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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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oder -gerissen wird. Und was den Rest betrifft – die Kuppeln sind zwar gegen Blitzschlag isoliert, aber wer weiß schon, wie sich das auf die Geräte auswirkt? Vor allem bei so viel Statik in der Luft.«
    Ihre Worte erwiesen sich als prophetisch; denn obwohl der Regen kaum länger als eine Stunde anhielt, ging diese Sintflut doch mit einem Temperatursturz von vierzig Grad einher.
    Als das Gewitter endete, traf schlechte Nachricht von der Ausgrabungsstätte ein. Der Blitz war nicht nur in den
    Schutzfeldgenerator eingeschlagen, er hatte ihn auch
    ausgeschaltet. Jetzt war er nur noch ein halbgeschmolzener Klumpen Plastahl und Permalegierung. Tia begriff nicht, wie ein einziger Blitzschlag soviel Schaden hatte anrichten können; der Generator mußte immer und immer wieder getroffen
    worden sein. Das Reservegerät war zu verrostet, um noch repariert werden zu können, obwohl Haakon-Fritz und Les den größten Teil der Nacht daran arbeiteten.
    Am nächsten Morgen beriet sich Tia persönlich mit Doktor Aspen. Von ihrem Landeplatz aus war zwar wenig zu
    erkennen, doch die Schäden ließen sich nicht übersehen. Kein Schutzfeldgenerator mehr. Kein Schutz vor der einheimischen Fauna, von Insektoiden bis zu großen Caniden. Und sollten die riesigen Äser, die die Größe eines ausgewachsenen Elchs hatten, aggressiv werden, würde es keinerlei Möglichkeit geben, sie vom Lager fernzuhalten. Gewöhnliche Zäune
    konnten dem Ansturm einer Herde entschlossener Äser nicht widerstehen, das hatte die letzte Mannschaft bereits bewiesen.
    »Ich habe auch kein Reservegerät in meinen Frachträumen«, teilte Tia dem Ausgrabungsleiter mit. »Ich habe nicht einmal die Hälfte der Teile, die Sie brauchen würden, um den
    verrosteten Generator wiederherzustellen. Die Aufzeichnungen der letzten Mannschaft haben keine solchen Gewitter erwähnt, aber wir sollten lieber davon ausgehen, daß es noch mehr davon geben wird. Wie viele werden Sie noch durchstehen?
    Der Winter naht, und ich kann nicht voraussagen, wie sich die einheimischen Tiere verhalten werden. Wollen Sie die
    Mannschaft abziehen?«
    Doktor Aspen schürzte nachdenklich die Lippen. »Ich wüßte keinen Grund, weshalb wir das tun sollten, meine Dame«, erwiderte er. »Das einzige Außengerät, das ungeschützt
    geblieben ist, war der Schutzfeldgenerator. Die erste
    Mannschaft ist den ganzen Winter über ohne Zwischenfall hiergeblieben – soweit ich das feststellen kann, gibt es hier nichts, was groß genug wäre, um uns ernsthaft zu bedrohen.
    Bis zu den ersten starken Frösten werden wir vielleicht ein paar Insekten bekommen – und ich kann mir auch vorstellen, daß diese schakalähnlichen Tiere herumlungern und zu einer Belästigung werden. Aber eine Bedrohung stellen sie wohl kaum dar.«
    Alex, der die Füße wie immer auf die Konsole gelegt hatte, pflichtete dem Archäologen bei. »Ich kann hier auch keine großen Bedrohungen erkennen.«
    Tia gefiel die Sache zwar nicht, widersprach aber nicht.
    »Wenn Sie das so wollen«, willigte sie ein. »Aber wir bleiben für alle Fälle so lange, bis die Regenfälle aufhören.«
    Und so blieben sie, doch es war das erste und letzte heftige Gewitter gewesen. Nach diesem einzigen, spektakulären
    Regenfall tröpfelte der Regen nur noch sanft, zwischen
    Mitternacht und Sonnenaufgang, und es gab kaum je ein
    Donnern, das laut genug gewesen wäre, um Alex
    aufzuwecken. Tia mußte daraus folgern, daß der erste Sturm ein zufälliges Ereignis gewesen war, etwas, das niemand hätte vorhersehen können, und nun verflog ihr Ärger darüber, daß die erste Mannschaft keine hinreichenden Warnungen
    ausgesprochen hatte.
    Doch das war immer noch keine Entschuldigung für den
    verrosteten Generator.
    Das Wetter blieb allerdings kalt, und der kalte Regen
    bedeckte alles mit Eis. Das würde zwar bis zum Spätvormittag geschmolzen sein, bewirkte aber, daß die Mannschaft ihre Arbeitszeiten ändern mußte. Nun begannen sie um
    zehnhundert und endeten gegen zweiundzwanzighundert.
    Obwohl er sich in der Aufzeichnung anders geäußert hatte, beharrte Doktor Aspen darauf, Seite an Seite mit seinen Studenten zu arbeiten, und niemand, nicht einmal Haakon-Fritz, wollte riskieren, daß er auf dem Eis stürzte.
    In der Zwischenzeit bemerkte Tia eine beunruhigende
    Entwicklung. Der plötzliche Kälteeinbruch hatte den größten Teil des Kleinwilds und der Schädlinge in seine Verstecke oder in den Winterschlaf getrieben. So hatten die
    Schakalhunde keine Beute

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