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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Namen interessierte, da hat mich dann die Alexanderzeit fasziniert. Eins führte zum anderen, und ehe ich mich versah, bekam ich entweder historische Holobänder oder Buchdisketten über Geschichte geschenkt, und das war mir eigentlich auch ganz lieb so.«
    Er kannte also tatsächlich den Ursprung ihres Namens. »Und weshalb dann die Militärstrategie?«
    »Weil alle anspruchsvollen Spiele Strategiespiele sind«, erläuterte er. »Ich… habe einen Freund, der wirklich ein sehr großer Spielefan ist und ich mußte ihm irgendwie Paroli bieten können. Also begann ich mit dem Strategiestudiurn. Das führte mich zur Kunst des Krieges, das wiederum zum Zen, und so gelangte ich zu den Kampfkünsten.« Er zuckte mit den
    Schultern. »Ich glaube, Tai Chi würde dir wirklich gefallen, dabei geht es um Streß und Energiefluß; es ist sehr ähnlich wie die Singularitätsmechanik und…«
    »Ganz bestimmt«, unterbrach Tia ihn. »Aber weshalb hast du dich dann nicht zum Militärdienst gemeldet?«
    »Aus dem gleichen Grund, aus dem ich Kampfkünste
    studierte… Ich mag es zwar nicht, wehrlos zu sein, aber ich wollte auch niemandem weh tun«, erwiderte er und wirkte merkwürdig bekümmert. »Sowohl im Tai Chi als auch im
    Karate geht es darum, niemals mehr Kraft einzusetzen, als man unbedingt muß, aber im Tai Chi wird die überlegene Kraft gegen sich selbst gekehrt, genau wie in Die Kunst des Krieges, und…«
    Einmal mehr mußte Tia ihn auf die Frage zurückführen. Er neigte dazu, abzuschweifen, bemerkte sie. Sie stellte ihm weiterhin Fragen, und als sie ihn schließlich gehen ließ, geschah es mit einem Gefühl der Ratlosigkeit. Zwar war er bisher die beste Wahl gewesen, aber obwohl er eindeutig sensibel und intelligent war, zeigte er keinerlei Interesse für ihr Wissensgebiet.
    Als sich der Himmel über dem Landeplatz verdunkelte und die Raumhafenscheinwerfer angeschaltet wurden, um das
    Licht auf ihre glatte Metallhaut zu werfen, ging Tia ihre sämtlichen Möglichkeiten noch einmal durch. Alex war zwar der beste, aber die anderen waren größtenteils völlig
    ungeeignet. Er war ganz offensichtlich zerstreut, und seine Gepflegtheit ließ etwas zu wünschen übrig. Er war zwar nicht gerade schlampig, trug seine Uniform aber auch nicht mit jenem Gefühl der Auszeichnung, das Tia für erforderlich hielt.
    Tatsächlich wirkte sie an ihm gar nicht, wie eine Uniform, sondern eher wie bequeme Freizeitkleidung.
    Seine Neigung, beim Gespräch ständig abzuschweifen,
    könnte in einer geselligen Situation sicherlich ganz amüsant sein, aber sie konnte sich auch vorstellen, daß es
    beispielsweise auf einen… einen Weganer irritierend wirkte.
    Da war es nicht abzusehen, in welche Schwierigkeiten sie geraten könnten, wenn sie es mit KIs zu tun bekamen, die die Dinge oft recht wörtlich nahmen.
    Nein, perfekt war er nicht. Nicht einmal annähernd.
    »XH Eins-Null-Drei-Drei, Funkruf für dich«, unterbrach
    CenCom ihren Gedankengang. »Reiß dich zusammen, Lady, es ist die Warzige Hexe des Westens, und ich glaube, irgend jemand hat gerade ihre Schwester unter einem Haus
    begraben.«
    Tia verstand die Anspielungen des Operators des CenCom
    zwar nicht, aber der deutlich ungeduldige Ton ihrer
    Vorgesetzten war nicht zu überhören. »XH Eins-Null-Drei-Drei, haben Sie sich inzwischen für einen Piloten
    entschieden?« fragte die Frau, und aus ihrem Mund klang es, als hätte Tia sich schon Wochen Zeit genommen, um sich für einen Partner zu entscheiden.
    »Noch nicht«, erwiderte sie vorsichtig. »Um ehrlich zu sein, ich glaube nicht, daß ich schon jemanden gefunden habe, den ich über längere Zeit wirklich ertragen könnte.«
    Das war zwar nicht das eigentliche Problem, aber schließlich würde Beta Gerold y Caspiari, für das eigentliche Problem auch kein Verständnis haben. Sie hätte ebensogut eine
    Weganerin sein können. Sie hatte nur wenig Geduld für die menschlichen Schwächen von Piloten übrig.
    »Hypatia, Sie vergeuden Zeit«, sagte Beta barsch. »Sie sitzen hier auf dem Landeplatz herum, tun nichts und blockieren eine Startrampe, obwohl Sie bereits unterwegs sein könnten.«
    »Ich gebe mein Bestes«, erwiderte Tia scharf. »Aber weder Sie noch ich wären besonders glücklich, wenn ich meinen Piloten nach der ersten Fahrt gleich wieder rausschmeiße!«
    »Sie haben sechs Piloten abgelehnt, die unseren sämtlichen Analysen zufolge hervorragend zu Ihrer Persönlichkeit passen würden«, konterte Beta. »Sie brauchen nur ein

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