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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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dessen mußte er dieses Minihedron erst in einen
    Leseschlitz bekommen, bevor er anfangen konnte.
    In seiner Kabine gab es keine Leseschlitze; und er würde auch hier festgehalten werden, bis sie die Zentrale erreicht hatten. Sollte er versuchen auszubrechen, würde dieses verdammte GehirnSchiff ihn mit Schlafgas oder einem
    Fesselfeld lahmlegen, bevor er einen Leseschlitz erreicht hatte.
    Polyon bleckte kurz die Zähne. Er liebte Herausforderungen durchaus. Er hatte noch immer seine Stimme, seinen Verstand, seinen Charme und Sensorkontakt zum GehirnSchiff und
    seinem Pilot. Mit diesen Werkzeugen macht er sich an die Arbeit, sich einen sicheren Tunnel in die Freiheit zu graben, indem er jedes Wort und jede Bitte so sorgfältig plazierte, wie ein Bergbauarbeiter das lose Erdreich an der Decke des Schachts löste.
     
    In den langen, nicht enden wollenden Stunden bis zum
    Singularitätspunkt zur Transition in den Subraum der
    Zentralwelten gab es nicht viel anders zu tun, als zu spielen oder zu lesen. Forister und Micaya spielten eine weitere Partie 3-D-Schach. Nancia kam ihnen entgegen, erschuf den
    Holowürfel für sie und speicherte die Züge, warnte sie aber, daß einige der Spieldaten verlorengehen könnten, falls sie beim Durchtritt durch die Singularität diesen Satz
    Coprozessoren verwenden mußte.
    »Das geht schon in Ordnung«, erwiderte Forister zerstreut.
    »Mic und ich sind im Laufe der Zeit schon so häufig von allen möglichen Dingen unterbrochen worden. Du spielst also nicht als meine Partnerin mit?«
    »Ich glaube, ich sollte es lieber lassen«, erwiderte Nancia mit echtem Bedauern. »Ich denke, ich sollte über unsere Passagiere wachen. Denen hat man eine Menge Freiheiten gestattet, weißt du.«
    Micaya schnaubte. »Freiheiten! Sie dürfen sich gerade einmal frei in ihren Kabinen bewegen, das ist schon alles. Sicher, ich würde die Zügel auch nicht zu locker lassen, aber – «
    »Das«, warf Forister ein, »ist auch der Grund, weshalb Sie ständig politische Probleme bekommen. Sie lassen die Zügel der Hochfamilien niemals schleifen, und das verabscheuen die.«
    »Sollten sie aber nicht«, meinte Micaya. »Ich gehöre
    schließlich auch dazu.«
    »Das ist kein Trost«, antwortete Forister fast traurig. »Wie dem auch sei, Mic, machen sie sich überhaupt keine Sorgen wegen einer eventuellen Schiffsmeuterei?«
    »Von diesen verwöhnten Bälgern?« Micaya schnaubte. »Ha!
    Selbst dieser de Gras-Junge, vor dem die anderen so viel Angst hatten, ist folgsam wie ein Lämmchen mitgekommen. Nein, keiner außer vielleicht Blaize hat den Verstand oder den Mumm, etwas zu versuchen.«
    »Blaize würde überhaupt nichts versuchen«, erwiderte
    Forister scharf. »Er ist ein guter Junge.«
    Micaya tätschelte Foristers Arm. »Ich weiß, ich weiß. Hat mich überzeugt. Aber den PHD hat er trotzdem übers Ohr gehauen. Und was ich noch schlimmer finde – er hat keinen Ton gegen die anderen gesagt. Dafür wird er noch
    geradestehen müssen, obwohl es alles in allem weniger ist, als der Rest dieser ehrenwerten Mannschaft für sich verbuchen kann.«
    »Ich verstehe«, bemerkte Forister mürrisch.
    Sev Bryley Sorensen streckte seine langen Beine aus. »Ich denke, ich werde mich mal ein wenig sportlich ertüchtigen«, verkündete er an niemanden im besonderen.
    »Wenn man das lange Gesicht dieses Jungen sieht, könnte man meinen, daß eigentlich er es ist, der zu seinem Prozeß reisen muß«, bemerkte Micaya, als Sev den Korridor zum Fitneßraum entlangging.
    »Es kann nicht allzuviel Vergnügen bereiten«, antwortete Forister sanft, »in ein Mädchen verliebt zu sein, das
    höchstwahrscheinlich die nächsten fünfzig Standardjahre nicht erreichbar sein wird. Und er hat auch nicht viel, was ihn davon ablenken könnte. Er ist nicht der Typ für 3-D-Schach.«
    »Nicht klug genug, meinen sie. Das ist wahr«, sagte Micaya mit einem Anflug von Selbstzufriedenheit. »Und andererseits zu klug für dieses blöde Spiel, das die Gefangenen spielen. Da bleibt ihm nicht viel anderes übrig, Sie haben recht.«
    »Mußt du wirklich die Gefangenen die ganze Zeit überwachen, Nancia?« Forister musterte ihre Säule mit jenem Lächeln, angesichts dessen ihre strengsten Vorsätze immer dahinschmolzen. »Die werden doch bestimmt keinen Schaden anrichten, während sie dieses idiotische Spiel spielen. Und wenn du meinst, daß es Micaya gegenüber unfair wäre, auf meiner Seite mitzuspielen… wir könnten doch zu dritt
    spielen?«
    Für

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