Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
des Virus.«
»Das klingt nicht gut«, stellte Falran-Gor fest. »Welche Maßnahmen hält der Chefwissenschaftler Branan-Tor für angemessen?«
Der Qriid mit dem ergrauten Halsgefieder und vom Alter vergilbten Augen hob den Schnabel. »Man sollte die Station nach den typischen Strukturen des Nano-Virus scannen. Wir müssen damit rechnen, dass sich diese Seuche schon wesentlich weiter ausgebreitet hat, als wir glauben. Außerdem sollte man mit Hilfe von Sensoren auch die Umgebung, nach und nach vielleicht sogar die gesamte Oberfläche von Teganay-La abtasten, damit wir ein Bild der Gefahr bekommen. Und noch etwas! Kein Raumschiff darf hier starten oder landen, keine von uns abgefeuerte Sonde darf von einem anderen Schiff der Flotte an Bord genommen werden.«
»Es besteht die Gefahr, dass der Virus auf den Rest der Flotte übergreift?«, vergewisserte sich der Kommandant der FÜNFTEN STIMME.
»Ohne Zweifel.«
Der Kommunikator an Falran-Gors Gürtel schrillte. Der General nahm das Gerät mit der Linken und aktivierte es, indem er die Kralle seines Stichfingers in eine eigens dafür vorgesehene Öffnung einführte.
»Hier Oberst Min-Gar!«, meldete sich Falran-Gors Stellvertreter. »Ich befinde mich im Maschinentrakt. Die reguläre Verbindung zur Zentrale ist blockiert! Eindringlingsalarm in Sektor 12. Meiler 4 ist ausgefallen, Meiler 3 meldet Störungen und zum Kontrollraum von Meiler 7 ist der Kontakt abgebrochen.«
»Wie ist der Status der Energieversorgung?«
»Läuft im Notfallmodus und ist noch stabil. Aber das kann sich jederzeit ändern!«
»Isolieren sie die betroffenen Sektoren! Sofort! Ohne Rücksicht darauf, ob sich noch jemand innerhalb des betroffenen Bereichs befindet oder nicht!«
»Verstanden«, antwortete Oberst Min-Gar.
Das Bild auf dem kleinen Display des Kommunikators flackerte.
Sekunden später löste es sich auf und machte einer rauschenden Mischung aus insektenartigen schwarzen und weißen Punkten Platz.
»Min-Gar!«, rief der Kommandant der FÜNFTEN STIMME, aber das war sinnlos.
Die Kom-Verbindung war zusammengebrochen…
*
»Captain, die Analyse des Funkverkehrs von der Kommandostation auf Wega Stranger und den Flottenverbänden der Qriid geben mir einige Rätsel auf«, meldete David Kronstein.
Rena Sunfrost erhob sich aus ihrem Kommandantensessel, trat neben Kronstein und blickte auf dessen Anzeigen. Sie war dankbar für einen Vorwand, sich etwas zu bewegen.
»Unser Translatorprogramm hat die wichtigsten Fakten aus dem Funkverkehr herausgefiltert. Danach wird sämtlichen Schiffen befohlen, Wega Stranger nicht mehr anzufliegen. Den Transmissionen sind jeweils verschlüsselte Datensätze beigefügt, die Näheres enthalten sollen.«
»Können Sie nicht versuchen, an diese Daten heranzukommen, David?«
»Ich werde es versuchen.«
»Unser Marines-Team müsste inzwischen im Zielgebiet angekommen sein«, sagte Wong, dessen Finger über das Terminal seiner Konsole glitten.
»Haben Sie Näheres über die Ursache der Traserschüsse in der Dämmerzone von Wega Stranger feststellen können?«, fragte Rena an Kronstein gewandt.
»Negativ.«
Der Ortungsoffizier nahm ein paar Schaltungen vor. Auf den Displays seiner Konsole erschienen Projektionen und Diagramme, die den Kommunikationsfluss von der Kommandostation zu den Flotteneinheiten der Qriid veranschaulichte.
»Was ist da los?«, fragte Rena, als sie Kronsteins ernstes Gesicht bemerke.
»Die Außenkommunikation der Kommandostation scheint zusammengebrochen zu sein«, stellte Kronstein fest. »Es gehen keinerlei Funksignale mehr von Wega Stranger aus und auf eingehende Nachrichten gibt es offenbar keine Antwort…«
»Scheint, als hätten unsere Marines gute Arbeit geleistet«, stellte Robert Ukasi fest.
»Ich hätte eigentlich erwartet, Einschläge von Raketen und die Zündung von Sprengsätzen orten zu können«, sagte Kronstein.
»Seltsam…«
»Möglicherweise spielen da die extremen Witterungsverhältnisse auf Wega Stranger eine Rolle«, vermutete Wong.
»Oder unsere Jungs haben eine andere Methode gefunden, die Station außer Gefecht zu setzen«, glaubte Robert Ukasi.
Rena spürte ein flaues Gefühl in der Magengegend. Ihr untrüglicher Instinkt sagte ihr, dass irgendetwas nicht so lief, wie es hätte sein sollen. Ihr Zeigefinger glitt über das Projektil unter ihrer anthrazitblauen Uniformjacke.
Die Befehle von Admiral Miles Pranavindraman Singh, dessen Kommando die STERNENKRIEGER für die Dauer dieser
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