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Raumkapitän Sun Tarin

Raumkapitän Sun Tarin

Titel: Raumkapitän Sun Tarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Jahre später erreichen konnte.
    Gupta wird nicht zurückkehren , dachte Jennings. Aber vielleicht hat er auf Next I gefunden, was er suchte …
     
     
    Die Kolonie auf Next I blieb winzig. Bis zum Jahr 2203, dem Gründungs Jahr der Solaren Welten, siedelten nie mehr als tausend Personen auf dem ersten Planeten des roten Zwergs L257-32, dessen zum Stillstand gebrachte Eigenrotation für extreme Temperaturunterschiede sorgte. In den ersten Jahren nach Gründung des Bundes aller Menschheitswelten war ein starker Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen. Die Verbreitung der Bergstrom-Überlichttriebwerke sorgte dafür, dass attraktivere Kolonien leicht erreichbar wurden.
    2236 lebten noch knapp fünfhundert Personen in der einzigen größeren Siedlung Next City, und man erwog im Stadtparlament ernsthaft, ob man den Zusatz »City« nicht gegen eine die Größenverhältnisse und das zu erwartende (negative) Wachstum zutreffender widerspiegelnde Bezeichnung ersetzen sollte.
    Im Jahr 2237 – dem Jahr, in dem eine kleine Clique von Offizieren (vornehmlich des Geheimdienstes) versuchte, durch einen Putsch die Macht an sich zu reißen – erlebte Next I einen sprunghaften Anstieg seiner Bevölkerung um gut zwanzig Prozent, was mit der Stationierung einer hundertköpfigen Truppe von Marines des Star Corps of Space Defence zusammenhing. Einziger Zweck dieser Stationierung war die Bewachung eines einzigen Gefangenen.
    Rendor Johnson, der Anführer der Putschisten, sollte unter absoluter Geheimhaltung ein natürliches Gefängnis auf dem Wüstenplaneten finden.
    Es lag neunzehntausend Kilometer von Next City entfernt am Südpol.
    Die Tatsache, dass man glaubte, hundert Marines zu seiner Bewachung zu brauchen, sprach dabei eigentlich mehr für die Furcht derer, die Johnson eingesperrt hatten, als für die realen Möglichkeiten einer Flucht.
    Denn die existierten definitiv nicht.

 
8. Kapitel – Jahr 2150: Ein Vogel namens Sun-Tarin
     
    »Es gibt durchaus Anzeichen dafür, dass bereits im Jahr 2150 eine Forschungsmission der Kridan in den Bereich vordrang, der heute von den Solaren Welten als ihr Territorium beansprucht wird. Das Verschwinden einiger Schiffe des zweiten Konvois nach Tau Ceti, deren Trümmer man später fand, steht damit möglicherweise in Verbindung. Insofern müsste die Geschichte der Menschheit neu geschrieben werden, denn die erste Begegnung des Menschen mit einer anderen raumfahrenden Spezies fand wohl nicht erst 2203 statt, als man den Mantiden begegnete, sondern bereits mehr als ein halbes Jahrhundert zuvor …
    Allerdings fehlt für eine derartige frühe Begegnung zwischen Kridan und Mensch bisher jeglicher Beleg, da sich die Kridan bislang standhaft weigern, uns Zugang zu den Archiven des Mar-Tanjaj zu verschaffen.«
    Nawaharlal Ahmadeddin Pembroke, Militärhistoriker,
    Akademie des Star Corps of Space Defence, Ganymed,
    Sol-System; Aufzeichnung einer Vorlesung vom 3.3.2252
     
     
    Das, was mein Großvater Sun-Tarin um das Jahr 2150 { * } im Tau Ceti-System erlebte, hat ihn in seiner Einstellung zur Menschheit tief geprägt. Und nicht nur ihn, sondern zweifellos auch die gesamte Führungselite der Tanjaj und den Mar-Tanjaj selbst. Selbst der damals noch relativ junge und in der Blüte seiner Jahre stehende Raisa dürfte davon beeinflusst worden sein.
    Aus den Aufzeichnungen von Sun-Tarin (dem Enkel)
     
     
    Raumkapitän Sun-Tarin (der Großvater) blickte auf den Panorama-Schirm der PFEIL DER GÖTTLICHEN ORDNUNG.
    Mit dem Auftauchen dieser fremden Schiffe hatte niemand gerechnet. Sie waren unterlichtschnell, flogen aber mit einem mörderischen Tempo von siebzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit durch den Normalraum. Dabei hatten sie kaum Energiesysteme im aktiven Modus gehabt, sodass die Emissionen sich in Grenzen hielten. Offenbar lag die Beschleunigungsphase dieser Schiffe schon lange zurück, und jetzt schossen sie einfach immer weiter durch das All – und zwar genau auf jenes System zu, für das sich auch Sun-Tarin und die Besatzung des Aufklärungsschiffs PFEIL DER GÖTTLICHEN ORDNUNG interessierten. Allerdings würde es noch viele Jahre dauern, bis diese Schiffe dort ankamen.
    »Beschleunige auf zwei Fünftel der Lichtgeschwindigkeit!«, befahl Sun-Tarin dem Rudergänger der PFEIL DER GÖTTLICHEN ORDNUNG.
    »Jawohl, Kommandant!«, bestätigte der Rudergänger gehorsam.
    »Könnte es nicht ein Fehler gewesen sein, so hart gegen diese minderwertigen Raumschiffe vorzugehen?«, fragte der unvermeidliche

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