Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumkapitän Sun Tarin

Raumkapitän Sun Tarin

Titel: Raumkapitän Sun Tarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
etwa ein Drittel der Schiffe, die zu diesem Konvoi gehörten, zu diesem Zeitpunkt schon gar nicht mehr existierten.
    Jahre später sollten die Logbücher jener Schiffe, die vom zweiten Konvoi schließlich doch noch das Tau-Ceti-System erreichten, von rätselhaften Explosionen und Energieentladungen berichten, bei denen eine Gruppe von Schiffen vernichtet wurde, die die Nachhut des Konvois gebildet hatten.
    Auf die Frage, ob es sich um einen Angriff durch eine außerirdische Macht gehandelt hatte, sollte es nie eine Antwort geben.
     
     
    »Den Statusbericht bitte«, verlangte Sun-Tarin (der Großvater).
    »Zwanzig Planeten, Nummer eins bis vier in der Lebenszone.«
    »Und wo siedeln überall diese Schnabellosen?«, fragte der Kommandant.
    Man hatte Datentransmissionen der Fremden aufgefangen und entschlüsselt. Durch die enthaltenen Videodateien, Holografien, Bilder und so weiter hatte man eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie diese Fremden aussahen.
    Eine unpraktische Körperform hat wohl noch keine Spezies daran gehindert, sich im Universum auszubreiten, sobald sie die ersten interstellar-tauglichen Antriebssysteme erfunden hat , ging es dem Kommandanten der PFEIL DER GÖTTLICHEN ORDNUNG durch den Kopf.
    »Die Schnabellosen siedeln auf Planet III«, lautete die Auskunft des Ortungsoffiziers. »Allerdings gibt es verschiedene Hinweise darauf, dass sie auch Planet IV sowie mehrere Monde und Asteroiden besucht haben.«
    »Das klingt nicht gerade so, als würden sie sich demnächst auf eine Expansion einstellen«, lautete der Kommentar des Ersten Offiziers. »Das Oberkommando des Mar-Tanjaj wird darüber sehr erfreut sein.«
    »Wir nähern uns im Schleichflug«, befahl Sun-Tarin.
    »In Ordnung«, bestätigte der Rudergänger. »Hoffen wir, dass die Ortungssysteme der anderen Seite uns nicht entdecken können!«
    Durch die Analyse aufgefangener Datentransmissionen und des kompletten Funkverkehrs erfuhren Sun-Tarin und die Besatzung der PFEIL DER GÖTTLICHEN ORDNUNG immer weitere Einzelheiten über jene Spezies, die sich selbst als »Menschen« bezeichnete.
    Sämtliche Daten wurden aufgezeichnet und archiviert.
    Die PFEIL DER GÖTTLICHEN ORDNUNG näherte sich dem dritten Planeten und verringerte dabei das Tempo.
    »Die Raumkontrolle der Menschen ist wirklich von einer bemerkenswerten Ineffektivität!«, stellte der Erste Offizier während einer Unterredung in der Offiziersmesse fest. »Sofern wir keine besonders auffälligen Flugmanöver mit hohem Energieaufwand fliegen, wird man uns kaum bemerken. Zudem gibt es kaum Satelliten im Orbit von Planet III, und nach dem aufgezeichneten Datenverkehr zu urteilen, konzentriert man sich wohl vor allem auf die planetare Entwicklung und nicht so sehr auf das, was sonst noch im Universum geschieht.«
    »Angesichts der geschätzten geringen Bevölkerungszahl ist das ja auch nicht verwunderlich«, meinte der Ortungsoffizier. »Wir haben außerdem festgestellt, dass die Menschen offenbar noch nicht mit anderen raumfahrenden Völkern zusammengetroffen sind. Möglicherweise ahnen sie allerdings deren Existenz, weil sie Funkbotschaften auffingen.«
    »Halte ich eher für ausgeschlossen«, hielt der Funkoffizier der PFEIL DER GÖTTLICHEN ORDNUNG dagegen.
    »Warum?«, hakte Kommmandant Sun-Tarin nach.
    »Weil es bis jetzt keine Indizien dafür gibt, dass die Menschen über eine Möglichkeit verfügen, Zwischenraumfunk zu empfangen oder zu entschlüsseln. Alles, was sie auffangen könnten, wären Transmissionen im normalen Funkspektrum, und die wären erstens stark veraltet und sind zweitens auch gar nicht so leicht aus dem Hintergrundrauschen herauszufiltern. Vor allem dann nicht, wenn man gar nicht weiß, wonach man eigentlich sucht«, lautete die Antwort des Funkoffiziers. »Außerdem suchen die Kolonisten auf Planet III in erster Linie nach Botschaften ihrer eigenen Leute …«
    »Die natürlich – wie gesagt – hoffnungslos veraltet sind«, stellte der Erste Offizier fest.
    »So haben es unsere Vorfahren auch gehalten, bevor Gott uns in seiner Gnade den Zwischenraumfunk entdecken ließ«, stellte der Tugendwächter fest, während eine der Krallen seiner Krallenhand unabsichtlich über den Tisch der Offiziersmesse kratzte. Das dabei entstehende schabende Geräusch hatte einen für kridanische Ohren deutlich obszönen Klang.
    Einige Augenblicke lang herrschte betretenes Schweigen. Normalerweise wäre jetzt eine wortreiche Entschuldigung angemessen gewesen, deren Ernsthaftigkeit

Weitere Kostenlose Bücher