Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und lächelte wie ein Kind, das sich auf eine Nascherei freute. »Das könnte noch richtig interessant werden«, murmelte sie, an niemanden im besonderen gewandt.
    Blaize ließ den Blick durch den Gesichterkreis schweifen, dann sah er auf Nancias Titansäule. Sie schwieg. Bisher war noch nichts passiert; sollten diese Bälger versuchen gewalttätig zu werden, könnte sie das binnen Sekunden mit Hilfe von Schlafgas beenden. Und das wußte Blaize ebensogut wie sie.
    Nancia sah keinen Grund dafür, ihre Anonymität preiszugeben, nur um ihm Sicherheit zu verleihen. Schließlich war er tapfer genug gewesen, als er Polyon ganz allein geärgert hatte; warum, zum Teufel, konnte er jetzt nicht auch den anderen die Stirn bieten?
    »Aber Blaize war ja noch nie mutig genug, um zu petzen«, entließ Polyon seinen Cousin mit einem knappen Nicken. »Wir werden ihm Gelegenheit geben, darüber nachzudenken… die ganze Strecke bis Angalia. Das werden zwei sehr lange
    Wochen werden, kleiner Cousin, wenn niemand mehr mit
    einem redet. Und noch sehr viel längere fünf Jahre auf Angalia. Ich hoffe, du genießt das Leben unter den
    Gemüseköpfen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß irgend jemand im System Nyota dann noch etwas mit dir zu tun haben will.« Er drehte seinen Sessel, um das SPACED-OUT-Display zu mustern, und die anderen drei taten es ihm gleich.
    »Oh – bitte keine voreiligen Schlüsse! Ich bin dabei, ganz eindeutig«, plapperte Blaize los. »Und es gibt durchaus Möglichkeiten – ich hatte nur noch nicht die Zeit, ausgiebig darüber nachzudenken – die Korykiummine, beispielsweise –
    die ist noch nicht richtig entwickelt worden… vielleicht könnte ich mich dort einkaufen. Und der PHD wirft regelmäßig
    Lebensmittel über Angalia ab. Wer soll denn schon feststellen, wieviel davon tatsächlich an die Einheimischen gelangt und wieviel an einen anderen Ort weiterbefördert wird, wo man dafür bezahlen kann…« Er spreizte die Hände und zuckte mit den Schultern. »Mir wird schon etwas einfallen. Ihr werdet sehen. Ich werde es genauso weit bringen wie jeder von euch!«
    Polyon nickte wieder. Seine Faust schloß sich über dem Joyball, und Dingsbums’ juwelenbesetztes Netz senkte sich in einer Spirale auf Asteroidenland, um es einzuschließen und die anderen Spielicons in ein Gewebe glitzernder Stränge zu hüllen. »Dann ist es also abgemacht. Wir fünf gemeinsam.
    Kommt, es ist besser, wenn jeder von uns eine Aufzeichnung davon erhält.« Er holte eine Handvoll Minihedra aus der Tasche seiner Akademieuniform und warf sie in das
    Datenlesegerät. Einer nach dem anderen identifizierten sich Alpha, Fassa, Darnell und Blaize durch Hand-und
    Retinaabdruck und sprachen laut die Bedingungen der Wette aus, auf die sie sich geeinigt hatten. Nach der Aufnahme holte Polyon die Minihedra wieder hervor und reichte jedem von ihnen ein facettiertes schwarzes Polyhedron, wobei er das letzte selbst behielt. »Die solltet ihr besser an einem sicheren Ort aufbewahren«, empfahl er.
    Fassa befestigte ihr Minihedron im Inneren eines silbernen Drahtkäfigs, der zwischen klingelnden Glöckchen und
    glitzernden Stücken geschnitzten Prismaholzes von ihrem Amulettarmband herabhing. Sie schien die einzige zu sein, die es nicht eilig hatte, aus Polyons Einflußbereich zu fliehen; während die anderen auf die Ausgangsluke schier zustürmten, nestelte Fassa an ihrem Armband herum und versuchte es mit dem schimmernden Minihedron an verschiedenen Stellen, als bestünde ihre einzige Sorge darin festzustellen, wo es sich am besten machen würde.
    Nachdem Alpha, Darnell und Blaize die Zentralkabine
    verlassen hatten, fragte sich Nancia, ob Polyons schnelles Handeln und seine hypnotisierende Persönlichkeit sie hatte vergessen lassen, daß er seine Absichtserklärung als einziger der fünf nicht auf den Minihedra aufgezeichnet hatte. Oder fürchteten sie sich nur davor, seine Autorität anzufechten?
    Nicht daß es eine Rolle spielte. Sie selbst hatte schließlich die gesamte Szene aufgezeichnet. Noch dazu aus verschiedenen Blickwinkeln.
    »Ihr werdet schon sehen«, wiederholte Blaize, über die Schulter gewandt, als er die Kabine verließ. »Ich werde es weiter bringen als jeder von euch.«
    »Kleingeld, kleiner Mann«, höhnte Alpha auf dem Weg
    hinaus in den Korridor, »Kleingeldpläne für Kleingeister.
    Du wirst der Verlierer sein, aber wen kümmert das schon?
    Irgendjemand muß ja schließlich

Weitere Kostenlose Bücher