – bei der der Flüchtende ohnehin stets im Vorteil war.
Aber wenn Rena diese Entscheidung traf, bedeutete dies, dass sie damit Rolfson und seine Marines im Stich ließ. Sie würden ohne Hoffnung auf Rückkehr zurückbleiben, den Qriid-Häschern ausgeliefert.
Einmal den Befehl geben zu müssen, jemanden oder eine Gruppe zurückzulassen, war eine der Möglichkeiten, vor der Rena Sunfrost am meisten graute. Sie war mit Herz und Seele Offizier des Space Army Corps, aber zu einer derartigen Entscheidung gezwungen zu sein, das wünschte sie nicht einmal ihren vogelköpfigen Feinden, die in der Kommandostation von Wega Stranger ihren Dienst taten.
Rena strahlte äußerlich Gelassenheit aus, obgleich es in ihrem Inneren brodelte, als sie beschloss: »Alle nicht lebensnotwendigen Systeme runterfahren. Wir bleiben und warten ab!«
*
»Der Labortrakt ist vollkommen isoliert«, meldete der Qriid-Offizier in strammer Haltung seinem Kommandanten.
General Falran-Gor ließ zunächst nur ein Krächzen hören, bevor er sich an den Kommunikationsoffizier wandte. »Ich möchte eine Verbindung zu Branan-Tor!«
»Sehr wohl, ehrenwerter Kommandant.«
»Auf dem Hauptschirm.«
»Sofort.«
Im nächsten Moment waren der Chefwissenschaftler und sein Assistent auf dem Hauptschirm der Kommandozentrale zu sehen. Die Isolierung war sofort, nachdem Branan-Tor Eindringlingsalarm gegeben hatte, aktiviert worden. Weder er noch sein Assistent hatten die Gelegenheit dazu gehabt, vorher noch die Laborsektion zu verlassen.
»Was hat das alles zu bedeuten, Branan-Tor?«, verlangte Falran-Gor zu erfahren. »Weshalb wurde Eindringlingsalarm ausgelöst?«
»Ich weiß nicht, ob diese Bezeichnung wirklich zutreffend ist, aber sie erscheint mir am ehesten das zu treffen, was hier vor sich geht«, erklärte Branan-Tor. »Es geht um die Materie, zu der das Rohrelement wurde, das für den Störfall in Meiler 2 verantwortlich gemacht wird. Es ist definitiv kein Leben…«
»Dann
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