Raumpatrouille Nebelwelt
Sie.«
»Bitte sehr. Mein Abgesandter, den Sie als Professor Schimpfeng kannten, schilderte Sie als entschlossenen, klarsichtigen Mann und Raumwaffenoffizier. Waren Sie anwesend, als mein Abgesandter von der irdischen GWA getötet wurde?«
Das war eine verfängliche Frage. Da ich sie jedoch in Gegenwart von Hannibal und Manzo beantworten durfte, konnte es später nicht zu Überschneidungen in den Aussagen kommen.
»Jawohl, Großmächtiger, ich war dabei. Wir verteidigten uns im sogenannten Wintergarten des U-Bootes.«
»Worin …?«
»Wir nannten die Zentrale Wintergarten wegen der darin wachsenden Pflanzen, Großmächtiger. Es waren unbekannte Gewächse.«
»Ah, ich verstehe. Fahren Sie fort.«
Nikolajew musterte mich mit geradezu liebevollen Blicken. Er schien erfreut zu sein, mich so einwandfrei antworten zu hören.
»Professor Schimpfeng verschwand plötzlich, Großmächtiger. Manzo und Akera Siuto waren bereits verhaftet worden. Man blies Gas in die Räume des Bootes. Ich sah, daß Professor Schimpfeng seine Gestalt wechselte. Er verschwand in einem großen Glasbehälter, in dem vorher eine Art Wasserschlange von unbekannter Form umherschwamm. Von da an konnte ich nicht mehr genau beobachten, was weiter geschah. Wir wurden angegriffen und mit Schockwaffen betäubt.«
»Was wissen Sie über Schockwaffen?«
»Nicht viel, Großmächtiger. GWA-Agenten gebrauchten später dieses Wort.«
»Ich verstehe. Wie wurde Schimpfeng getötet?«
»Ich weiß es nicht genau. Ich lag betäubt auf dem Rücken, aber ich konnte sehen und hören. Ich erblickte auch das große Aquarium, in dem immer noch die Schlange umherschwamm. Oberstleutnant HC-9, ein GWA-Schatten, nahm das Gefäß unter Feuer und vernichtete das Tier. Später wurde mir gesagt, es wäre identisch mit Schimpfeng gewesen.«
»Danke sehr, das genügt.«
Ich verbeugte mich und trat in starrer Haltung einen Schritt zurück. Nikolajew strahlte. Ich hatte mich mit meiner Schilderung streng an die Wahrheit gehalten, was man offenbar erkannt hatte. Jetzt fragte ich mich nur, wie die Nachricht über die Todesart des Monstrums bis zur Venus gelangt war!
Das Innentor rollte auf. Es bestand ebenfalls aus dicken Stahlplatten. Vor uns lag ein Vorzimmer. Wir traten ein, die Schleuse glitt zu, und dann geschah etwas, das mich zu einem gestöhnten »Nein!« veranlaßte.
Die stabil erscheinende Querwand wurde durchsichtig. Es handelte sich um ein regulierbares Energiefeld, das sicherlich nicht so einfach durchbrochen werden konnte.
Dahinter erstreckte sich ein großer, hoher Raum mit gewölbter Decke, an der eine künstliche Atomsonne hing und blendendes Ultralicht nach unten strahlte.
Im Hintergrund des Saales standen fünf riesige, von zahllosen Kontrollinstrumenten überdeckte Maschinen. Schlauchleitungen und Kabelverbindungen führten zu fünf mannshohen, glockenförmigen Behältern aus einem glasartigen, völlig durchsichtigen Material.
Die Glocken waren mit einer rötlichen, gelatineartigen Flüssigkeit angefüllt. Darin schwammen fünf Gehirne, die mit Hilfe der sichtbaren Kabel- und Schlauchverbindungen anscheinend mit allen lebensnotwendigen Stoffen versorgt wurden.
Manzo wich entsetzt um einige Schritte zurück. Ich starrte fasziniert und von Grauen geschüttelt auf diese grauweißen, pulsierenden Gehirne, die sich träge in der Flüssigkeit bewegten. Wo die natürlichen Nerven- und Adernstränge aus den Gehirnmassen hervortraten, endeten die von den Maschinen ausgehenden Leitungen in komplizierten, offenbar halborganischen Gewebeverbindungen.
Alle
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