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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Handgelenk, wo Sev sie festgehalten hatte, war ein weißer Ring zu sehen; sie rieb zerstreut daran, während sie weitersprach. »Gut, dann lassen wir die Sache mit dem Netz erst einmal. Es gibt auch andere Möglichkeiten, es zu beweisen. Einer der Männer, die Darnell ruiniert hat, hat ein wenig zuviel über seine Methoden herausbekommen, da hat ihn Darnell ins Sommerland geschickt.«
    An diesem Punkt entschied Nancia, daß Forister das
    Gespräch besser mitverfolgen sollte. Was immer sie von dem Mann als Ersatz für ihren Caleb halten mochte, war er doch immerhin ein hoher, zuverlässiger Beamter der CenDip. Er hatte Freunde im Sommerland. Und er schien ihre Meinung von Dr. bint Hezra-Fong zu teilen. Sie stellte den Input aus Fassas Kabine zu ihren Lautsprechern in Foristers durch. Nach einem Augenblick benommenen Schweigens nahm Forister
    zwischen den Antiquitätenstapeln auf seiner Koje Platz und lauschte angespannt.
    »Darnell glaubte, daß Alpha den Mann für ihn umbringen würde. Sie hatte einen Haufen Unfälle bei den Tests, die sie mit ihren Wohlfahrtspatienten ausführte. Sie war schon richtig geschickt darin geworden, Todesurkunden mit scheinbar
    harmlosen Todesursachen zu fälschen. Bei unseren jährlichen Treffen pflegte sie damit zu prahlen. Einer mehr oder weniger wäre kein Problem für sie gewesen. Aber sie hat ihn nicht getötet. Sie hält ihn voll unter Seductron, daß er nicht mehr weiß, wer er ist, und wann immer sie will, daß Darnell ihr einen Gefallen tut, droht sie, dem Mann seine Seductron-Dosis abzuschneiden.«
    »Sein Name?« wollte Sev wissen.
    Fassa senkte die Augen. »Ich hätte gern ein paar Garantien, daß du meine Strafe mindern läßt.«
    »Du weißt, daß ich dir diese Garantien nicht geben kann«, versetzte Sev.
    Sie verschränkte die Finger. »Du könntest aber deinen
    Bericht über diese letzte Reise verlegen. Ohne deine Aussage und die Aufzeichnungen gäbe es keinerlei schwerwiegende Beweise gegen mich.« Sie sah auf, ihre Augen schimmerten von ungeweinten Tränen. »Bitte Sev! Ich dachte, du würdest wenigstens etwas für mich empfinden.«
    »Da hast du falsch gedacht«, sagte Sev mit einer Stimme, die so tot und tonlos klang wie die künstliche Sprache irgendeines Drohnenschiffs.
    »Was habe ich dann davon? Warum sollte ich dir irgend
    etwas geben?« Verzweifelt hämmerte Fassa mit den Fäusten auf die Koje ein. Ihre Fäuste versanken in der Plasmaform und hinterließen vorübergehende Dellen, die sich wieder glätteten, sobald sie die Hände hob. »Na gut, na schön. Dann mach nur weiter und sieh mit an, wie man mir das Gehirn ausbrennt oder mich so lange im Gefängnis festhält, bis ich zu alt bin, um mich noch darum zu kümmern«, sagte sie müde. »Aber warum sollen die anderen davonkommen, wenn mein eigenes Leben ruiniert ist? Der Mann heißt Valden Allen Hopkirk, und ihm gehörten früher die Hopkirk-Leuchtwaren hier auf Bahati.
    Genügt dir das, oder hättest du auch gerne noch seinen zentralen Bürgercode?«
    »Wir wissen alle Einzelheiten zu schätzen, die du uns
    mitteilen kannst«, erwiderte Sev vorsichtig.
    »Nun, zufälligerweise kenne ich aber seinen Code nicht, da hast du also Pech!« fauchte Fassa. »Warte… warte… da ist noch mehr.«
    »Ach ja?«
    »Finde Hopkirk, dann hast du Beweismaterial gegen Alpha und Darnell«, warf Fassa schnell ein. »Aber es gibt da noch jemanden, den du dir kaufen solltest. Sein Name ist Blaize…«
    In der anderen Kabine senkte Forister den Kopf auf seine zu Fäusten geballten Hände. »Blaize Armontillado-Perez y
    Medoc«, flüsterte er. »Nein. Nein.«
    Ich habe Familie im System Nyota… Ich wollte sie nach Sommerlandbesuchen…
    Nancia unterbrach die Audioübertragung in Foristers Kabine und schaltete ihre eigenen Sensoren dort aus. So lauschte sie allein, während Fassa die Einzelheiten von Blaizes
    unrühmlicher Karriere auf Angalia zum besten gab; das
    Umlenken von PHD-Frachten, die Sklavenarbeit und die
    Folterungen der eingeborenen Bevölkerung, deren Beschützer er doch eigentlich hätte sein sollen.
    Eines Tages würde Forister diese Einzelheiten erfahren und akzeptieren müssen, aber noch nicht jetzt. Sie würde ihn damit unbehelligt lassen, bis er von sich aus um die Aufzeichnungen dieser Unterhaltung bat, und dann würde sie dafür sorgen, daß er sie ungestört anhören könnte.
    Und so war Nancia die einzige Zeugin, als Fassas Beichte zu einem abrupten Ende gelangte. Nachdem sie ihre Erzählung über Blaizes

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