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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Capellafarn neben Sev, dann begaben sie sich in einen anderen Teil des Raums, wo sie weitab von dem seltsamen, mürrischen jungen Mann und seiner sprechenden Pflanze Platz nahm.
    »Übrigens erregst du Aufmerksamkeit«, versetzte Sev
    liebenswürdig. »Laß mich die Sache lieber auf meine Weise begehen.«
    »Dann schieb nur nicht mir die Schuld zu, wenn du wieder in einer Recyclingtonne endest«, entgegnete Nancia. »Und
    erwarte bloß nicht, daß ich Forister losschicke, um dir aus der Klemme zu helfen. Denn irgend jemand muß ja, wie du eben selbst festgestellt hast, Fassa bewachen.«
    »Ich brauche«, sagte Sev laut und klar, »niemanden, der mich aus der Klemme holt.«
    Die anderen Besucher begannen zu tuscheln, und irgend
    jemand kicherte. Sev spürte, wie er rot wurde. Zwei Gestalten materialisierten sich rechts und links neben seinen Ellenbogen, die eine groß und klobig, die andere schnell auf ihn zustoßend wie ein Kolibri.
    »Haben wir schon wieder unsere Medikamente vergessen,
    Söhnchen?« fragte der Kleine mit gütiger, besorgter Stimme.
    Er wandte sich an die anderen Besucher im Raum.
    »Entschuldigen Sie die Belästigung. Der arme Kerl hört Stimmen. Sollte gleich besser werden, nach der Thera – aua!«
    Sev trieb eine Faust gegen das Kinn des kleinen Manns und wirbelte herum, um sich dem großen zu stellen. Da senkte sich eine Hand wie ein kleiner Felsbrocken auf seinen Kopf. Der Raum um ihn herum begann sich zu drehen. Eine alte Dame kreischte auf. Er erblickte etwas Scharfes in der riesigen Hand.
    Hätte ich mir denken müssen. Die Gefahr ist niemals dort, wo du hinschaust. Die Hand senkte sich ein zweites Mal, wie ein Erdbeben oder eine Lawine, und als Sev sich mit einer
    Windung wegdrehen wollte, schob sich die Nadel in sein Fleisch, leise wie ein Flüstern, sanft wie der Schlaf.
     
    Als sie den Lärm des Handgemenges in den Besucherräumen bemerkte, schlüpfte Alpha in das private Zimmer, das sie Hopkirk und der schnüffelnden Pennerin zugewiesen hatte.
    Diese verdammten Baynes und Moss! Konnten die denn nicht einmal eine winzige Aufgabe erledigen, ohne gleich eine Prügelei anzufangen? Blissto mußte irgend etwas an sich haben, das die Gehirnzellen dauerhaft zerstörte.
    Nun gut, wenigstens würde der Aufruhr im Warteraum dort alle Aufmerksamkeit binden; dann würde es hier keine
    unliebsamen Zeugen für ihr Vorgehen geben. Nicht daß sie damit rechnete, lange genug hierzubleiben, bis sich Probleme einstellten. Hopkirk grinste auf seine übliche, freundliche Art, und die Alkoholikerin Benton ruhte schlaff auf ihrem Kissen wie in einem Blisstotraum. Es war besser, sich erst um sie zu kümmern; Hopkirk war viel zu sediert, um Ärger zu machen.
    Als sie den Ärmel der alten Säuferin hochschob, um das Reizpflaster zu applizieren, fragte sich Alpha, ob Qualia Benton wirklich eine Schnüfflerin war oder nur eine
    hirngeschädigte Obdachlose, die das Pech gehabt hatte, zur falschen Zeit an den falschen Ort zu stolpern. Nicht daß es einen großen Unterschied machte. Sie würde jetzt keine Fragen mehr beantworten.
    Das Reizpflaster wurde auf kaltes, festes Fleisch gepreßt. Das Nadelkissen klickte, sank aber nicht ein. Eine eisige
    Vorahnung überkam Alpha. Irgend etwas ist hier faul. Irgend etwas ist hier sogar äußerst faul.
    Und Qualia Bentons dunkle Augen waren weit geöffnet,
    musterten sie amüsiert.
    »Die rechte Armprothese ist wirklich lebensecht«, meinte sie fröhlich, »aber Reizkissennadeln bekommen Sie nicht durch die Plastihaut. Und jetzt – o nein, meine Liebe! Das würde ich lieber sein lassen. Ganz bestimmt.«
    Unter dem Bettuch hatte sie einen häßlichen Nadler
    hervorgezogen. Wo kommt der denn her? Das alte Aas hat doch gar nichts anderes an als ihren Krankenhauskittel.
    »Was immer Sie in diesem Reizpflaster gehabt haben mögen, ist jetzt vergeudet«, informierte Qualia Benton sie im selben fröhlichen Tonfall. »Es wird gerade noch genug davon übrig sein, damit es in der Zentrale von einem Labor untersucht werden kann. Bitte versuchen Sie nicht, es wegzuwerfen; ich möchte es schließlich zur Beweissicherung für den Prozeß in einen Asservatenbeutel tun.«
    »Prozeß«, krächzte Alpha. »Asservatenbeutel.« Sie wich einen Schritt zurück, gelähmt vor Entsetzen, während ihr vorgesehenes Opfer ein echtes Bein und eine Prothese aus Permalegierung aus dem Bett schwang, den Kittel glattstrich und einen Plastikbeutel unter dem Kopfkissen hervorholte.
    »Lassen Sie es einfach

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