Raumkundschafter Katman
Dutch und erhob sich.
»Der Computer hat Schlußfolgerungen gezogen«, sagte da Kerper.
Dutch setzte sich wieder. »Bitte.«
»Erste Schlußfolgerung:
Abbruch der Expedition, gleichzeitig Hinterlassung einer Kontaktboje mit einem Verhandlungsangebot der Erde und der Bitte, die Besatzung der Sibir zu schützen.
Begründung:
Zwar ist nicht absolut auszuschließen, daß die Yogazivilisation zu einer friedlichen Kontaktaufnahme bereit ist – aber die Chancen stehen vier zu eins gegen diese Möglichkeit. Ein Fehlschlag bedeutet Angriff auf die Serdjuk.
Zweite Schlußfolgerung:
Eine Bedrohung der Erde durch die Yogazivilisation ist wenig wahrscheinlich – aber nicht völlig auszuschließen.«
Die Schrift erlosch.
Dutch fragte: »Alles?«
»Alles«, bestätigte Kerper.
»In sechs Stunden Befehlsausgabe«, sagte Dutch.
Unruhig lief Katman in seiner Kabine umher, schaltete Illusionsbilder auf die Wand, löschte sie wieder. Er wartete auf Sibyll – und ärgerte sich über den Verlauf und die Ergebnisse der Befehlsausgabe.
Daß Larissa – nicht ungeschickt, wie er im nachhinein anerkennen mußte – alle Computeraussagen genutzt hatte, um die Notwendigkeit der Weiterführung der Expedition zu begründen, wunderte ihn nicht. Aber daß Dutch sich so halbherzig verhielt, das verstand er weniger, ja es empörte ihn.
Das Material über Yoga Zehn gab dem Kommandanten alle Argumente für den Rückzugsbefehl in die Hand. Die Sibir hatten sie entdeckt, sie befand sich in der Hand der Yogagesellschaft. Das belegten die Videos und Melans Aussagen. Dieser Teil des Expeditionsauftrages war erfüllt.
Zugleich stand fest, daß die Serdjuk – selbst wenn sie die Poolman zu Hilfe rief – nicht imstande war, gegen den Willen der Yogas die Besatzung der Sibir vom Planeten Yoga Zehn zu holen. Deshalb erwartete die Mehrheit der Besatzungsmitglieder auch den Befehl zur Rückkehr zur Erde, und dieser Meinung hatte er Ausdruck verliehen. Energisch.
Aber Dutch hielt an seiner Halbe-Distanz-Entscheidung fest. Weshalb bloß? Hatte die unbehelligte Rückkehr des RE sieben bei ihm neue Hoffnungen geweckt, daß vielleicht doch noch ein normaler Kontakt mit der Yogazivilisation möglich sei? Kaum anzunehmen, Dutch besaß einen ausgeprägten Realitätssinn, gab sich keinen Illusionen hin.
Offenbar war er zermürbt durch die Konfrontation mit Larissa und nicht mehr in der Lage, ihr Widerstand zu leisten.
Sie aber hatte das erkannt und nutzte es aus, um ihren Willen durchzusetzen. Starr hielt sie an der Absicht fest, die Besatzung der Sibir aufzunehmen und dazu mit der Yogagesellschaft Kontakt herzustellen, und tat alles, um den Abbruch der Expedition zu verhindern.
Deshalb wohl auch hatte sie sofort Dutchs Vorschlag unterstützt, daß die Serdjuk ihren Abstand zur Poolman halbieren sollte. Zugleich schlug sie vor, über alle Sende- und Kontaktierungsgeräte ein Verhandlungsangebot auszustrahlen.
Dutch akzeptierte das. Seither sendeten alle Anlagen pausenlos eine Kontaktbotschaft. Und Dutch griff noch einen Vorschlag seiner Stellvertreterin auf.
»Selbstverständlich bereiten wir die Rückkehr zur Erde vor.« Der RE sieben, das war ihre Idee, sollte vorausfliegen, um zwischen den beiden Raumschiffen Position zu beziehen und als Relaisstation eine stabile Funkverbindung zur Poolmann zu gewährleisten.
»Weit weg von Dutch will sie mich haben«, murmelte Katman. »Sie wird ihn einwickeln, früher oder später.« Außerdem mochte Eifersucht eine Rolle spielen. Sie gönnt uns nicht, daß wir zusammenleben, Sibyll und ich.
Endlich kam Sibyll. Sie verlangte, daß Katman den Kommandanten zur Änderung seiner Entscheidung bewegen solle.
Katman lehnte ab. »Wozu?« Er umfaßte ihre Taille, zog sie an sich.
Sie sträubte sich, aber nicht ernsthaft. »Weshalb willst du dir das gefallen lassen?«
Er küßte sie.
»Es ist ein Befehl, nicht mal der schlechteste. Und von der These eines Camu, ›Ich lehne mich auf, also bin ich‹, habe ich nie etwas gehalten. Auflehnung hat nur dann ihre Berechtigung, wenn Grundwerte irdischer Moral verletzt werden. Und davon kann hier nicht die Rede sein.« Wieder küßte er sie. »Nur persönliche Interessen von dir und mir sind betroffen. Kein Grund zur Auflehnung.«
»Es ist Larissas Idee, nicht seine. Du bist bei der Mannschaft geachtet. Deshalb will sie dich aus dem Wege haben, bevor es zu einer Begegnung mit den Yogas kommt, damit du nicht ihren Handlungsspielraum einengst.«
»Wenn die Yoga-Schiffe erst einmal in der
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