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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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fand, die Steilklippen und Felsen bedeckten. Micaya schnüffelte anerkennend und machte eine Bemerkung über das stechende Aroma der in den kleinen Gärten wachsenden Kräuter. Auf dem Gipfel des Bergs hatten sie einen Panoramablick über das frühere Große
    Schlammbecken von Angalia, das sich inzwischen in Grasland verwandelt hatte, in dem sich Getreidefelder den Platz mit buntleuchtenden Blüten teilten.
    »Das wird unsere erste Jahresernte«, sagte Blaize. »Als ich letztes Jahr gerade die Vorbereitungen zur Aussaat getroffen hatte, kamen diese Hohlköpfe, mit denen ich in dieses System gekommen bin, zu unserem Treffen hierher. Natürlich hat von denen niemand eine Veränderung bemerkt. Aber wenn euer GehirnSchiff die Dateien über die Ersterkundung abruft…«
    »Sie kann noch mehr tun«, teilte Forister ihm mit. »Sie war selbst schon einmal hier. Nancia, kannst du irgendwelche Veränderungen feststellen? Abgesehen davon, daß hier
    inzwischen Pflanzen wachsen, meine ich?«
    Blaize erbleichte zwischen seinen Sommersprossen.
    »Nancia?«
    »Hast du irgendwelche Probleme mit meinem Gehirnschiff?«
    fragte Forister freundlich.
    »Wir… sind nicht gerade als Freunde auseinandergegangen«, gestand Blaize mit erstickter Stimme.
    Nancia hegte zwar inzwischen schon weitaus freundlichere Gefühle gegen Blaize, war aber noch nicht bereit, ihm das auch einzugestehen. »Der Horizont weist Veränderungen zwischen allen großen Berggipfeln aus«, berichtete sie in der neutralen, blechernen Stimme, die ihr die Beschränkungen des
    Kontaktknopfs auferlegten. »Die Vergrößerung eines
    veränderten Gebiets zeigt neue Erdaufschüttungen und
    Felsgestein, die ein System von Abwasserkanälen blockieren, das im Augenblick 17,35 Meter unter dem Wasserspiegel
    liegt…«
    »Der Hummhumm-See«, sagte Blaize. »Mein erster Versuch der Landschaftsgestaltung. Das Problem war, daß ich
    sämtliche Abflüsse blockieren und Staumauern errichten mußte, bevor ich dafür garantieren konnte, daß die Fluten nicht durch das Schlammbecken krachen würden. Danach brauchten wir Bewässerungskanäle, die in das Becken führten. Und Sedimentablagerungen, damit das Erdreich, welches die Fluten früher hierherschwemmten, immer noch in das Becken
    einströmen und den Mutterboden erneuern können. Wollt ihr jetzt wieder mit nach unten kommen? Ich will euch die
    Getreideproben zeigen und die Testergebnisse. Natürlich ist es noch nicht ganz reif«, redete er weiter, als er sie wieder den Weg hinunterführte, »aber es wird eine erstklassige Ernte.
    Amaranth-19-hyper-J Rev2, falls euch das etwas sagt. Hoher Proteingehalt, reich an natürlichen Nährstoffen,
    hervorragender Ertrag auf diesem reichen Mutterboden. Damit dürften wir in der Lage sein, uns selbst zu versorgen und auch noch Überschüsse zu verkaufen. Deshalb habe ich auch bis jetzt gewartet, bevor ich für die Loosies den Status
    Intelligenter Lebewesen beanspruchte. Ich wollte sichergehen, daß wir uns selbst versorgen können – für den Fall, daß der PHD beschließt, die Rationslieferungen zu beschneiden. Und ich habe mich auch nicht ans Pflanzen gewagt, bevor nicht das ganze Dämmsystem fertiggestellt und getestet worden war. Die Loosies hätten mir nie wieder vertraut, wenn ich Saat gesetzt hätte und sie fortgespült worden wäre. Wir brauchten sehr viel Hochleistungsgerät zur Landschaftsumgestaltung; das hat sämtliche Minenprofite der ersten drei Jahre verschlungen.«
    Sie gelangten an den Fuß des Bergs, und Blaize machte sich forsch auf den Rückweg zur Hütte. Forister nahm ihn am Arm und zog ihn sanft von der Hütte fort an den Rand des
    Hochplateaus. »Ich würde mir doch gern erst noch deine Getreideernte etwas näher anschauen, bevor wir hineingehen«, fuhr er fort.
    Dort standen sie allerdings nicht am allerbesten Platz, um das Getreide zu begutachten: Sie kamen am Rand des
    Hochplateaus unmittelbar über dem häßlichen vulkanischen Schlammloch zum Stehen, das das Becken verunstaltete und in dem sich träge Blasen wälzten.
    Forister musterte Blaize wachsam. »Du hast die
    Eingeborenen gezwungen, in einer Korykiummine zu arbeiten, die dir gehört.«
    »Sie davon überzeugt«, berichtigte ihn Blaize.
    »Sie haben deinen Versprechungen geglaubt, die Gewinne zu ihrem eigenen Nutzen zu verwenden?«
    Blaize errötete. »Ich glaube nicht, daß sie ganz verstanden haben, was ich ursprünglich vorhatte. Jedenfalls die meisten nicht. Hummhumm und Gurgel begriffen es zwar, glaubten

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