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Raumkundschafter Katman

Raumkundschafter Katman

Titel: Raumkundschafter Katman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Ansorge
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mitgekommen sein. Wo steckten sie, die Offiziere der Angreifer? Wenn man die ausschalten könnte… Aber er vermochte nur die in Kolonne anrückenden Wesen zu erkennen. Und die kamen näher und näher.
Er raffte seine Geräte zusammen, ergriff die Tasche, sprang in die Schleuse.
Als die Yogawesen die zum Gebäudekomplex springenden Menschen wahrnahmen, änderten sie ihre Formation. Der linke Flügel beschleunigte und versuchte, sich zwischen die drei Raumfahrer und den Gebäudekomplex zu schieben.
»Wir müssen vor ihnen am Portal sein.«
»Und dann?« fragte Bernard.
»Versuchen wir, uns in der Zentrale zu verschanzen. Oder – wir gehen ins Innere der Station.«
»Wir schaffen es nicht, Commander, sie sind vor uns dort!«
»Feuern!«
Sie richteten ihre Strahler und fegten die ersten beiden Reihen zu Boden.
Katman wunderte sich, wie mühelos das ging. Einige der Liegenden versuchten zurückzukriechen, andere krümmten sich am Boden.
»Weshalb wehren sie sich nicht?«
»Weil sie keinen Befehl dazu erhalten haben. Vielleicht sind ihre Manipulatoren zu weit entfernt.«
»Sie wollen uns lebend haben«, keuchte Bernard und feuerte auf die Fliehenden.
»Zum Portal!« befahl Katman.
Sie bewegten sich vorsichtig und kamen doch in weiten Sätzen voran. Am Portal angelangt, schleusten sie sich ins Innere.
Aufatmend öffneten sie die Helmvisiere.
Bernard lehnte stumm an der Gangwand.
»Mein Großvater sagte immer«, Sredny schniefte beim Sprechen, »das beschissenste Leben sei immer noch besser als der schönste Tod.« Er blickte von Katman zu Bernard, ehe er vollendete: »Der Mann hatte recht.«
Er setzte sich, betrachtete seine unförmigen Raumstiefel.
Katman dachte, unser Tod wird nicht mal schön sein. Nur schnell – und: Was ist überhaupt ein schöner Tod?
    »Sie bremsen mit ihrem Schwerefeld unsere Geschwindigkeit«, meldete der Chief. Und der Informationsoffizier ergänzte: »Ihre G-X beginnt unseren Sender zu beeinträchtigen.«
    Gladyschew bewegte die Lippen, er fluchte lautlos. Nach kurzem Räuspern äußerte er mit heiserer Stimme: »Das gespeicherte Material über die Yogagesellschaft wird über die Kompaktanlage der Erde übermittelt. Die Sendungen laufen in der programmierten Rangfolge, das wichtigste zuerst. Sofort beginnen.«
    »Aber dann werden wir noch langsamer!« Auf dem Gesicht des Chief perlten Schweißtropfen.
»Ich weiß.«
»Die Energie für die Kompaktanlage geht dem Antrieb verloren.«
»Ich sagte bereits, daß mir das bekannt ist.« Und zum Informationsoffizier: »Beginnen Sie.«
»Jawohl.« Der Offizier verließ die Zentrale, nicht ohne einen entschuldigenden Blick mit dem Chief gewechselt zu haben.
Gladyschews Entscheidung hatte Unmut erzeugt. Er mochte das spüren, denn er erklärte plötzlich: »Die Erde hat ein Recht, alles zu erfahren.«
»Aber uns werden sie garantiert vor dem schwarzen Loch erwischen.«
»Officer, und wenn wir nicht senden – schaffen wir es dann?«
Alle schwiegen und schauten zum Chief.
Der zuckte nur mit den Schultern.
Gladyschew mit düsterem Blick auf seine Offiziere: »Sie selbst, jeder von Ihnen, träfe an meiner Stelle die gleiche Entscheidung.«
Der leitende Ingenieur verließ die Zentrale.
Salbeg blickte angestrengt auf die Sternenkarte. Er wollte sein Mutlosigkeit verratendes Gesicht vor dem Kommandanten verbergen. Dieser Entschluß besiegelte ihr Schicksal. Bisher nahte das Ende allmählich, jetzt kam es unaufhaltsam schnell.
    In der Halle mit den drei trommelartigen Aufzügen blieb Katman plötzlich stehen. »Kannst du uns hinunter bringen?«
    »Warum nicht?« Sredny hantierte bereits an der Leitschiene des mittleren Kessels. »Ohne Bordcomputer wird es allerdings schwer, vor allem das Wieder-herauf-Kommen. Vielleicht reicht der Handrechner.«
    Der Aufzug ruckte nach oben, klickte bei fünf Meter Höhe in den Stand; die Türhälften schoben sich auseinander, innen leuchtete Helligkeit auf.
    »Bitte.« Sredny wies auf den geöffneten Einstieg, zufrieden mit seiner Leistung.
Sie gingen mit ihrem Gerät hinein und hörten noch das Stampfen und Scharren der sich nähernden Kampfscharen, bevor sich der Eingang schloß.
»Werden sie ihre Anlagen schonen?« Bernard sah furchtsam zur Decke.
»Hoffen wir es«, erwiderte Katman. »Uns würden sie jedenfalls nicht schonen.«
Bernard nickte deprimiert.
Srednys Aufmerksamkeit war auf die Aufzugsautomatik gerichtet. Langsam begannen sie zu sinken.
Plötzlich krachte und heulte es über ihnen.
»Sie sind da.«
Unwillkürlich

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