Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumkundschafter Katman

Raumkundschafter Katman

Titel: Raumkundschafter Katman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Ansorge
Vom Netzwerk:
also der Groll? Sollte er dem Schicksal zürnen? Den Umständen? Oder wie er es auch immer benennen mochte, es machte sich nichts aus seiner Gemütsverfassung. Höchstens brachte es ihm einen Anpfiff des Kommandanten ein.
Aber der sprach mit dem Informationsoffizier. »Was waren das für Blindstellen im Original?«
»Ausfälle beim Empfang.«
»Ursache?«
»An unserer Anlage lag es nicht, die ist in Ordnung.«
»Woran dann?«
Auf dem Monitor sahen Gladyschew und Salbeg, wie der junge Offizier nach Worten suchte. »Ihre G-X-Strahlen haben mitgespielt.«
»Sind sie schon so nah heran?« rief Gladyschew erschrocken.
»Wie man es nimmt. Sie selbst noch nicht – doch ihre Strahler reichen weit.«
Gladyschew zog die Augenbrauen zusammen. »Demnach können sie auch unsere Sendungen zur Erde stören?«
»Kaum. Vielleicht, wenn sie näher kommen. Unsere Abstrahlungen sind so kräftig, daß sie zur Zeit noch nicht beeinflußt werden.«
»Danke.« Er drehte sich der Raumkarte zu, blickte Salbeg an. »Also haben wir noch Zeit.«
Der wußte nicht, was der Kommandant meinte, aber er mochte auch nicht fragen. Wer weiß, wie Gladyschew reagieren würde.
Mit Höchstgeschwindigkeit unter Einsatz aller Energiepotenzen schoß die Poolman auf den Eingang zum Hyperraum zu – aber die Yogaflotte verringerte von Zeiteinheit zu Zeiteinheit den Abstand.

3.
    Im RE sieben angekommen, stiegen sie aus den elastischen Raumpanzern. Bernard konzentrierte sich auf seine Sendeanlagen. Da sie nicht bis zur Informationskabine im Gebäudekomplex gelangt waren, wollten sie vom Gleiter aus versuchen, zum Yogaplaneten Funkkontakt herzustellen.
    »Wir offerieren ihnen das Ultimatum, sofort alle Feindseligkeiten gegenüber der Poolman einzustellen und uns in Ruhe zu lassen. Wenn nicht – drohen wir ihnen die Atomisierung ihres Satelliten an«, schlug Katman vor. »Hier ist der Text.«
    »Commander«, rief Sredny halblaut und zeigte auf den kleinen Computermonitor.
Der Monitor zeigte drei landende Raumschiffe. Gestalten stiegen aus, formierten sich zu Kolonnen.
»Sieht nicht gut aus.« Sredny sah Katman an, wünschte sich ein beruhigendes Wort.
Katman überlegte fieberhaft. Das änderte alles. Sie ließen ihnen keine Zeit. Und keine Wahl. Oder doch?
Er blickte durch die Sichtscheiben nach draußen.
»Sie kommen.«
Zwei Kolonnen, mit etwa zwei Meter Abstand zueinander, näherten sich dem Platz, auf dem der RE sieben stand.
»Wie in einem historischen Film«, flüsterte Sredny.
»Bernard, unseren Text über die Automatik laufen lassen. Für alle: volle Schutzausrüstung, doppelter Kampfsatz und raus aus dem Gleiter!«
Bernard bekam erst jetzt mit, was draußen vor sich ging. Mit zitternden Händen legte er das Band ein, schaltete Energie auf den Sender.
Am Ende des Platzes angelangt, zogen sich die Kolonnen auseinander und bewegten sich in einem weiten Bogen auf den RE sieben zu. Hinter ihnen tauchte eine zweite Kette auf.
»Sechsundzwanzig, jede Reihe.« Sredny hatte sie gezählt. Also kamen da zweiundfünfzig Yogawesen, die unbekannte Geräte trugen, auf den Gleiter zu. Sie schritten wie Menschen, ganz normal – so weit Bewegungen in diesem fast schwerelosen Zustand normal sein konnten.
Dennoch haftete ihren Bewegungen etwas Eigenartiges an. Auch Sredny grübelte.
»Vielleicht wegen der fehlenden Schwerkraft?«
Den ersten beiden Ketten folgten abermals zwei, jede wieder zu sechsundzwanzig. Die vorderen zweiundfünfzig gingen zu Boden, während die hinteren heranmarschierten. Als sie fast die ersten Reihen erreicht hatten, legten sie sich hin, und die anderen setzten den Vormarsch fort.
Da wurde ihm die Eigenart ihrer Bewegungen bewußt. Sie bewegten sich völlig synchron, alle zweiundfünfzig!
Weshalb setzten sie ihre Waffen nicht ein? Auf Yoga Neun befanden sie sich allerdings näher an Sierpen, als sie ihre Nahkampfgeräte gebrauchten. Aber sicherlich besaßen sie auch weitreichende Waffen. Überhaupt lief das Ganze eigentümlich ab.
»Das sind ja…« Ja was eigentlich? Maschinenwesen, hochwertige Bioroboter oder programmierte Menschen?
Sredny und Bernard kletterten in die Schleuse, während er noch am elastischen Raumpanzer fingerte.
Er dachte an die Quartiere im Flachbau, an die zweiundfünfzig Abortsitze. Offenbar liefen auch die Prozesse in ihrem Innern gleichartig und gleichzeitig ab.
Aber wer befahl ihr Handeln? Wo befand sich der Kommandeur? Unten, auf dem Planeten? Unwahrscheinlich. Die Entfernung war zu weit. Irgendwelche Befehlsgeber mußten

Weitere Kostenlose Bücher