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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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nur vor ihren Inspektoren und Vorgesetzten bei der CenCom, sondern auch vor allen anderen bis auf Moira bewahrt hatte.
    »Es ging mir darum, daß man meine Entschiedenheit als
    etwas anderes interpretiert hätte«, gestand sie.
    Während ihrer ganzen Beichte war Alex bedrohlich still
    geblieben. Erst als sie endete, wurde ihr plötzlich klar, daß sie ihn soeben in die Lage versetzt hatte, sie dazu zu erpressen, ihn zu nehmen.
    Doch anstatt etwas zu sagen, fing er an zu lachen. Ja, er brüllte förmlich vor Lachen. Verwirrt wartete sie ab, bis er sich beruhigt hatte.
    »Du hast meine Akte nicht eingehend genug studiert, hübsche Dame«, sagte er. »Ach du liebe Güte! Ruf doch meine Akte auf, tu es ruhig. Nicht die Akademiedatei; vielmehr die Akte, in der mein Antrag für ein Stipendium steht.«
    Verwundert stellte sie eine Verbindung zum CenCom—
    Netzwerk her und öffnete Alex öffentliche Dateien.
    »Schau mal unter ›Hobbys‹ nach«, schlug er vor.
    Und da stand es: Hobbys und andere Interessen.
    Archäologie und Xenologie.
    Dann sah sie auch in seine Schulzeugnisse. Sie stellte fest, daß er in den unteren Klassen nicht nur jeden Geschichtskurs belegt hatte, sondern auch noch jeden archäologischen Kurs, den er irgendwie hatte unterbringen können.
    »Siehst du?« sagte er. »Ich hätte auch nichts dagegen, wenn mein Name auf dem einen oder anderen Aufsatz stünde.
    Natürlich immer vorausgesetzt, daß auf unseren Funden keine Flüche liegen! Und… na ja, wer könnte keinen Haufen Zahlungseinheiten gebrauchen? Ich würde mich gern mit
    einem ausreichend großen Konto aus dem Dienst
    zurückziehen, um mir selbst etwas zu kaufen… Na ja, einen kleinen Planetoiden.«
    »Aber weshalb hast du dich dann nicht für die Universität beworben?« fragte sie. »Weshalb hast du keinen Abschluß gemacht?«
    »Geld«, erwiderte er ehrlich, lehnte sich in seinem Sessel zurück und verschränkte die Finger über der Brust. »Schnöder Mammon. Meine Familie hatte keins – das heißt, sie hatte gerade genug, daß ich mich nicht für Stipendien qualifizieren konnte. Sicher, ich hätte meinen Abschluß machen können, aber in der Archäologie kann man nicht viel verdienen. Ach, Hypatia, das weißt du doch selbst! Du weißt doch, wie lange es dauert, um nur einen Doktor zu machen – Jahre über Jahre Feldarbeit, bevor man genug Material beisammen hat, um eine Dissertation zu schreiben. Und ein Archäologe, der auf
    Ausgrabungen der Klasse Eins geschickt wird, kommt nicht mit einem einzigen Doktorgrad aus.« Traurig schüttelte Alexander den Kopf. »Werte Dame, ich bin schon ein
    Liebhaber von Ohrensessel gewesen, seit ich ein
    Geschichtsfanatiker war, aber mehr konnte ich mir nie leisten.
    Ich mußte mich immer mit Büchern und Papier begnügen.«
    »Weshalb dann die Akademie?« fragte Tia stark verwundert.
    »Eine gute Frage. Darauf gibt es eine komplizierte Antwort.«
    Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, überlegte, dann fuhr er fort. »Angenommen, ich hätte einen Abschluß in
    Archäologie und Geschichte. Damit hätte ich im Institut einen Platz ganz unten auf der Hühnerleiter belegen können, als Sachbearbeiter vielleicht. Sachbearbeiterposten sind überall gleich, nur der Fachjargon unterscheidet sich, die Tätigkeit nie.
    Aber ich hätte es tun können, um dann an einem

Weiterbildungsprogramm teilzunehmen und Magister zu
    werden. Dann hätte ich irgendwo einen Posten als
    Forschungsassistent ergattern können, hätte aber immer nur den ganzen langweiligen Kram erledigen müssen. Als Forschungsassistent hat man keine Zeit mehr, um seinen
    Doktor zu machen. Dann wäre ich in den Institutsmauern
    gefangen gewesen, selbst wenn mein Chef persönlich auf
    Ausgrabungen gegangen wäre. Denn wenn man jemanden
    braucht, der sich zu Hause um das Lager kümmert, heuert man keine zusätzliche Kraft an, sondern läßt seinen Forschungsassistenten zurück.«
    »Ja, das verstehe ich schon, weshalb du das nicht getan hast«, antwortete sie. »Aber warum statt dessen auf die Akademie?«
    »Die Anforderungen für Akademiestipendien sind… etwas
    anders«, teilte er ihr mit. »Die Stipendienvergabestellen dort suchen nicht immer nur nach armen, aber brillanten Leuten –sie suchen nach kompetenten Leuten, die eine bestimmte
    Neigung haben, und wenn sie so jemanden finden, tun sie, was sie können, um ihn zu bekommen. Und der Wettbewerb ist auch nicht ganz so mörderisch. Die Akademie verfügt über mehr Stipendien als jedes

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