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Raumkundschafter Katman

Raumkundschafter Katman

Titel: Raumkundschafter Katman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Ansorge
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Ausuferung verfolgt? Hoffentlich nicht.
Der Professor schüttelte den Kopf. Es war ihm sichtlich unangenehm, dem Kommandanten keine positive Antwort geben zu können. Eilig zog er sich unter seinen Plastikumhang zurück, ohne auf neue Fragen des Kommandanten zu warten.
Aber Dutch holte ihn wieder heraus. »Ich erinnere Sie daran, daß Ihre Gruppe unter meiner direkten Leitung arbeitet.«
Goa Sung nickte.
»Sie wissen, daß es auf jede Stunde ankommt, wenn wir die Verschollenen retten wollen?«
Wieder nickte Goa Sung.
Dutch wandte sich zum Gehen. Stirnrunzelnd sah ihm Goa Sung hinterdrein.
    ∗ lat. Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir.

2.
    Am Informator glimmte die rote Diode.
Dutch unterbrach die Beratung und drückte die Aufnahmeta
ste. Kerper erschien auf dem Schirm.
»Ich höre.«
»Meldung von RE sieben: Ortung eines Körpers im Raum.«
Es folgten die Richtungskoordinaten.
»Welche Größe, Entfernung?«
»Dazu liegen noch keine Angaben vor.«
»Danke. Ende.«
Der Monitor erlosch. Auf der Sternenkarte flimmerte orange
ein neues Signal. Dort hatte Katman etwas geortet. Einen
»Körper«. Was immer das sein mochte. Dutch schüttelte den
Kopf. Sollte sich Katmans Annahme bestätigt haben? Noch während er überlegte, ob es ratsam sei, die Besprechung
abzubrechen, leuchtete die rote Diode von neuem auf, zugleich
ertönte das Klingelsignal. Wieder tauchte Kerper auf. Diesmal
wirkte er nervös, obwohl er sich betont sachlich gab. »Meldung
von RE sieben: Die mitgeteilte Ortung erwies sich als Irrtum.« »Alles?«
»Alles.«
»Also ein Widerruf. Ende.«
Die Beratung lief schleppend weiter. Die beiden Meldungen
beschäftigten den Kommandanten. Vor allem der Widerruf.
Der konnte mancherlei bedeuten. Hatte Katman sich wichtig
machen wollen? Unwahrscheinlich – obwohl es noch die beste
Erklärung wäre. Als das Rot der Diode, das akustische Signal
und Bild und Ton auf dem Monitor zugleich einsetzen, fühlte
er sich fast erleichtert.
»Entschuldigung, Commander. Schon wieder die Sieben. Ich
stelle die Meßwerte durch.«
Die Strahlenfilter und Außensensoren des RE sieben zeichneten ein verworrenes Signalbild auf den Monitor. Irgendetwas
schien sich in der Tat vor dem Erkunder zu befinden. Plötzlich brach die Datenübertragung ab, dafür flimmerte
Text: »… Meßwerte sind nicht real. Fehler in der Anlage.« Dutch sah seine Offiziere an. Larissa platzte heraus: »Wenn
das keine Halluzinationen sind, dann…«
Der Kommandant verlangte eine Sprechverbindung. Er bekam sie innerhalb weniger Minuten. »Was ist los bei Ihnen?« »Bitte um Entschuldigung. Wir sind noch am Vermessen.« »Zum Teufel, was vermessen Sie?«
»Das… Wir wissen es selber noch nicht.«
»Ich bitte um eindeutige Meldung laut Dienstvorschrift, RE
sieben.«
Larissa verzog spöttisch den Mund.
»Verzeihung, aber es ist wirklich verrückt. Schuld ist der verdammte Computer. Der sendet jede Sensorreaktion automatisch an den Zentralcomputer. Deshalb die widersprüchlichen
Informationen. Jetzt hat Sredny die Automatik blockiert. Ich
bitte um etwas Zeit, damit wir messen können.«
»Wie lange?«
»Dreißig Minuten.«
»In Ordnung. Ende.«
Sie blickten Dutch an. Jemand kicherte. »Der Computer hat
Halluzinationen.«
Alle lächelten, nur Larissa zog die Augenbrauen zusammen. Kerper kam zurück in den Kommandoraum, aktualisierte die
räumliche Sternenkarte. Er holte die Yogaplaneten näher heran
und steckte mit weißen Lichteffekten den Raum ab, in dem
Katman operierte.
Kerper setzte zum Reden an. Aber Dutch hob abwehrend die
Hand. »Warten wir die dreißig Minuten ab.«
    »Setz nur die Megasensoren ein«, ordnete Katman an. Sredny schaltete.
»Und jetzt darauf zu.«
»Si, si, Señor!« erwiderte der Pilot, auf seine Tastatur und die
    Sichtgeräte konzentriert.
Die Sensoren meldeten freien Raum.
»Vielleicht ist es wieder der Impulser?« Bernards Stimme
    klang schüchtern.
    Katman warf ihm einen bitterbösen Blick zu. »Ich kann ihn mir nicht rausnehmen.«
Mit leichtem Schub ging der Gleiter auf Kurs.
»Er wird langsamer«, stellte Bernard fest, der durch die Seitensichtluke die Geschwindigkeit navigatorisch maß.
»Ich beschleunige.«
»Nicht zuviel!« befahl Katman. »Wenn es nicht der Impulser war – wir könnten uns sonst die Nase stoßen. Hier ist einiges nicht normal.«
»Das kannste laut sagen«, murmelte Sredny, dem der Schweiß von der Stirn lief, als Schübe er den Gleiter mit eigner Körperkraft vorwärts. »Ich gebe Vollschub, aber…«
»Das Ding

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