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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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gehen.
    Die Antwort darauf erhielt sie fast sofort, kaum daß er an Bord war. Sein Stab beeilte sich, sich um ihn zu scharen, voller Begeisterung, sobald er sich in seiner Kabine eingerichtet hatte. Er bat Tia und Alex um Erlaubnis, die Versammlung in die Zentralkabine zu verlegen und einen ihrer Schirme
    benutzen zu dürfen.
    »Gern«, antwortete Tia, als Alex auf sie verwies. Sie war sehr eingenommen von Doktor Aspen, der sie ›meine Dame‹ nannte und ihr die gleiche Aufmerksamkeit und Höflichkeit zollte, die er seinen Studenten und Untergebenen widerfahren ließ.
    Als sie in den Hauptraum traten, wandte Doktor Aspen sich an ihre Säule. »Man hat mir gesagt, daß Sie einige Ausbildung in Archäologie haben, meine Dame Tia, und sich auch dafür interessieren«, sagte er, während er in einem Sessel in der Nähe eines der Seitenbildschirme Platz nahm. »Und Sie
    ebenfalls, Alex. Da Sie schon mit uns im Feld sein werden, scheuen Sie sich bitte nicht, daran auch teilzunehmen. Und falls Sie irgend etwas wissen, was auch wir wissen sollten, oder falls Ihnen etwas auffällt, was uns entgeht, so scheuen Sie sich auch nicht, es uns mitzuteilen.«
    Alex war offensichtlich überrascht, Tia dagegen nicht. Sie hatte einiges davon bereits den Akten entnehmen können.
    Aspens Studenten blieben bei ihm, unternahmen gewaltige Anstrengungen, mit ihm auf Ausgrabungen zu reisen, schlugen später ihre eigene Karriere ein und waren stets voller
    warmherziger Bewunderung für ihren Mentor. Aspen war
    offensichtlich eine jener seltenen Ausnahmen: der
    außergewöhnliche, begeisternde Lehrer, der zugleich ein sorgfältiger Forscher und Wissenschaftler war.
    Binnen weniger Augenblicke hatte Aspen sie alle bezaubert, die Aufzeichnungen des ersten Teams aufgerufen und seine Studenten und sogar Alex zu Bemerkungen aufgefordert. Tia allerdings behielt ein wachsames Auge, was das fehlende Mannschaftsmitglied anging, denn sie hatte das Gefühl, daß Haakon-Fritz sein Eintreffen zeitlich absichtlich so gelegt hatte, daß es mit der Versammlung von Aspens Studenten
    zusammentraf. Tia vermutete, daß er nach einer
    Entschuldigung suchte, sich gekränkt fühlen zu können. Doch die würde sie ihm nicht bieten.
    Tia konnte sich in das Raumhafenüberwachungssystem
    einklinken und tat es auch. Und so erblickte sie Haakon-Fritz schon lange, bevor er in Reichweite ihrer eigenen Sensoren war. Ihr blieb genug Zeit, die lebhafte Diskussion mit dem subtilen Satz: »Doktor Haakon-Fritz kommt über die
    Landebahn«, zu unterbrechen.
    Treel und Les wechselten einen vielsagenden Blick, sagten aber nichts. Aspen lächelte lediglich und erhob sich aus seinem Sessel, während Tia die Aufzeichnung am Schirm einfror, die sie soeben gemustert hatten. Alex eilte die Treppe hinunter, um Haakon-Fritz vor dem Lift abzufangen.
    Anstatt also zur Begrüßung auf die angeregt Diskutierenden zu treffen, wurde der Mann vom Piloten des Kurierdienstes empfangen, dann vor dem Lift von dem Rest seiner
    Mannschaft, und wurde besonders herzlich von seinem
    Vorgesetzten begrüßt.
    Seine Miene machte zwar nicht die leiseste Veränderung
    durch, aber Tia hatte das deutliche Gefühl, daß er verärgert war. »Willkommen an Bord, Doktor Haakon-Fritz«, sagte Tia, als er den anderen Mitgliedern seiner Mannschaft die Hand gab. »Wir haben eine Auswahl aus fünf Kabinen für Sie, wenn Sie möchten…«
    »Wenn Sie mehr als eine Kabine zur Verfügung haben«,
    unterbrach Haakon-Fritz sie unhöflich, »möchte ich sie mir alle erst anschauen, bevor ich die Wahl treffe.«
    Tia kannte Alex gut genug, um zu wissen, daß er inzwischen wütend geworden war, aber er überspielte es wunderbar.
    »Ganz gewiß doch, Professor«, sagte er und sprach Haakon-Fritz mit dem geringeren seiner Titel an. »Wenn Sie mir bitte folgen wollen…«
    Er führte ihn hinaus in den Kabinentrakt und ließ Haakon-Fritz sein eigenes Gepäck tragen.
    Treel stieß ein leises Knurren aus, das angewidert klang; Fred rollte die Augen, was seine größte Annäherung an einen
    Gesichtsausdruck bedeutete. »Meiner Treu«, sagte Fred, und seine Stimme war voller Überraschung. »Das war aber nun wirklich unhöflich!«
    »Er ist ein praktischer Darwinist«, erwiderte Treel mit geschürzter Lippe. »Verzeihung«, sagte sie an Aspen gewandt.
    »Ich weiß, daß Sie meinen, daß er ein guter Wissenschaftler ist, aber ich bin froh, daß er hier nicht das Sagen hat.«
    Fred war immer noch verblüfft. »Praktischer

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